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Natur & Technik im OLM Nature Escape: Wellnesshotel trifft Klimaschutz

Energieautarkes Konzept ohne Komfortverzicht. Das OLM Nature Escape im Ahrntal in Südtirol setzt neue Maßstäbe für nachhaltige Hotelprojekte.Günter Baumgartner

Ungewöhnlicher Grundriss: Die runde Form des Hotels orientiert sich an Mühlsteinen.
Ungewöhnlicher Grundriss: Die runde Form des Hotels orientiert sich an Mühlsteinen.

Das OLM Nature Escape in Taufers im Südtiroler Ahrntal gilt als erstes energieautarkes Aparthotel der Alpen und trifft damit punktgenau den Zeitgeist. Das Konzept des Aparthotels in Südtirol spricht eine wachsende Zielgruppe an: Menschen, die auf Reisen Inspiration suchen, statt nur Komfort. Menschen, die sich für nachhaltige Architektur und bewusste Lebensführung interessieren. Menschen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen - auch im Urlaub.

Nachhaltiges Urlauben mit "Zero-Emissions-Philosophie"

Wellnessen mit gutem Gewissen sozusagen - aber wer hinter die Kulissen des innovativen Hotelprojekts blickt, erkennt schnell, dass es dort um mehr als nur um Urlaub und Erholung geht. Es geht um die Idee, im Zusammenspiel von Natur und Technologie etwas zu erschaffen, das parallel zu allen Ansprüchen der Gäste trotzdem nachhaltig ist und diese Philosophie in jedem Detail widerspiegelt.

Eigentümer Christian Lechner nennt es "das Hotel der nächsten Generation". Ein Konzept, das vor allem eines ist: konsequent durchdacht mit einer klaren architektonischen Vision unter der Prämisse der "Zero-Emissions-Philosophie". Konzipiert wurde das ehrgeizige Projekt vom Südtiroler Architekten Andreas Gruber. "Ich wollte unbedingt einen Architekten, der kein Hotelplaner ist. Ich wollte etwas Neues, Einzigartiges, keine Kopie", betont Hotel-Eigentümer Christian Lechner. Darum sei die Wahl auf das innovative Architekturbüro aus Südtirol gefallen, da es bekannt dafür ist, bei seinen Planungen nachhaltige und sozioökonomische Faktoren in den Fokus zu rücken.

Kreisförmiges Design prägt Öko-Resort

Im OLM Nature Escape in Südtirol dreht sich im wahrsten Sinne des Wortes alles um ein nachhaltiges Gesamtkonzept, das weit über gängige Hotelstandards hinausgeht. Auf den ersten Blick fällt vor allem die ungewöhnliche Kreisform auf. Inspiration dafür waren die runden Mühlsteine der vielen Mühlen, die einst diese Region geprägt hatten. "Früher wurde hier Getreide angebaut, es gab einige alte Mühlen, die wieder aufgebaut werden sollen", erklärt Lechner, der einen ganz besonderen Bezug zu diesem Platz hat. Als Kind habe er am ehemaligen Prennhof, der bis 2018 von seinem Onkel bewirtschaftet wurde, viel Zeit verbracht und in der Landwirtschaft mitgeholfen. Darum sei dieser Ort für ihn mit vielen Emotionen verbunden und darum wollte er hier auch etwas Besonderes aufbauen. "Mit dem Ortsvorsteher von Kematen habe ich mir die alten Mühlen angeschaut, dabei den Mühlstein gesehen und ein Foto gemacht. Ich habe es dem Architekten geschickt und ihn gefragt, warum wir es eigentlich nicht rund planen?"

Aus einer Idee wurde Realität. 33 Apart-Suiten, designt vom renommierten Linzer Designstudio March Gut, gruppieren sich in einem Kreis um einen Naturbadeteich. Die fächerförmige Anordnung spiegelt die Philosophie des Hauses wider: Hier verschmelzen sowohl Komfort und Nachhaltigkeit als auch Innovation und Tradition. Denn die mit regionalem Lärchenholz ausgestatteten Suiten - einige mit privater Sauna - vereinen Luxus mit Klimaschutz. Die klaren Linien, die dezenten Farben und die organische Anordnung des Gebäudes fügen sich unaufgeregt ins Landschaftsbild.

Das Interieur ist modern, allerdings aus natürlichen und lange haltbaren Materialien.
Das Interieur ist modern, allerdings aus natürlichen und lange haltbaren Materialien.
Ungewöhnlicher Grundriss: Die runde Form des Hotels orientiert sich an Mühlsteinen.
Ungewöhnlicher Grundriss: Die runde Form des Hotels orientiert sich an Mühlsteinen.
Ungewöhnlicher Grundriss: Die runde Form des Hotels orientiert sich an Mühlsteinen.
Ungewöhnlicher Grundriss: Die runde Form des Hotels orientiert sich an Mühlsteinen.

Innen dominieren ruhige Naturmaterialien, große Fensterflächen und reduzierte Eleganz - kein alpiner Kitsch, sondern zeitloses Design mit Haltung. "Wir haben Materialien wie Klinker, Glas oder Holz verwendet, die eine lange Lebensdauer und eine vernünftige Wiederverwertung ermöglichen", beschreibt Lechner: "Das Lärchenholz in den Zimmern wird uns alle überdauern."

Das wirkliche Besondere: die nachhaltige Energieversorgung im Hintergrund

Doch was das OLM Nature Escape wirklich besonders macht, liegt im Unsichtbaren: der Energieversorgung. "1200 Photovoltaik-Paneele auf unserem 2388 Quadratmeter großen Flachdach nutzen die Sonnenenergie. Und wir setzen auf Geothermie: Wir haben 126 Erdwärmesonden von je 100 Meter Länge gebohrt", erläutert der Eigentümer, der damit allein in Geothermie und Photovoltaik rund 1,5 Millionen Euro investiert hat: "Das ist echte Pionierarbeit, die man nicht sieht, weil sie unter der Oberfläche stattfindet." Insgesamt werden damit laut dem Betreiber mehr als 550.000 Kilowattstunden Strom und 800.000 Kilowattstunden an Wärmeenergie pro Jahr produziert. "Das ist weit mehr, als wir verbrauchen", fasst Lechner zusammen. Er geht anhand der durchschnittlichen Energiekosten des laufenden Hotelbetriebs inklusive Saunen und Pool davon aus, dass sich innerhalb von sieben Jahren die Zusatzinvestitionen in die nachhaltigen Energiequellen amortisiert hätten.

Ziel: Ressourcenschonung in jeder Phase

"Wir wollten ein Hotel bauen, das nicht zulasten zukünftiger Generationen funktioniert", lautet seine Vorgabe. Das sei nicht nur eine Frage der Technik, sondern vor allem des Denkens. Ziel sei es gewesen, in jeder Phase - vom Bau über die Ausstattung bis zum Betrieb - Ressourcen zu schonen. Darüber hinaus spielt auch das kulinarische Konzept, das sich gänzlich von der traditionellen Halbpension gelöst hat, eine wichtige Rolle im Bereich Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Küchenchef Berni Aichner, jahrelang Souschef bei Drei-Sterne-Koch Norbert Niederkofler, hat gemeinsam mit Sternekoch Theodor Falser als Berater ein ganz spezielles, revolutionäres "Genuss nach Lust"-Konzept entwickelt. Die Gäste buchen Zimmer mit Frühstück, das aus handverlesenen, lokalen Produkten mit hohem Bio-Anteil besteht, hausgemacht oder von regionalen Manufakturen. Weiters können die Gäste frei wählen: Je nach Lust und Laune entweder in der Region einkehren oder sie lassen sich vom Kulinarik-Kalender der OLM-Küche mit ihren saisonalen, südtirolerisch-mediterranen Spezialitäten inspirieren, den sie rund zwei Wochen vor ihrer Anreise erhalten. Die Gäste können auch die Kochnische ihrer Apart-Suite zur Eigenversorgung nutzen, wobei ein Spezialitätenshop direkt im Haus entsprechende Einkaufsmöglichkeiten bietet. Dieses Kulinarik-Konzept soll die Individualität der Gästeansprüche abbilden und darüber hinaus Überproduktion und Food-Waste vermeiden.

Nature Escape bietet nachhaltigen Luxus

Trotz der umweltbewussten und nachhaltigen Philosophie fehlt es dem Gast an nichts. Wer im OLM Nature Escape eincheckt, den erwartet ein Aparthotel im Boutique-Hotel-Style mit Anspruch, inklusive Spa samt Infinity-Pool. Auch das Mobilitätskonzept wurde an die Idee des Aparthotels angepasst. Gäste, die mit dem E-Auto anreisen, laden kostenlos. Wer mit dem Zug kommt, wird abgeholt.