Beide Effekte wurden mittels kurzer Smartphone-Befragungen zur aktuellen Gefühlslage sowie Bluetooth-Scans über einen Zeitraum von zwei Wochen erfasst. 80 Personen antworteten viermal täglich. Parallel dazu erfassten die Smartphones mehr als 123.000 Bluetooth-Signale aus der Umgebung, als "objektives Maß für soziale Präsenz". In Gegenwart anderer Menschen stieg das Gefühl von Vitalität, während Niedergeschlagenheit zurückging. Drei bis vier Stunden später nahm die Ermüdung bzw. emotionale Erschöpfung spürbar zu: "Es ist wie ein sozialer Zuckerrausch", wurde Neurowissenschafter David Willinger in einer Aussendung zitiert: "Zuerst wirkt's belebend - aber später wird's anstrengend."
Die zwei Effekte hatten bereits frühere Studien beschrieben. Die aktuelle Untersuchung sei die erste, die beide Phänomene im selben zeitlichen Ablauf und mit hoher zeitlicher Auflösung sichtbar mache, hieß es. Die Vitalitätszustände hielten wohl meist länger an als Müdigkeit. Dennoch erhöhte eine intensivere soziale Präsenz die Wahrscheinlichkeit, von einem belebten in einen erschöpften Zustand zu wechseln.