Ohne Erfolgserlebnis geht Eishockey-Meister Red Bull Salzburg in die am kommenden Freitag beginnende Champions Hockey League: Auch das zweite Spiel beim Salute-Turnier in Zell am See ging verloren. Beim 2:6 (2:1, 0:1, 0:4) gegen Konzernschwester Red Bull München war man nicht die schlechtere Mannschaft, saß aber vor allem im Schlussdrittel fast durchgehend auf der Strafbank. Am Ende gab es elf Strafen und fünf Unterzahltore in Folge. Damit gingen alle drei Vorbereitungsspiele vor der Saison (Kosice, Zug, München) verloren.
"Der Tank war leer"
Coach Manny Viveiros betonte aber die positiven Seiten: "Wir hatten ein sehr gutes Spiel am Freitag gegen Zug und so lang die Kraft da war, auch ein gutes Spiel gegen München. Aber nach den vielen Ausfällen und den ganzen Strafen war der Tank leer."
Auch Peter Schneider fiel aus
Nur sechs Tage vor dem ersten Spiel in der Champions Hockey League präsentierte sich Salzburg beim Salute mit einem richtig ausgedünnten Kader: Zu den bereits am Freitag fehlenden Robertson, Huber, Hochkofler, Wukovits und Schreiner kam Nash Nienhuis (Gehirnerschütterung) dazu, am Spieltag meldete sich auch Peter Schneider krank. Die Linien waren bunt gemischt und wurden mit jungen Spielern aufgefüllt. So agierten Lukas Hörl und Max Kirchebner als drittes Verteidigerpaar.
Doppelpack in Überzahl
Dafür machte es Salzburg sehr lange sehr gut: Im ersten Überzahlspiel gab es dank der Champions-League-Regel (Strafe bleibt auch bei Gegentor bestehen) gleich einen Doppelpack: Troy Bourke und Tyler Lewington trafen binnen 20 Sekunden zum 2:0. München war lange Zeit überhaupt nicht im Spiel und benötigte Salzburger Strafen, um sich etwas in Szene zu setzen. Und davon wurden von den deutschen Gast-Referees, die mit so einer Linie sicher nicht in der DEL pfeifen würden, viel zu viele ausgesprochen. Eine davon nutzte Gabriel Fontaine zum 2:2-Ausgleich (21.).
Strafen eiskalt ausgenutzt
Eine weitere lächerliche Strafe verwertete Tobias Rieder mit schöner Drehung vor dem Tor zum 3:2 (46.). Eine 5:3-Überzahl nutzte Jeremy McKenna zum 4:2 (50.), weitere Überzahlspiele nutzte Yasin Ehliz zum 5:2 (52.) und 6:2 (58.). Für den Salzburger Ex-Coach Oliver David das erste Erfolgserlebnis in München, aber er wird Realist genug sein, um den Münchner Auftritt richtig einordnen zu können.