Ab September steht eine weitere Berufssparte im Fokus der Ausbildungsmöglichkeiten an der Fachhochschule (FH) St. Pölten: die Entwicklung moderner Schienenfahrzeuge. Denn: "Ein Schlüssel für den Erfolg" in Sachen Eisenbahnverkehr seien innovative Züge. "Moderne Schienenfahrzeuge sind stark nachgefragt. In dem Bereich gibt es vielfältige Chancen für junge Menschen, die einen sinnstiftenden Beruf ausüben wollen", sagt Frank Michelberger, Leiter des Departments Bahntechnologie und Mobilität an der FH St. Pölten. Auch in der Bahnbranche bedarf es kleiner Auffrischungen: "Neben den Anforderungen aus der steigenden Nachfrage fordern auch Digitalisierung und Nachhaltigkeit ständige Weiterentwicklungen. Die Absolventinnen und Absolventen entwickeln im Personen- und Güterverkehr die Fahrzeuge von morgen mit."
Studiengang verbindet Theorie und Praxis
Die Lebensdauer von Schienenfahrzeugen liegt bei über vier Jahrzehnten - weit mehr Menschen haben in den Jahren des Betriebs, der Instandhaltung oder Upgrades mit den Fahrzeugen zu tun als in den Phasen der Planung oder des Baus. Im Fokus des neuen Studiums steht daher der gesamte Lebenszyklus des Fortbewegungsmittels. Der Bachelor-Studiengang Schienenfahrzeugtechnologie ist ein berufsbegleitendes, duales Studium. Laut FH St. Pölten sind hochschulische Ausbildung und Beruf hier noch enger verzahnt als in klassischen Studiengängen. Die Studierenden absolvieren in mit der Hochschule kooperierenden Unternehmen Projektphasen, in denen "Fragestellungen aus dem Unternehmen mit Methoden aus dem Studium bearbeitet werden".
Die Zugänge zum Studium
Für Interessierte, die in das Studium einsteigen wollen, existieren mehrere Wege: Eine Matura oder Studienberechtigungsprüfung ist für den Start der Ausbildung nicht zwingend erforderlich. Hat man eine facheinschlägige Lehre absolviert oder ist man in einem facheinschlägigen Beruf tätig, kann man per Zusatzprüfungen direkt mit dem Studium starten. Des Weiteren sehen die möglichen Varianten wie folgt aus: Sind Studienbewerberinnen und -bewerber bereits in einem branchenpassenden Unternehmen tätig, besteht die Möglichkeit, in diesem Job zu bleiben und dort die praktischen Projekte zu absolvieren. Für Betriebe gilt: "Falls das Unternehmen noch kein Partnerunternehmen der FH St. Pölten ist, ist eine Aufnahme als Ausbildungspartner möglich."
Studieninteressierte, die noch nicht in einer facheinschlägigen Beschäftigung tätig sind, werden im ersten Studienjahr vom Ausbildungsträger bei der Suche nach einem geeigneten Unternehmen unterstützt. Die Herausforderung ist in dem Fall: Die angehenden Schienenfahrzeugtechnologinnen und -technologen müssen sich selbstständig bei einem Partnerunternehmen bewerben und so ihren Job für die Projektphasen an Land ziehen. Laut FH St. Pölten sei dieser Zugang vor allem für Absolvierende von HTLs interessant, da sie auf diese Weise gleichzeitig in einen Job einsteigen und die Weichen für den weiteren Karriereweg stellen können.
Simulationen fördern praxisnahes Lernen
Das Bachelorstudium dauert insgesamt sechs Semester, die praktischen Unternehmensprojekte stehen ab dem dritten Semester auf dem Programm und dauern in etwa zwei Monate. Während der Praktikumszeit erfolgen keine Unterrichtseinheiten.
Neben der Arbeit im Unternehmen wird auch mittels Simulationen und Exkursionen auf praxisnahen Unterricht geachtet, so der Studienanbieter: "Im Rail Lab der FH St. Pölten steht den Studierenden moderne Software zur Planung und Konstruktion von Fahrplänen und Umlaufplänen, zur Simulation von Fahrdynamik und Energieverbrauch der Fahrzeuge und zur Erstellung von Fahrzeuglayouts zur Verfügung." So wird beispielsweise in einer Simulatorübung die Bedienung einer Lok unter Profianleitung trainiert.
Exkursionen bereichern Studienangebot
Exkursionen zu Fahrzeugherstellern, Werkstätten oder auch zur größten Eisenbahn-Fachmesse "Innotrans" nach Berlin sollen das fachliche Auge weiter schulen. "Mit dem neuen Studienangebot können wir an der FH St. Pölten den Schwerpunkt in der akademischen Eisenbahnausbildung noch weiter verstärken", meint Michelberger: "Neben unseren Bahntechnologie-Studiengängen können wir jetzt thematisch neue Akzente setzen und mit dem dualen Studium auch neue Kooperationswege einschlagen."
FH St. Pölten bietet Studienplätze für Schienenfahrzeugtechnologie
Ab dem Wintersemester 2025/26 stehen (vorbehaltlich der Akkreditierung durch die AQ Austria) pro Jahr 20 Studienplätze für Schienenfahrzeugtechnologie an der FH St. Pölten zur Verfügung - am 14. März 2025 findet dort der Tag der offenen Tür samt Infos zum neuen Studiengang statt, ein weiterer Informationstermin rund um die neue Ausbildung geht am 10. April 2025 online über die Bühne. Die Bewerbungsfrist für Schienenfahrzeugtechnologie läuft bis 1. Juni 2025.