Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik geht im Juni und Juli von überdurchschnittlich hohen Temperaturen aus. Da tut eine Abkühlung gut. Poolbauer freuen sich seit Beginn der Pandemie vor zwei Jahren über volle Auftragsbücher. Manche sprechen sogar von doppeltem Auftragsvolumen im Vergleich zu vorpandemischen Zeiten. Wer noch in diesem Sommer im eigenen Gartenpool untertauchen möchte, sollte sich also rasch entscheiden, weil mit Wartezeiten zu rechnen ist. Andererseits ist wegen der steigenden Energiepreise eine grundsätzliche Abwägung notwendig: Stehen die Investition und die laufenden Betriebskosten überhaupt dafür? Die Anschaffungskosten liegen zwar bei "Selbstaufstellern" unter 1000 Euro. Versenkte Fertigpools aus glasfaserverstärktem Kunststoff gibt es um 7000 Euro. Aber manche sind bereit, richtig viel Geld und Energie in den privaten Badegenuss zu stecken: für Becken aus Edelstahl oder Naturstein, Massagedüsen und Gegenstromanlagen. Die Kosten dafür beginnen bei etwa 30.000 Euro und sind nach oben hin offen - für eine Anschaffung, die in unseren Breiten vier bis maximal fünf Monate im Jahr nutzbar ist.
Rechnet sich die Investition?
Ist der Pool fertig, laufen die Betriebskosten an: für Wasser, die Wasseraufbereitung mit Chlor oder Natriumchlorid, Heizung und Filterpumpen und eventuell auch einen Reinigungsroboter. Ein Pool mit Maßen von acht mal vier Metern schluckt mindestens 45.000 Liter Wasser. Das entspricht jener Menge, die ein Mensch durchschnittlich in einem ganzen Jahr verbraucht. Wenn im Frühsommer zu viele Haushalte ihre Pools gleichzeitig befüllen, verzeichnen Salzburgs Umlandgemeinden immer wieder Wasserknappheit. Nicht verwunderlich, haben doch österreichweit bereits 150.000 Haushalte ihren "Badestrand" im eigenen Garten und jedes Jahr kommen rund 4000 weitere dazu.
Energie für den Poolbetrieb
Eine Warmwasseraufbereitung soll das Wasser von frischen neun Grad aus der Leitung auf über 20 Grad heben. Für die gesamte Betriebszeit muss danach die natürliche Wasserabkühlung von rund zwei Grad pro Nacht ausgeglichen werden. Energieberater Andreas Schmidt von der Salzburg AG: "Die Heizung ist der mit Abstand größte Kostenfaktor bei einem Pool. Mit einer Ölheizung kann sie bis zu 6500 Euro im Jahr ausmachen." Da ist zu überlegen, ob der Pool überhaupt beheizt werden soll. Wenn doch, rät Schmidt zu einer Luftwärmepumpe: "Die laufenden Kosten liegen bei einem Sechstel gegenüber der Ölheizung, also knapp über 1000 Euro. Ideal ist die Kombination mit einer bestehenden Photovoltaikanlage. Das senkt die Kosten noch einmal deutlich. Alternativ dazu sind auch Sonnenkollektoren möglich. Diese brauchen gar keine Energie, heizen das Wasser aber nicht so verlässlich wie eine Wärmepumpe. Sie funktionieren nur, wenn die Sonne scheint."