Nur circa 150 Mietwohnungen in Salzburg-Stadt
Mayr führte aus, dass die Situation auf dem Salzburger Wohnungsmarkt derzeit extrem angespannt ist. "Aktuell gibt es nur circa 150 Mietwohnungen am Markt. Und das in einer Stadt mit knapp 160.000 Einwohnerinnen und Einwohnern." Der Mangel an verfügbaren Objekten treibt einerseits die Mieten hoch und dämpft andererseits auch die Lebensqualität. Besonders betroffen davon sind junge Familien, Singles mit mittlerem Einkommen und ältere Mieterinnen und Mieter ohne Eigentum.
Laut Mayr sei Wohneigentum eine zentrale Säule privater Vermögensbildung und Altersvorsorge. "Frühzeitiger Erwerb von Eigentum schützt vor Mietsteigerungen und Unsicherheiten im Alter", erklärt Mayr. Die aktuelle Marktberuhigung, gesunkene Preise (zum Beispiel minus 5 Prozent seit 2002), steigende Löhne und die Zinswende würden neue Chancen für Kaufinteressierte schaffen.
Es gibt zwar viele Interessenten, diese sind sich aber oft unsicher, wie der Einstieg ins Eigentum in Salzburg überhaupt gelingen kann. "Wir müssen das Mietkaufmodell wieder forcieren - es ist eine der genialsten Erfindungen", sagt Christiane Berger, Abteilungsleiterin Verkauf/Vermietung bei der Heimat Österreich. Dabei wird ein geringes Eigenkapital zu Beginn als Finanzierungsbeitrag in die Wohnung eingebracht und dient dazu, ein Objekt in weiterer Folge zu erwerben. Die Möglichkeit eines Kaufes besteht bereits nach fünf Jahren. Die Vorteile liegen auf der Hand: "Man ist schon in der Wohnung, die Umgebung ist vertraut und die ersten Fixkosten wurden bezahlt." Ebenfalls angesprochen wurde natürlich die neue Wohnbauförderung des Landes Salzburg, die, so Berger, Mietkaufmodelle besonders attraktiv macht. Hier nimmt die Expertin auch die städtische Politik in die Pflicht, um den Mietkauf zu forcieren.
Mietrechtsgesetz: Fallen für Vermieter
Die Finanzierung von Immobilien brennt potenziellen Käuferinnen und Käufern bei jeder Diskussion unter den Nägeln. Umso gespannter waren die Zuhörerinnen und Zuhörer, was die Expertinnen und Experten dazu zu sagen hatten. "Im Schnitt sollte man bei einem Kredit von einer Verzinsung zwischen drei und vier Prozent ausgehen", so Alexander Thaler, Abteilungsleiter Privat- und Geschäftskunden im Salzburger Raiffeisenverband. Die variablen Zinsen sind derzeit eine Spur günstiger als die Fixzinsen.
Ein weiteres Thema war der geringe Anteil von Wohnungseigentum, das in Salzburg vermietet wird. Die Gründe für diesen "Leerstand" schilderte Philip Ranft von der Notariatskammer Salzburg: "Das liegt am Mietrechtsgesetz. Dieses beinhaltet viele Fallen für Vermieter - von der fehlenden Befristung bis zur Eigenbedarfsklausel, die nicht hält."
Das Immobilienforum Salzburg hat wieder einmal gezeigt: Immobilien sind in den Köpfen vieler Menschen stets präsent und das Interesse daran ist ungebrochen!