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Statt Abriss ein renoviertes Schmuckstück: Das Salzburger Haus aus den 1920ern am Krauthügel

Daniele Pabinger
Blick vom Salzburger Krauthügel auf das ockerfarbene Haus.
Blick vom Salzburger Krauthügel auf das ockerfarbene Haus.
Noch ist das Gebäude am Fuß der Festung Hohensalzburg großteils noch eingerüstet.
Noch ist das Gebäude am Fuß der Festung Hohensalzburg großteils noch eingerüstet.
Noch ist das Gebäude am Fuß der Festung Hohensalzburg großteils noch eingerüstet.
Noch ist das Gebäude am Fuß der Festung Hohensalzburg großteils noch eingerüstet.
Fresko an der zur Brunnhausgasse gewandten Hausfassade.
Fresko an der zur Brunnhausgasse gewandten Hausfassade.

Noch ist das Wohnhaus in der Salzburger Brunnhausgasse 25 - bis auf die Ostfassade - eingerüstet, aber bald wird das Gebäude aus den späten 1920er-Jahren wieder von allen Seiten zu bewundern sein. Hervorzuheben ist das vor allem deshalb, weil ein Abriss des historischen Gebäudes am Krauthügel im Raum stand: Das Haus steht überraschend weder unter Denkmalschutz, noch besteht ein Erhaltungsgebot, obwohl es sich im Altstadtschutzgebiet befindet.
Die neue Eigentümerfamilie entschied sich für die Revitalisierung, Architekt Robert Soyka bekam den Auftrag. "Das ist ein glücklicher Zufall, Wegreißen wäre mir gegen den Strich gegangen", sagt der Salzburger. Ihm sei das Gebäude schon in seiner Kindheit aufgefallen. "Es ist ein mächtiges Haus mit starker Ausstrahlung. Wir sanieren es mit großem Aufwand historisch getreu", sagt der Architekt. Auch die Farbgebung sei aus einer genauen Analyse entstanden. In einem eleganten Ockerton mit weißen Fenstern leuchtet das von Paul Geppert d. Ä. (1875-1969) geplante Haus nun.
Nach Angaben von Robert Soyka wurde das Haus früher als Beamtenwohnhaus genutzt, auch damals sei es schon in einer privilegierten Lage gewesen. Die Festung Hohensalzburg dominiert diesen Flecken in Nonntal, der Krauthügel ist eine grüne Oase. Auch künftig werden die Wohnungen vermietet. Den Architekten freut auch, dass allgemein das Bewusstsein für die Bauten der Zwischenkriegszeit gestiegen ist. Er spricht von einem sachlichen Bau, von schlichten Formen, einer schönen Fassadengliederung und Proportionierung. Ein gewisser Heimatschutzstil spiele hinein.
Richtung Brunnhausgasse schmückt ein farbenfrohes Madonnenfresko von Theodor Kern die Fassade, der Künstler hat es mit Th. Kern und 1929 signiert. Die Maria wickelt das Jesuskind auf ihrem Schoß, ein seltenes Motiv. Engel beschützen die beiden. Ungewöhnlich beim Dekor sind die Enten und das Nest mit dem Taubennachwuchs. Die Wandmalerei wurde aufwendig abgenommen, wie Restaurator Andreas Resmann erklärt. "Das Fresko wurde in Segmente zerlegt und dann auf einer Trägerplatte wieder zusammengesetzt." Die Herausforderung sei gewesen, es wieder als geschlossenes Bild ohne Fugen herzuzeigen. "Wir haben es gereinigt, alte Übermalungen so weit wie möglich entfernt und die Farben aufgefrischt."