Die Wiener Fachgruppe Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT Wien) sieht auch 2025 ein drängendes Problem durch den IT-Fachkräftemangel. In Österreich fehlen rund 28.000 IT-Fachkräfte, fast 6000 davon in Wien. Ziel müsse es daher sein, so früh wie möglich Interesse für die Branche zu wecken. Dabei decke laut Wirtschaftskammer Wien gerade eine Lehre in der Informationstechnologie jene Kriterien ab, die für die Gen Z besonders wichtig sind. Dazu gehören etwa sinnstiftendes Arbeiten, flexible Arbeitszeitmodelle sowie gute Gehaltsprognosen und Karrieremöglichkeiten.
IT-Branche fordert mehr Nachwuchs
Zwar steigt die Zahl der IT-Lehrlinge seit Jahren kontinuierlich, dennoch kann die aktuelle Lücke in der Branche nicht geschlossen werden: "Alle in Wien befindlichen IT-Lehrlinge würden gerade mal 15 Prozent der hier benötigten Fachkräfte abdecken", betont Rüdiger Linhart, Vorsitzender der Berufsgruppe IT der Fachgruppe UBIT Wien: "Wir müssen daher noch klarer vermitteln, wie viele Möglichkeiten die IT-Branche jungen Menschen bietet - sowohl die persönliche als auch die finanzielle Entwicklung betreffend."
IT-Lehre: Kampagne zeigt Vielfalt und Chancen
Mittels aktueller Kampagne "Gestalte deine Zukunft" werden daher die IT-Fachkräfte von morgen bereits heute vor den Vorhang geholt: "Mit zehn Jahren habe ich meinen ersten Laptop bekommen. Seitdem war ich immer von IT fasziniert", erzählt beispielsweise der 16-jährige Savion, der zurzeit seine IT-Lehre mit Spezialisierung auf Applikationsentwicklung macht. Auch das Klischee des sozial isolierten ITlers kann er widerlegen. Es gelte das Gegenteil: Vielmehr komme es in der Branche auf Teamarbeit an. Linhart: "Die Branche wird zunehmend diverser und das ist gut so, denn dadurch werden auchdie Kompetenzen der IT-Fachkräfte vielfältiger." Statistiken würden zudem das Vorurteil entkräften, dass es sich um einen "typisch männlichen Beruf für Einzelgänger" handelt: Der Frauenanteil in der IT-Lehre ist in Wien in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen - von fünf auf knapp zwölf Prozent. Und auch die Berufsaussichten seien gut: "Wer sein Interesse zum Beruf macht, hat mit einer IT-Lehre die besten Aussichten auf einen zukunftssicheren Job", heißt es vonseiten der WKO. Das liege auch daran, dass die Spezialisierungen in den IT-Lehrberufen, wie E-Commerce, Applikationsentwicklung und Coding oder Digitalisierungsdienstleistung, laufend weiterentwickelt werden. Daneben finden neue, dringend benötigte Skills wie Cyber Security, Data Science oder Cloud Engineering ihren Weg in die Ausbildung.
IT-Lehrlinge finden attraktive Jobs
Heute schließen mehr als 90 Prozent der IT-Lehrlinge ihre Ausbildung erfolgreich ab und die Mehrheit finde nahtlos einen Arbeitsplatz in der Branche. Zudem würden IT-Lehrlinge nach der Lehre oft mit überdurchschnittlichen Gehältern ins weiterführende Berufsleben starten: IT-Fachkräfte verdienen in Österreich im Schnitt 30 Prozent mehr als in anderen Lehrberufen.