Franz Schweighofer ist ein Sonnenstrompionier: 1996 hat er die Firma Neue Energie Technik (NET) in der Moosstraße gegründet. "Damals hatten wir die Idee, die frei verfügbare Energie aus Wind und Sonne bestmöglich zu verteilen." Die NET hat etwa Windkraftwerke entwickelt, die in Indonesien gebaut wurden, und dort sechs Universitäten mit der nötigen Strominfrastruktur ausgestattet.
Die Idee von damals hat Schweighofer nie losgelassen: Mittlerweile hat er mit seinen beiden Söhnen eine Steuerungs-Software namens ECDS (Energy Conversion and Distribution System) entwickelt. Ziel der Software ist es, den selbst erzeugten Strom eines Haushalts oder einer Energiegemeinschaft so zu verteilen, dass möglichst alles davon intern verbraucht wird und erst dann der hauseigene Batteriespeicher gefüllt wird. So können private Stromerzeuger auch der Politik ein Schnippchen schlagen: Denn die Novelle des Elektrizitätswirtschaftsgesetzes (ElWG; Ende der Begutachtungsfrist: 15. August) sieht vor, dass künftig auch Private, die Sonnenstrom erzeugen und dessen Überschuss ins öffentliche Stromnetz einspeisen, dafür (wieder) Netzgebühren zahlen.
Schweighofer betont, dass seine Software daher für Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften (EEG), bei denen sich meist mehrere Erzeuger und Verbraucher in räumlicher Nähe zusammenschließen, ideal sei: "Das können auch Wohnanlagen mit einer PV-Anlage samt E-Auto-Ladestation sein." Mit der Software sei das Ziel, dass eine EEG beim Strom autark werde, umsetzbar. Eine, die das bereits geschafft hat, ist Schweighofers eigene EEG - bestehend aus Betriebs- und Wohngebäude, wie sein Sohn Franz junior betont: "Die Bausteine dafür sind eine PV-Anlage mit 35 kWp und ein Batteriespeicher mit 160 kWh. Mittlerweile sind wir so voll energieautark - auch im Jänner, selbst wenn es oft nur sechs Sonnenstunden gibt."
Auch im Herz-Jesu-Gymnasium in Liefering wird die neue Software gerade installiert. Direktor Peter Porenta hofft auf einen baldigen Effekt: "Im Sommer sind wir beim Strom jetzt schon autark. Wie es im Winter aussieht, dafür wird uns die Software jetzt künftig die Zahlen liefern."
Seit Kurzem nutzt auch der ÖAMTC Salzburg Schweighofers Software. Geschäftsführerin Martina Schlegel-Lanz: "Wir befassen uns seit Längerem intensiv damit, wie man den Strombedarf an unseren acht Stützpunkten im Bundesland durch die effiziente Nutzung der vier eigenen PV-Anlagen - in Eugendorf, Saalfelden sowie Salzburg-Nord und Salzburg-Alpenstraße - optimieren kann. Zudem ist beim Stützpunkt im Lungau für 2026 eine PV-Anlage in Planung."
Herz-Jesu-Missionare setzen schon lang auf PV-Strom
Das Privatgymnasium in Liefering (im Bild rechts) hat seit zehn Jahren einen Masterplan, um schrittweise energieautark zu werden. Direktor Porenta: "Wir haben am Dach eine PV-Anlage mit 175 kWp, einen Stromspeicher mit 235 kWh, eine EEG mit den Wohnhäusern und auch eine gemeinschaftliche PV-Erzeugungsanlage für die SALK-Mitarbeiterinnenwohnungen bei uns am Gelände. Daher brauchen wir für die Umverteilung des Stroms das öffentliche Netz fast gar nicht meh