Inhaltlich zog Kickl bei seiner Rede die altbekannten Register: Einwanderung, Teuerung, EU, Ukrainekrieg, Corona. "Wir wollen eine uneinnehmbare Festung Österreich, wie die Festung Hohensalzburg", sagte Kickl in Bezug auf die Migrationspolitik gleich zu Beginn seiner Ausführungen. Neben den blauen Dauerbrennern nahm vor allem das internationale Säbelrasseln viel Platz in Kickls Ansprache ein. Aber nicht etwa mit einer Kritik am russischen Aggressor, sondern vor allem mit der Beschreibung der FPÖ als "Friedenspartei". "Niemals werden wir für Fremde die Waffe in der Hand nehmen". Einen Appell richtete Kickl vor allem an seine Landesorganisationen: Sie sollen dem FPÖ-Chef zufolge bei den nächsten Wahlen die Landeshauptmannsessel holen, um den Druck auch im Bund immer mehr erhöhen zu können. "Wir haben alles erreicht und noch viel mehr", sagte Kickl unter Applaus seiner Anhänger. Man werde klare Verhältnisse im Land schaffen. "Das Kommando lautet: Nicht ausruhen!", sagte Kickl.
Großes Polizeiaufgebot
Eine Demonstration im Umfeld der Messe Salzburg war zwar überschaubar und zumindest bis zum Beginn des Parteitags friedlich verlaufen. Groß war das Polizeiaufgebot aber rund um das Veranstaltungsgelände, auch in der Halle gab es teils rigorose Kontrollen, selbst FPÖ-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter hatten zum Teil Probleme, die eigenen Arbeitsräume zu betreten.
Die Veranstaltung selbst begann mit Grußworten von Vertreterinnen und Vertretern befreundeter Rechtsparteien. Videobotschaften gab es etwa von Marine Le Pen, Viktor Orbán, Matteo Salvini und Alice Weidel. Die Bühne betrat zuerst die Salzburger FPÖ-Chefin Marlene Svazek, um die Delegierten zu begrüßen.
Zuletzt 91 Prozent für Kickl
Die Freiheitlichen wurden unter Kickl erstmals stärkste Kraft im Nationalrat. Bei der Wahl im vergangenen Jahr erreichten sie 28,8 Prozent. Dass der gebürtige Kärntner nicht "Volkskanzler" wurde, wie er es selbst bezeichnet, liegt an einer Koalition aus ÖVP, SPÖ und Neos bzw. daran, dass er keine Partner in den anderen Parteien finden konnte. Zuletzt betonte Kickl, auch ein weiteres Mal als Spitzenkandidat in eine Nationalratswahl gehen und den Abstand zu den anderen Parteien weiter vergrößern zu wollen.