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Rosenhof in Berchtesgaden: Neuer Holz-Kindergarten eröffnet im Jänner 2025 mit 76 Plätzen

In Berchtesgaden wurde ein dreigeschoßiger Holzbau mit Galerie in ein denkmalgeschütztes Gebäude integriert. Der neue Holz-Kindergarten soll Anfang Jänner 2025 eröffnet werden.

Naturverbundene Bewegung als Konzept: Der Berchtesgadener Rosenhofstadel wird als Kindertagesstätte künftig Platz für 76 Mädchen und Buben bieten. Das rund 250 Jahre alte historische Stallgebäude wurde mit Bundesmitteln gefördert.
Naturverbundene Bewegung als Konzept: Der Berchtesgadener Rosenhofstadel wird als Kindertagesstätte künftig Platz für 76 Mädchen und Buben bieten. Das rund 250 Jahre alte historische Stallgebäude wurde mit Bundesmitteln gefördert.
Naturverbundene Bewegung als Konzept: Der Berchtesgadener Rosenhofstadel wird als Kindertagesstätte künftig Platz für 76 Mädchen und Buben bieten. Das rund 250 Jahre alte historische Stallgebäude wurde mit Bundesmitteln gefördert.
Naturverbundene Bewegung als Konzept: Der Berchtesgadener Rosenhofstadel wird als Kindertagesstätte künftig Platz für 76 Mädchen und Buben bieten. Das rund 250 Jahre alte historische Stallgebäude wurde mit Bundesmitteln gefördert.
Naturverbundene Bewegung als Konzept: Der Berchtesgadener Rosenhofstadel wird als Kindertagesstätte künftig Platz für 76 Mädchen und Buben bieten. Das rund 250 Jahre alte historische Stallgebäude wurde mit Bundesmitteln gefördert.
Naturverbundene Bewegung als Konzept: Der Berchtesgadener Rosenhofstadel wird als Kindertagesstätte künftig Platz für 76 Mädchen und Buben bieten. Das rund 250 Jahre alte historische Stallgebäude wurde mit Bundesmitteln gefördert.
Naturverbundene Bewegung als Konzept: Der Berchtesgadener Rosenhofstadel wird als Kindertagesstätte künftig Platz für 76 Mädchen und Buben bieten. Das rund 250 Jahre alte historische Stallgebäude wurde mit Bundesmitteln gefördert.
Naturverbundene Bewegung als Konzept: Der Berchtesgadener Rosenhofstadel wird als Kindertagesstätte künftig Platz für 76 Mädchen und Buben bieten. Das rund 250 Jahre alte historische Stallgebäude wurde mit Bundesmitteln gefördert.
Naturverbundene Bewegung als Konzept: Der Berchtesgadener Rosenhofstadel wird als Kindertagesstätte künftig Platz für 76 Mädchen und Buben bieten. Das rund 250 Jahre alte historische Stallgebäude wurde mit Bundesmitteln gefördert.
Naturverbundene Bewegung als Konzept: Der Berchtesgadener Rosenhofstadel wird als Kindertagesstätte künftig Platz für 76 Mädchen und Buben bieten. Das rund 250 Jahre alte historische Stallgebäude wurde mit Bundesmitteln gefördert.

Oberhalb von Berchtesgaden in Fahrtrichtung Maria Gern prägt inmitten grüner Wiesen der stolze Rosenhof seit Jahrhunderten das Landschaftsbild. Dass die besten Zeiten des Gebäudeensembles schon länger zurückliegen, hat sich bis vor Kurzem noch recht deutlich abgezeichnet. Nun hat die Geschichte um den Rosenhof aber eine neue Wendung genommen, denn bis zum Ende des Jahres wird der historische Stadel zu einer Kinderbetreuungseinrichtung mit 76 Plätzen umgebaut. Dafür wird in den denkmalgeschützten Altbestand mit großem Aufwand ein modernes mehrgeschoßiges Holzgebäude integriert. Für die besondere Architektur zeichnen Schorr Architekten aus Vachendorf verantwortlich, für die Holzbauarbeiten haben sich die Bayern einen Pinzgauer Spezialisten geholt: Meiberger Holzbau aus Lofer.

Gemeinde nutzt historisches Ensemble als Kindergarten

"Das Haupthaus und der Stadel des Rosenhofs waren einmal eine Meierei, also ein landwirtschaftlicher Betrieb der Fürstpropstei", erzählt Berchtesgadens Bürgermeister Franz Rasp. Noch davor wurde das Hauptgebäude im 16. Jahrhundert als Pfannhaus genutzt. Ein bisschen "jünger" ist der Stallstadel, der aus dem 18. Jahrhundert stammt. Vor etwa sechs Jahren sei in der Gemeinde - vor dem Hintergrund des steigenden Bedarfs an Kinderbetreuungsplätzen - erstmals darüber diskutiert worden, ob das Stallgebäude als Kindergarten genutzt werden könnte, 2019 fiel schließlich der Beschluss zum Kauf des Grundstücks. Von Anfang an habe es beim Projekt eine enge Abstimmung mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege gegeben, betont Rasp. "Gefördert wurde das Projekt letztlich sogar mit einer Bundeszuwendung aus einem Denkmalschutz-Sonderprogramm. Die bundesweite kulturhistorische Bedeutung des Zwiehofs war uns zuerst gar nicht so bewusst", gesteht das Gemeindeoberhaupt. "Die denkmalgeschützte Bausubstanz - Außenmauer und Gewölbe im Inneren - stammt aber aus einer Zeit, als Berchtesgaden noch nicht einmal zu Bayern, geschweige denn zu Deutschland gehörte."

Rosenhof-Kindergarten mit Haus-im-Haus-Architektur

Profunde Kenntnisse im Bereich des Denkmalschutzes waren somit vor allem bei der Gestaltung des historischen Objekts gefragt. "Mit Schorr Architekten aus Vachendorf haben wir da ein versiertes Architektenteam gewinnen können", sagt der Bürgermeister. "Für uns Planer war der Auftrag ein Impuls, den Wert von Altem, scheinbar Überholtem für künftige Generationen sichtbar zu machen", betont Architektin Rebecca Schorr. Den Rosenhof-Kindergarten hat die Architektin als Haus-im-Haus-Konzept entwickelt. "Während die alten Bruchsteinmauern die Hülle bilden, wird im Inneren des Stallstadels eine moderne, dampfdurchlässige Konstruktion aus natürlichen Materialien wie Holz und Lehm eingebaut", erklärt sie. Diese entspreche einerseits modernen Standards, bewahre aber auch den Charakter des Gebäudes, führt sie aus. Das verbindende Element zwischen Alt und Neu sei die handwerkliche Qualität: "Durch den sorgfältigen Einsatz der Materialien entsteht eine authentische und harmonische Verbindung zwischen den historischen und modernen Teilen." Nicht zu den schützenswerten Gebäudeteilen zählte indes der alte Dachstuhl des Stadels, der erst in den 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts errichtet worden war. Ein Walmdach, das der originalen historischen Form entspricht, wurde im Zuge der Sanierung neu aufgesetzt.

Holzbauer meistern komplexe Herausforderungen

In seiner Umsetzung forderte das Rosenhofprojekt vor allem die Holzbauer heraus. "Die größten Hürden haben sich mit der Statik und der damit einhergehenden Werkplanung ergeben", erklärt Walter Meiberger. "Alles musste dem historischen Bestand angepasst werden - da sprechen wir von jahrhundertealten Bachsteinmauern, wirklich schiefem, krummem Mauerwerk, das keinen einzigen rechten Winkel aufweist. Gleichzeitig erfüllt die neue Holzkonstruktion auch eine wichtige statische Aufgabe - sie stabilisiert die Bruchsteinmauern und hält sie wie ein Korsett zusammen", erklärt der Unternehmer. Dafür wurden rund 420 verschiedene Stahlteile verankert. "Jeder einzelne Knotenpunkt ist anders , weil so viele unterschiedliche Kräfte auf die neue Konstruktion einwirken, die gleichzeitig die alten Bachsteinmauern stabilisiert."

"Statik und Werkplanung waren sehr herausfordernd."
Walter Meiberger
Holzbau

Last, but not least wurden, um möglichst viel Tageslicht auch für die unteren Ebenen zu gewinnen, im oberen Bereich begehbare Glaselemente eingesetzt. "Die Auswahl an Handwerksbetrieben, die so viele komplexe Aufgaben gleichzeitig bewältigen können, ist nicht sehr groß", hebt auch der Bürgermeister die Leistung des Handwerksbetriebs hervor.

Natur- und Bewegungs-Kindergarten eröffnet im Jänner 2025

Nach acht Monaten Bauzeit nimmt die Kinderbetreuungseinrichtung mittlerweile Form an. Das Gebäudeinnere gliedert sich in zwei Hauptebenen, darüber nutzt eine Galerie das Raumangebot unter dem Walmdach. Beide Ebenen bieten Platz für jeweils zwei Kindergruppen mit insgesamt 76 Kindern. Das untere Stockwerk ist für die Ein- bis Dreijährigen vorgesehen, im oberen Bereich, der über die "Rehmbrücke" erschlossen wird, sind die größeren Kindergartenkinder untergebracht. Alle vier Gruppen haben Zugang zum Garten, insgesamt stehen 3000 Quadratmeter an Außengelände zur Verfügung, sogar eine Kletterwand soll hier für die Kleinsten entstehen. Innen prägen natürliche Materialien das Geschehen. "Ganz bewusst haben wir Leimbinder nur sehr verhalten eingesetzt", sagt Rasp, "dafür so viele natürliche Materialien wie irgend möglich verwendet - von ungebrannten Tonziegeln bis zu Lehmplatten." Mit Anfang des Jahres 2025 soll der neue "Natur- und Bewegungs-Kindergarten" eröffnet werden.