Café Getreidegasse
Das Café Getreidegasse ist ein Kaffeehaus in der Stadt Salzburg.
Geschichte
Das im Haus Getreidegasse Nr. 27 befindliche Café wurde in den 1870er-Jahren von Martin Hager eröffnet. Seit etwa 1880[1] führte Johann Stockinger als "Café Stockinger". 1916 war Hans Mittermayer Hauseigentümer, die Bäckerei von Roland Mittermayer bestand bis 1977. Um oder vor 1917 wurde es unter dem Cafetier Kommar zum gleichnamigen Kaffeehaus.[2] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es am 14. Juli 1949 unter dem Namen "Expresscafé Figaro" wieder eröffnet. Die "Salzburger Volkszeitung" schreibt anlässlich der Eröffnung:[3]
Wer das Lokal betritt, überzeugt sich beim ersten Anblick davon, daß hier durch repräsentative und geschmackvolle Ausstattung die Salzburger Fremdenverkehr s betriebe eine wertvolle Bereicherung erfahren haben. Aus dem Typ des Wiener Cafes von einst mit Zeitung und Wasserglas als besondere Kennzeichen ist, der Zeit entsprechend, ein Expreßcafe entstanden, in dem von 8 Uhr früh bis 1 Uhr nachts jeder— ob Einheimischer oder Fremder— seinen Imbiß nehmen kann. Eine moderne Expreßkaffeemaschine aus Mailand— sie soll die Kleinigkeit von 500.000 Lire[4] kosten— und eine ansehnliche Batterie von Flaschen mit edlen Getränken sorgen dafür, daß jeder Gast zu friedengestellt wird.
Heute wird es von Cafetier Mittermayer geführt, einem Nachfahren der ehemaligen Besitzerfamilie des Hauses Mittermayer.
Kurioses
Der Mohr an der Wand ist fast täglich zweimal in Bewegung. Die Geschäfte in der Getreidegasse werden täglich beliefert und deswegen fahren täglich auch große und hohe Lastkraft-Fahrzeuge und auch die Müllabfuhr durch die enge Gasse. Damit der Mohr nicht beschädigt wird, wird er vorsorglich zwischen sechs und elf Uhr an die Wand heran gezogen. Ein aufmerksamer Passant kann also, je nach Tageszeit, den Mohr in die Gasse vorstehend oder an der Wand sehen.
Erreichbarkeit
Quellen
- Schriftenreihe "Salzburg Archiv" des Vereins "Freunde der Salzburger Geschichte", Band 20, 1995, Walburg Schobersberger: Vom Cafégewölb zum Literatencafé, Seite 339
- Die Getreidegasse, Seite 192