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VW Tayron: Glorreich für sieben

Mit dem großen SUV Tayron schafft VW den doppelten Lückenschluss. Der Siebensitzer passt gut zwischen Tiguan und Touareg und ist technisch zukunftssicher.

Viel mehr als nur ein Ersatz für den ausgelaufenen Tiguan Allspace: Der Tayron ist technisch und auch optisch völlig eigenständig.
Viel mehr als nur ein Ersatz für den ausgelaufenen Tiguan Allspace: Der Tayron ist technisch und auch optisch völlig eigenständig.
Viel mehr als nur ein Ersatz für den ausgelaufenen Tiguan Allspace: Der Tayron ist technisch und auch optisch völlig eigenständig.
Viel mehr als nur ein Ersatz für den ausgelaufenen Tiguan Allspace: Der Tayron ist technisch und auch optisch völlig eigenständig.

In einer Zeit, in der in der Automobilbranche so gut wie alles infrage gestellt wird, wirkt ein Auto wie der neue VW Tayron wie der sprichwörtliche Fels in der Brandung. Wenngleich die Assoziation bei einem 4,8 Meter langen und bis zu zwei Tonnen schweren SUV nicht allzu schwerfällt, ist dies vor allem sinnbildlich gemeint. In Sachen Antriebe bewusst mehrgleisig aufgestellt und zudem in einem Segment positioniert, das in jüngster Vergangenheit über die schlimmsten wirtschaftlichen Zwänge weitestgehend erhaben erschien, soll der Tayron vor allem Stabilität und Ruhe in die aktuell etwas durchgeschüttelte VW-Modellpalette bringen.

Präsentation des neuen Tayron mit VW-Boss Thomas Schäfer

Wie wichtig das wahlweise bis zu siebensitzige Modell für Europas größten Automobilkonzern ist, zeigt auch der Umstand, dass VW-Boss Thomas Schäfer höchstpersönlich zur internationalen Fahrpräsentation des Tayron nach Südfrankreich angereist ist. Herumgereicht zwischen unzähligen Influencer-Statements und Fotoshootings, nahm sich der oberste VW-Markenchef dabei auch die Zeit für ein Hintergrundgespräch mit den österreichischen Fachjournalisten, aus dem zwar nicht zitiert werden darf, das aber doch aufzeigt, wohin die Reise mit der Marke in den kommenden Jahren gehen soll.

VW strategisiert zukünftige Modellplanung

Gefangen im Niemandsland zwischen schwächelnden Elektro-Verkaufszahlen und der Unsicherheit, wie es mittelfristig mit den europäischen Abgaslimits weitergehen soll, ist man bei VW aktuell darauf bedacht, die wichtigsten Modellreihen auf mehrere Jahre hinaus agil und flexibel aufzustellen. So ist der Modulare Querbaukasten des Konzerns, auf dem neben dem Tayron auch der neue Tiguan aufbaut, technisch für eine Zukunft über das Jahr 2030 hinaus vorbereitet. Zudem versucht man das frühzeitige Auseinanderdividieren der Elektro- und Verbrennerplattformen durch konsequente Hybridisierung abzumildern. Wie man heute weiß, war das Aufsplitten nicht nur ein finanzielles Desaster, sondern auch aus Marketing-Perspektive ein Eigentor.

Bis es also in nicht allzu naher Zukunft zur wundersamen Wiedervereinigung der aktuell noch getrennten VW-Baureihen kommt - und damit vermutlich zu eingängigen und geschichtsbewussten Modellen wie E-Golf, E-Passat und E-Tiguan -, liegt es an breit aufgestellten Fahrzeugen wie dem neuen Tayron, die Kunden bei der Stange und die Verkaufszahlen im schwarzen Bereich zu halten.

VW Tayron überzeugt beim Kennenlernen mit Qualität, Geräuschniveau und Software

Angesichts dieses nicht zu unterschätzenden Lastenhefts schlägt sich der Tayron beim ersten Kennenlernen tadellos. Beeindruckend sind unter anderem die Qualitätsanmutung, das minimale Geräuschniveau (dank serienmäßiger Doppelverglasung) und die Art und Weise, wie man die Softwareprobleme der vergangenen Jahre vergessen macht. Konsequent ist auch, dass VW mit dem Tayron erneut auf den Trend der siebensitzigen SUVs aufspringt. Ein kleiner Makel bleibt jedoch: Aus nachvollziehbaren Platzgründen bleiben uns die Kombinationen Plug-in-Hybrid plus Siebensitzer bis auf Weiteres leider verwehrt. Mehr Konkretes folgt demnächst im längeren Testbericht.

Neuvorstellung: VW Tayron

Fünftüriges SUV, wahlweise als 2,0-TSI-Benziner (150 kW/204 PS) und Allrad, 1,5-eTSI-Hybrid-Benziner (110 kW/150 PS plus 13,5 kW/18 PS) und Frontantrieb, 1,5-TSI-eHybrid (gesamt 150 kW/204 PS oder 200 kW/272 PS) und Frontantrieb oder als 2,0-TDI (142 kW/193 PS) Frontantrieb oder Allrad, 6-Gang-DSG (eHybrid) bzw. 7-Gang-DSG; fünf oder sieben Sitze, Leergewicht ab 1682 kg (Hybrid ab 1959 kg, TDI 4Motion ab 1824 kg), Maße (L/B/H) 4792 x 1853 x 1568 mm, Kofferraum 885/705-1090 l, Akku eHybrid 19,7 kWh (netto), max. Ladeleistung (AC/DC) 11/40 kW, elektr. Reichweite 92-119 km, Preise: 2,0-TSI ab 65.990 Euro, 2,0-TDI ab 52.090 Euro (Front), ab 60.190 Euro (Allrad), 1,5-eTSI ab 48.690 Euro, 1,5-TSI-eHybrid ab 53.490 Euro (150 kW) bzw. ab 63.190 Euro (200 kW).

Was am VW Tayron gefällt: Optisch ist der Tayron echt gelungen, auf jeden Fall eines der schöneren SUVs am Markt und viel mehr als nur ein größerer Tiguan.

Was am VW Tayron weniger gefällt: Schade: Das Siebensitzer-Layout geht sich bei der Plug-in-Hybrid-Variante nicht aus.

Was am VW Tayron überrascht: Das Fahrgefühl kratzt an der Oberklasse.

Der VW Tayron ist perfekt für:Alle, denen der Touareg eine Spur zu viel ist.