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Gehen lernen ist gefragt wie noch nie

Vier Tage lang waren international erfahrene Sportgeher und Neulinge im ULSZ Rif gemeinsam unterwegs. Der ÖLV-Lehrgang war komplett ausgebucht.

Die Sportgeher lernten in Rif vier Tage lang intensiv.
Die Sportgeher lernten in Rif vier Tage lang intensiv.
Großer Andrang herrschte beim Geher-Lehrgang.
Großer Andrang herrschte beim Geher-Lehrgang.

Gehen ist komplizierter, als man denkt. Die olympische Sportart, die international unter "Racewalking" firmiert, erfordert eine sehr präzise Technik. Gemäß dem Regelwerk muss immer mindestens ein Fuß den Boden berühren und das Knie durchgestreckt sein.

Wie Gehen geht, haben die Teilnehmenden am Gehsport-Lehrgang des Österreichischen Leichtathletikverbands (ÖLV) am vergangenen Wochenende im ULSZ Rif vertiefend gelernt. Der Kurs war begehrt wie noch nie: Mit 25 Aktiven war er frühzeitig komplett ausgebucht.

Geboten wurden Techniktraining, Funktionsgymnastik und Regelkunde. Als Referentin mit dabei war die deutsche WM-Teilnehmerin Bianca Dittrich. Mit den mehrfachen Staatsmeisterinnen Kathrin Schulze und Barbara Hollinger sowie U23-Meister Thomas Hollegger lauschten ihr auch einige der besten Geherinnen und Geher Österreichs. Eine der Jüngsten im Kurs war das Salzburger Geher-Talent Antonia Nemetz (14 Jahre alt). Leichtathletikklasse repräsentierten die vielfache Staatsmeisterin Andrea Zirknitzer, Ex-Marathonmeisterin Karin Freitag (seit kurzem österreichische Meisterin im 35-km-Gehen mit Rekord/3:42:07 Std.) und Ulrike Striednig, Masters-Teamweltmeisterin als Läuferin und mit Kathrin Schulze und Barbara Hollinger im Straßengehen.

Sportgehen mit Spenderherz

ÖLV-Gehsportreferentin Gabriele Schwarz begrüßte außerdem zwei Spenderorgan-Empfänger (Herz bzw. Lunge) unter den Teilnehmenden. Beide sind aktive Gehsportler und waren bereits erfolgreich im 5.000-Meter-Bahngehen. Es gibt auch eigene Meisterschaften für Transplantierte.

Schwarz erklärt: "Dass Gehen eine sehr gesunde Sportart ist, wurde von Sportmedizinern schon vielfach wissenschaftlich belegt, weil es beim Gehen eine weit geringere Gewichtsbelastung auf den Gelenken gibt als beim Laufen. Dass das olympische Gehen auch im Leistungssport gesünder ist als andere Disziplinen, beweist ein österreichischer Olympia-Teilnehmer: Johann Siegele ging 50 km 1980 bei den Olympischen Spielen in Moskau und ist heute immer noch aktiver Gehsportler, der bei Meisterschaften teilnimmt. Er hatte noch nie Hüft- oder andere Probleme, wie es oft irrtümlich verbreitet wird."

Gabriele Schwarz durfte sich in Rif auch über einen offiziellen Besuch von Salzburgs Leichtathletik-Vizepräsidenten Ferdinand Gugenberger freuen. Stichwort Salzburg: Das Bundesland verfügt mit der 17-jährigen Anna Geit (Union Salzburg LA) über ein großes Geher-Talent, sie ist österreichische U18-Meisterin im 5-km-Straßengehen.


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