Mit dem Konkurs zog der Leerstand ein. Die Großpleite von Kika/Leiner im Vorjahr hat auch in der Stadt Salzburg Spuren hinterlassen. Verlassen ist das ehemalige Möbelhaus am Ginzkeyplatz im Süden von Salzburg. Nur der öffentliche Radweg, der zwischen Parkplatz und Gebäude geführt ist, wird frequentiert.
Umgeben ist der Handelsgroßbetrieb von einem Gewerbegebiet und von mehrgeschoßigen Wohnbauten. Was passiert mit dem rund 13.000 Quadratmeter großen Grundstück samt Bestandsobjekt, das einer Gesellschaft gehört, die der Grazer Supernova-Gruppe, einem international tätigen Immobilienunternehmen, zuzuordnen ist?
Gewerbeflächen und Wohnraum
Lange war die Nachnutzung offen. Im Hintergrund wird nun aber an einem Projekt gefeilt. Langfristig soll das ehemalige Leiner-Möbelhaus neben Gewerbeflächen nämlich auch Wohnraum bieten. Zwischen 200 und 250 Wohnungen seien theoretisch möglich, heißt es aus der Stadtpolitik. Diese ist es auch, die sich intensiv mit dem Projekt beschäftigt. Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) betont: "Unser politisches Ziel ist, dass auf dem Areal so viele Wohnungen wie möglich geschaffen werden." Im Herbst solle ein Architektenwettbewerb starten. Mit Vertretern der Supernova sei man im Austausch. "Neben den Wohnungen sollen auch Geschäfte und eventuell ein Primärversorgungszentrum entstehen", merkt Auinger an und betont: "Geplant und vom Eigentümer gewünscht sind dezidiert Mietwohnungen."
Projekt noch in frühem Stadium
Schon in der kommenden Woche soll das Projekt im Gestaltungsbeirat der Stadt Salzburg behandelt werden. "Es wird ein Thema im nicht öffentlichen Teil der Sitzung sein", sagt Planungsstadträtin Anna Schiester (Bürgerliste). Es gehe darum, den Beirat in einem sehr frühen Stadium in das Projekt einzubeziehen. Auch Schiester betont: "Als Stadt sind wir in Abstimmung mit Supernova und der Salzburg Wohnbau GmbH, die als Wohnbauträger von Supernova ausgewählt wurde."
Das Projekt sei zwar noch in einem frühen Stadium, jedoch gebe es konkrete Überlegungen für die Nachnutzung, die nun mit dem Gestaltungsbeirat besprochen werden sollen. Schiester tritt ebenso für leistbare Wohnungen ein. Neben dem Bestandsobjekt könnten diese auch auf dem Parkplatz davor, ehemals Kundenparkplatz der Firma Leiner, entstehen, wie Schiester betont. "Raumplanerisch geht es uns aber auch um eine Attraktivierung des Ginzkeyplatzes." Die Bürgerinnen und Bürger wünschen sich auch ein Stadtteilzentrum in diesem Bereich, auch das könnte im Rahmen der Neubespielung entstehen.
Grundstück als Handelsgroßbetrieb gewidmet
Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl (KPÖ plus) spricht von einer Chance, Wohnraum im großen Stil zu entwickeln und zugleich den Stadtteil zu attraktivieren. Die Stadt habe einen Hebel vor allem bei der Dichteerhöhung. Gewidmet ist das Grundstück als Handelsgroßbetrieb. Theoretisch könnte Supernova damit auch Gewerbeflächen mit Wohnraum verbinden. Dem Vernehmen nach könnte übrigens der Altbestand des Leiner-Möbelhauses erhalten bleiben und somit neu interpretiert werden. Fraglich ist auch, ob es eine Zwischennutzung bis zum Baubeginn geben wird.
Ein Sprecher der Supernova-Gruppe möchte die Pläne nicht kommentieren und sagt: "Es ist zu früh, um wirklich Aussagen machen zu können." Ziel von Supernova sei die Verwertung des Objekts. Eine Möglichkeit der Verwertung sei aber die Schaffung von Wohnraum.