Almauftrieb

Almauftrieb 2021 auf die Vierkaseralm.

Der Almauftrieb ist eines der Almfeste im Jahreskreislauf der Almwirtschaft.

Geschichte

Der Almauftrieb war früher von einer Reihe religiöser Handlungen begleitet. Sie sollten das Vieh den Sommer über schützen. Zu diesen Handlungen gehörten das Besprengen mit Weihwasser sowie das Füttern mit Antlasseiern, geweihtem Salz, Brot und Kräutern. Beim Almauftrieb war auch der Pfarrer dabei, um die Alm zu segnen.

Dr. Karl Zinnburg schrieb, dass die Arbeiten für den Almauftrieb schon Tage vorher begannen. Die Sennerinnen musste ihre Wäsche herrichten, einige Arzneien einkaufen und Mitte des 20. Jahrhunderts kam dann noch ein Transistorradio dazu. Die großen Kupferkessel über offenem Feuer wurden durch moderne "Sparherde" ersetzt. Einige Tage vor dem Auftrieb stiegen Knecht und "Hirtabua" (Hirtenbub), manchmal auch der Bauer selbst, auf die Alm auf, um Schäden an Hütte und Zäunen zu beheben. Oft wurde der Drahtzaun neu befestigt, da man diesen im Herbst abgenommen hatte, damit er für Skifahrer kein Hindernis darstelle.

Am Almauftriebstag selbst stand man einst sehr bald auf. Die Sennerin zog ihr bestes Gewand an, der Hirtabua seine Lederhose und holte seine "Goaßl". Den Leitkühen wurden und werden noch heute breite Halsgurte mit großen Glocken umgehängt. Es sind die hellklingenden Speisglocken, gegossen aus sogenannter Glockenspeise, und einfachere Tuschglocken, die aus Blech geschmiedet sind. Und weil diese am Hals der Kühe mehr Geklimper als Läuten hervorrufen, dürfte der Namen Tuschglocken entstanden sein.

Am Peterstag Ende April ging/geht es dann von der Nieder- auf die Hochalm. Wenn dann der Weg zurückgelegt war, wurde zu allererst das Vieh "untergestellt" und eingefüttert. Erst dann öffnete die Sennerin die Fensterläden ihrer Hütte und macht einmal gründlich Ordnung. Jedenfalls war es früher so.

Einen besonderen Almauftrieb stellt der Noriker-Hengstauftrieb in Rauris dar.

Quellen