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Die Preissituation am Immobilienmarkt stabilisiert sich

Der Rückgang an Transaktionen bremst auch den Preisanstieg. In Salzburg herrscht starke Nachfrage nach attraktiven Stadtlagen und Panoramablick.

Einzigartige Objekte sind in Wien weiterhin nachgefragt.
Einzigartige Objekte sind in Wien weiterhin nachgefragt.

Obwohl die Transaktionszahlen in den vergangenen Monaten rückläufig waren, bleiben die Preise auf dem österreichischen Markt für Wohnimmobilien weitestgehend stabil.

Der erwartete Preiseinbruch am Immobilienmarkt blieb aus

In Summe sind die Preise noch 2022 für Eigentumswohnungen um 8,9 Prozent, im Bereich der Einfamilienhäuser um 1,7 Prozent gestiegen, wobei die Preisanstiege im Vergleich zu den Vorjahren deutlich lageabhängiger waren. Der von einigen Seiten erwartete Preiseinbruch auf dem Immobilienmarkt blieb aber aus. Die Preisentwicklung im 1. Halbjahr 2023 zeigt sich ebenfalls stabil, nur vereinzelt werden Preiskorrekturen erwartet. Das zeigt der "Engel & Völkers Marktbericht 2023" für Wohnimmobilien in Österreich.

Spürbarer Rückgang beim Transaktionvolumen am Wohnimmobilienmarkt

Seit Herbst 2022 verzeichnet der Wohnimmobilienmarkt demnach einen spürbaren Rückgang beim Transaktionsvolumen. Im ersten Halbjahr 2023 gab es im Wohnungssegment im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 25 Prozent, während bei Einfamilienhäusern ein Rückgang von 21 Prozent zu verzeichnen war.

"Es ist davon auszugehen, dass sich die Preise stabil entwickeln werden."
Sylvia Verdorfer
Engel & Völkers Österreich

Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Wohnungen ist in diesem Zeitraum dennoch nur leicht auf 4500 Euro gesunken und liegt bei Einfamilienhäusern im Bundesdurchschnitt bei stabilen 3900 Euro. "Es ist davon auszugehen, dass sich die Preise in den kommenden Monaten - vor allem in sehr guten und guten Lagen - weiterhin konstant entwickeln werden", sagt Sylvia Verdorfer, Gebietsleiterin für Österreich bei Engel & Völkers.

Die gegenwärtige Situation biete aufgrund eines größeren Angebots reale Chancen für Käuferinnen und Käufer, ihre Wunschimmobilie zu einem guten Preis zu erwerben - eine Gelegenheit, die in den vergangenen Jahren aufgrund eines geringeren Angebots nicht gegeben war. "In den kommenden Jahren ist wegen der hohen Baukosten ein Rückgang bei den Fertigstellungen zu erwarten, was sich mittel- bis langfristig wieder preistreibend auf die Immobilienpreise auswirken wird", erwartet Verdorfer.

Wien: starker Bevölkerungszuwachs und hoher Nachfrage nach Wohnraum

Wien verzeichnet weiterhin einen starken Bevölkerungszuwachs. Der Immobilienmarkt zeigte 2022 eine leichte Abkühlung, im zweiten Halbjahr stiegen die Quadratmeterpreise wieder auf mehr als 6600 Euro, vor allem in erstklassigen Lagen innerhalb des Gürtels. In den äußeren Bezirken gab es hingegen Preisrückgänge, insbesondere in einfachen Lagen. Die Nachfrage und die Preise im Luxussegment bleiben weiterhin hoch.

"Die makroökonomische Lage und die Qualität der Immobilienstandorte werden für den langfristigen Immobilienwert immer entscheidender. Ein Ausblick auf das zweite Halbjahr 2023 zeigt, dass der Wiener Markt aufgrund des anhaltenden Zuzugs aus dem In- und Ausland eine hohe Nachfrage nach Wohnraum erleben wird", sagt die Expertin.

Weiterhin große Nachfrage am Immobilienmarkt in Salzburg

Das Freyschlössl auf dem Mönchsberg steht für 26 Millionen Euro zum Verkauf.
Das Freyschlössl auf dem Mönchsberg steht für 26 Millionen Euro zum Verkauf.

Der Salzburger Immobilienmarkt erfreut sich indes aufgrund seiner attraktiven Stadtlage, dem Panoramablick und der Nähe zu vielen Seen nach wie vor großer Nachfrage und bietet weiterhin Potenzial für Wachstum. Aufgrund der Zinsentwicklung, die in A-Lagen jedoch kaum bemerkbar sei, sind die Verkäufe im Segment der Ein- und Zweifamilienhäuser 2022 leicht gesunken, sagt Mark Hüsges, Geschäftsführer von Engel & Völkers Salzburg. Die Preise für Eigentumswohnungen sind von 6433 Euro im zweiten Quartal 2022 auf 6600 Euro 2023 leicht angestiegen. Im Segment der Einfamilien- und Zweifamilienhäuser zeigt sich ein klarer Preisrückgang im Durchschnitt von 1,56 Millionen Euro im zweiten Quartal 2022 auf 1,3 Millionen Euro.

"Ein Ausblick auf das zweite Halbjahr 2023 und erste Tendenzen für 2024 deuten weiterhin auf eine stabile bis positive Marktentwicklung in guten und sehr guten Lagen hin. In einfachen Lagen sind kurzfristig weitere Preiskorrekturen möglich", sagt Hüsges: "Die vergangenen Marktveränderungen haben ihre Spuren in der Mozartstadt hinterlassen. Dennoch ergeben sich vermehrt Gelegenheiten, hochattraktive Immobilien zu erwerben, was die Möglichkeit für einen generationenübergreifenden Vermögensaufbau eröffnet." Für die kommenden Monate werden steigende Verkaufspreise für Ein- und Zweifamilienhäuser in sehr guten Lagen von 2,0 Mill Euro bis zu 17,0 Mill. Euro und stabile Preise zwischen 800.000 bis 2,4 Mill. Euro in mittleren Lagen erwartet.

Die Entwicklung neuer hochwertiger Projekte im Salzkammergut schafft neue attraktive Wohnstandorte, die sich durch ihre Exklusivität direkter Seezugänge oder angebundener Badeplätze und großzügiger Freiflächen auszeichnen. Im Segment der Seelagen konnten für Ein- und Zweifamilienhäuser Spitzenpreise von mehr als 10,0 Mill. Euro erzielt werden, während der Durchschnittspreis für Eigentumswohnungen im Jahr 2022 knapp 5000 Euro pro Quadratmeter betrug. Für 2023 wird für Ein- und Zweifamilienhäuser in sehr guten Lagen eine Preisspanne von 1,5 Mill. Euro bis 9,5 Mill. Euro prognostiziert, während bei mittleren Lagen von einer stabilen Preisentwicklung von 850.000 bis 2,5 Millionen Euro auszugehen ist.