Bisher wurde das Thema E-Mobilität im VW-Konzern vorrangig von den teureren Marken VW, Cupra und Audi bestritten, während Škoda sich mit dem Enyaq in zwei Karosserievarianten begnügen musste. Mit der Präsentation des Elroq wird dieses Missverhältnis nun zumindest ein wenig korrigiert. Als Kompakt-SUV mit rund 4,5 Metern Länge positioniert er sich in dem vom Mitbewerb am dichtesten bestückten Segment, in dem allerdings auch die Wachstumschancen noch am größten sind.
Neuer Škoda Elroq: Elektrischer Kompakt-SUV zum Kampfpreis im Segment
Herausforderer aus der Großfamilie: Mit dem Škoda Elroq kommt ein Kompakt-SUV zum Kampfpreis. Für den Verkaufserfolg der Markengeschwister könnte das nicht hilfreich sein.


Frisch ist in jedem Fall das Design, das vor allem vorne die typisch schlichte Škoda-Robustheit neu interpretiert. Noch stärker als beim bereits ähnlich gezeichneten Kamiq hebt sich das schmale Leuchtenband für das LED-Tagfahrlicht ab, unter dem die eigentliche Scheinwerfereinheit sitzt. Das schwarze Paneel statt eines Kühlergrillelements ist gänzlich neu, die Lufteinlässe sind nun ans untere Ende des Stoßfängers gerückt.
Als erstes Auto der Marke trägt der Elroq einen Škoda-Schriftzug auf der Haube und auch auf dem Lenkrad. Trotz der veränderten Formensprache schafft er es aber, zugleich auch die angestammte Markenidentität zu vertreten - hier zählt vor allem die eher konservative Fensterlinie seitlich und die auf optischen Schnickschnack verzichtende Heckpartie.
Škoda verbessert Innenraum-Features deutlich

Gleiches gilt für den Innenraum: Statt der kapazitiven Lenkradmodule, mit denen die elektrischen Konzerngeschwister ungeachtet der Kundenkritik weiterhin bestückt sind, finden sich hier die gängigen analogen Tasten samt der praktischen Škoda-eigenen Roll-Drücker. Ein 13-Zoll-Touchscreen für das Infotainmentsystem ist serienmäßig an Bord, ebenso das Head-up-Display mit Augmented-Reality-Einspielung.
Die auch nicht gerade beliebte Slider-Leiste für die Lautstärkenregelung konnte offenbar selbst Škoda dem VW-Zentraleinkauf nicht ausreden. Mit Studio, Loft, Lodge und Suite werden vier Innenraum-Trimms in verschiedenen Eco- und Recycling-Materialien angeboten. Sie unterscheiden sich in Farbgebung und Textur der Oberflächen, sind aber sämtlich in dezenten Schwarz- und Grautönen gehalten. Die optische Eigenständigkeit und auch die Wahl der Größenordnung für den Elroq - neun Zentimeter kürzer als ein VW ID.4, dreizehn länger als der ID.3 - können allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Konzern nur über eine einzige Standard-Plattform verfügt, auf der sämtliche Elektromodelle aufbauen. Der somit immer identische Radstand von 2,77 Metern lässt gewisse Varianten zu, diese sind aber ebenso begrenzt, wie es die Leistungsstufen aufgrund der immer gleichen Akku- und E-Motor-Optionen sind.
Bei der Reichweite übertrifft der Elroq vergleichbare Konzernmodelle
Die Batteriekapazitäten des Elroq von 52, 59 und 77 kWh netto sind von diversen Konzernverwandten also ebenso hinlänglich bekannt wie die damit verbundenen 170-, 204- und 286-PS-Motorisierungen. Eine Allradversion mit 299 PS wird später im kommenden Jahr nachgereicht. Ansprechend sind die WLTP-Reichweiten von 370, 400 und 560, beim 4WD von 550 Kilometern, die durchwegs über denen der vergleichbaren Konzernmodelle liegen.
Škoda Elroq überzeugt preislich
Mit 35.490 Euro für das 170-PS-Modell ist der Elroq ihnen gegenüber auch attraktiv eingepreist. Das hauseigene Benzinerpendant Karoq ist nur einen Tausender günstiger, der VW ID.4 startet aber erst bei 41.890 Euro.
Škodas neuer Elektro-SUV ist bereits bestellbar, die ersten Fahrzeuge werden etwa ab Ende Jänner bei den Händlern stehen.