Einen der letzten Badetage des Sommers im Volksgarten-Bad genießen oder daneben Champions Hockey League schauen: Die Fans hatten Sonntagnachmittag die Wahl − und die 2483 Fans, die sich für Eishockey entschieden, lagen goldrichtig: Red Bull Salzburg bezwang Bremerhaven in einer absoluten Klassepartie, in der es weder an Tempo noch an Härte oder Intensität gefehlt hat, nach einem dramatischen Finish mit 3:2 (2:0, 0:2, 1:0) und hält nach zwei Runden als eines von vier Teams in der Champions Hockey League beim Punkte-Maximum von sechs Zählern. "Zwei Spiele, sechs Punkte, so kann es weitergehen", meinte Coach Manny Viveiros, der sich in seinem neuen Wohnzimmer Volksgarten schon zu Hause fühlt.
Galavorstellung im Startdrittel
Das erste Drittel war fast eine Galavorstellung der Salzburger: Luca Auer überraschte Keeper Kristers Gudlevskis nach nur drei Minuten mit einem Schuss und der Führung. Auer: "Letztes Mal habe ich abgespielt, heute habe ich mir gedacht: Schieß einfach." Auf das 1:0 folgte ein potenzielles Tor des Jahres: Thomas Raffl schickte mit einem langen Pass Peter Schneider auf die Reise, der legte für Benjamin Nissner quer und es stand 2:0. Das schmeckte den Fischtown Pinguins gar nicht. Sie tauchten völlig ab: Schneider traf die Stange (13.), Dennis Robertson (nach Solo) und Michael Raffl hatten weitere Tore am Schläger. Mit dem 0:2 nach 20 Minuten waren die Gäste gut bedient.
Der "Karawankensturm" schlug zurück
Am Umschwung im wieder einmal wackeligen Mitteldrittel war der ganze slowenische "Karawankensturm" bei den Norddeutschen beteiligt: Salzburg-Keeper David Kickert holte Miha Verlic beim Konter von den Beinen, den Penalty verwandelte Ziga Jeglic. Zwei Minuten später nutzte Jan Urbas eine Überzahl (nach sehr harter Strafe gegen Devante Stephens) zum Ausgleich.
Thaler traf zum Sieg
Im Schlussdrittel gingen beide Teams all-in: Man tat alles für den Sieg, doch das einzige Tor erzielte Salzburg: Lucas Thaler (49.) verwertete eine unglaublich geduldig gespielte Überzahl zum 3:2. Travis St. Denis setzte noch einen Penalty an die Stange (53.), am Ende lagen die Nerven blank.
ICE-Teams überraschten doppelt
Unterdessen sorgten zwei weitere Liga-Teams für echte Sensationen in dem europäischen Bewerb: Der KAC schlug am Samstag vor 3700 Zuschauern im Heimspiel den amtierenden deutschen Meister Eisbären Berlin mit 3:2 (0:1, 3:1, 0:0). Der HC Bozen legte Sonntag nach und gewann beim finnischen Top-Team Lukko Rauma 4:3 (0:1, 2:1, 2:1) - damit sind alle drei ICE-Vertreter noch im Rennen um die Achtelfinalplätze dabei.
CHL: RB Salzburg Fischtown Pinguins Bremerhaven 3:2 (2:0, 0:2, 1:0). Tore: Auer (3.), Nissner (6.), Thaler (49./PP) bzw. Jeglic (35./Penalty), Urbas (37./PP).
Tab.: 1. Kometa Brünn, 2. Frölunda Göteborg, 3. Ilves Tampere, 4. RB Salzburg (alle sechs Punkte).