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Jessica Pilz: der Weg führt steil nach oben

Sie ist Österreichs Aushängeschild im Klettern und auch international sehr erfolgreich. Im Gespräch mit den SN erklärt die Niederösterreicherin, was sie an der Sportart fasziniert.

 Jessica Pilz ist nicht nur im Vorstiegsklettern (im Bild), sondern auch im Bouldern (Bild 2) höchst erfolgreich.
Jessica Pilz ist nicht nur im Vorstiegsklettern (im Bild), sondern auch im Bouldern (Bild 2) höchst erfolgreich.
 Jessica Pilz ist nicht nur im Vorstiegsklettern (im Bild), sondern auch im Bouldern (Bild 2) höchst erfolgreich.
Jessica Pilz ist nicht nur im Vorstiegsklettern (im Bild), sondern auch im Bouldern (Bild 2) höchst erfolgreich.

Jessica Pilz krönte sich 2021 in Moskau sensationell zur Kletterweltmeisterin im Kombinationsbewerb (Boulder und Vorstiegsklettern) - und hat mit ihren 27 Jahren auch sonst bereits viele Erfolge erklettert. Ihre Kletterkarriere begann im Alter von neun Jahren. "Ich bin in Haag in Niederösterreich aufgewachsen und über ein Ferienprogramm das erste Mal mit dem Klettern in Berührung gekommen", erzählt die in Innsbruck lebende Athletin, die sich dank des Vizeweltmeistertitels im Kombinationsbewerb 2023 auch das Ticket für die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris sichern konnte. Pilz ergänzt: "Ich habe das Klettern bei diesem Ferienprogramm ausprobiert. Ein Trainer hat mein Talent erkannt und von da an bin ich ein Mal pro Woche mit zum Klettertraining gefahren." Fortan war die Sportlerin aus dem Kletterteam in Haag nicht mehr wegzudenken. "Und ein paar Monate später habe ich schon meine ersten Wettkämpfe bestritten."

"Klettern ist nie langweilig!"

Nach der Matura - Pilz absolvierte diese an der HAK Amstetten - zog sie in die Tiroler Landeshauptstadt, weil sich dort, wie sie selbst sagt, "die beste Kletterhalle in Österreich und das Bundesleistungszentrum befinden". Sie hat zwei Einzelweltcups und im vergangenen Jahr den Gesamtweltcup im Vorstieg für sich entscheiden können.

Pilz ist nicht nur schnell und sicher im Lead (englisch für Vorstiegsklettern), sondern auch im Bouldern. "Man klettert immer eine andere Route, hat immer andere Griffe und andere Bewegungen zu meistern. Jede Route ist eine eigene Herausforderung. Man muss mitdenken und das ,Problem' der Route quasi selbst lösen. Das macht das Klettern aus, es ist nie langweilig!", erklärt Pilz. Neben der körperlichen Eignung sei auch der mentale Aspekt nicht zu unterschätzen. "Man muss während des Kletterns überlegen, wie man seine nächsten Züge plant. Es gilt, die Bewegungen zu entschlüsseln. Manchmal gibt es da mehrere Möglichkeiten. Es ist auch ein bisschen ein Denksport, man muss sehr fokussiert sein und alles rundherum ausblenden", so Pilz.

Tipps von der Profikletterin

Was die Expertin angehenden Kletterinnen und Kletterern empfiehlt: "Beim Seilklettern muss man entweder einen Kurs machen oder man hat Freunde/Bekannte, die einem das beibringen. Man sollte dann natürlich öfter in die Halle gehen. Bouldern dagegen ist einfacher auszuüben. Einfach Schuhe ausborgen und in der Boulderhalle drauflosstarten. Ich liebe vor allem die Kombination aus beiden Disziplinen. Beides macht richtig Spaß!"