Cäcilia von Rom

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Gruber-Orgel in der Stadtpfarrkirche zu den Hll. Antonius Er. und Hieronymus in Hallein. Das Bild der hl. Cäcilia von Rom mit Engeln im Prospekt der Orgel: Das Rundbild wurde nach dem Zweiten Weltkrieg dort angebracht, wo es vorher ein Zifferblatt, eine Orgeluhr, gab. Mit dem großen Brand 1943 wurde auch die Uhr zerstört und damit das Zifferblatt funktionslos.
Skulptur der hl. Cäcilia von Stefano Maderno in der Kirche Santa Cecilia in Trastevere in Rom (1599–1600).

Cäcilia von Rom (* um 200 in Rom; † 22. November 230? ebenda) war eine katholische Märtyrerin.

Leben

Cäcilia, die eine hübsche adlige Römerin gewesen sein soll, fühlte sich bereits als Kind allein Christus angetraut. Nachdem sie ihre Eltern aber mit dem heidnischen Jüngling Valerianus verheiratete, offenbarte sie ihrem Mann, dass ihr ein Engel als Beschützer ihrer Reinheit zur Seite stünde. Unter der Bedingung, dass er den Engel sehen dürfe, gestand Valerianus Cäcilia die Unberührtheit zu. Cäcilia konnte ihn dazu bringen, den greisen römischen Bischof Urban I. aufzusuchen, der ihn bekehren und taufen solle, dann könne er den Engel sehen. Valerianus erschien ein heiliger Greis und hielt ihm ein mit Goldbuchstaben geschriebenes Buch vor, woraufhin Valerianus den christlichen Glauben annahm und von Urban getauft wurde. Zu Cäcilia zurückgekehrt sah er den Engel bei ihr.

Cäcilia konnte noch weitere Personen bekehren. Weiter in ihrer Lebensgeschichte heißt es, dass der Präfekt Almachius sie nach einem Streit in ein kochendes Bad setzen. Aber Cäcilia fühlte nur Kühle. Dann versuchte ein Henker, sie durch Schwerthiebe drei Mal zu enthaupten. Aber es soll ihm nicht gelungen sein, der "hals-starrigen" Cäcilia den Kopf abzuschlagen. Noch drei Tage lebte die Schwerverwundete, vermachte ihr Gut den Armen, bekehrte weitere Umstehende und wurde dann - gekrümmt, wie sie zuletzt lag - in golddurchwirktem Gewand in einen Zypressensarg gelegt. Sie setzte Papst Urban I. als Erben all ihrer Güter ein. Dieser ließ sie in den Katakomben des Callistus in Rom bestatten.

Kunst

Die hl. Cäcilia gehörte viele Jahrhunderte hindurch zu den meist dargestellten Heiligen. Künstler aller Epochen haben sich Leben oder Martyrium der jungen Christin zum Motiv gewählt. Eine bekannte Darstellung der Cäcilia, ihre Beziehung zur Musik symbolisierend, ist ein Deckenfresko (um 1510) in der Kathedrale zu Albi. Im Louvre in Paris hängt das Gemälde von Domenichino (um 1620), das Cäcilia mit einem Violoncello zeigt. Auf einem Gemälde von Moretto (um 1530) in der Kirche S. Clemente in Brescia ist Cäcilia Handorgel spielend zu sehen.

Auch ein Altarbild von Raffael (1505) im Metropolitan Museum in New York (USA) zeigt Cäcilia mit einem Blumenkranz aus roten und weißen Rosen; Zusammen mit Tiburtius und Valerianus stellte Stefano Maderna Cäcilia in einer Bronzefigur (16. Jahrhundert) dar, heute im Straßburger Münster zu sehen. Maderna schuf auch das berühmte steinerne Grabmal in S. Cecilia in Rom, die Liegefigur der Märtyrerin.

Attribute

Rosen, Schwert, Musikinstrumente;

Patronin

... der französischen Stadt Albi, der Kirchenmusik, der Organisten, Orgelbauer, Instrumentenmacher, Sänger, Musiker und Dichter;

Bauernregeln

"War an Simon und Juda kein Wind und Regen da, dann bringt ihn die Cäcilia."
"Wenn es an Cäcilia schneit, dann ist der Winter nicht mehr weit."
"Cäcilia im weißen Kleid, erinnert an die Winterszeit."

Gläubig und kämpferisch, musikalisch und halsstarrig

Ein Beitrag von Michael Neureiter (2021):[1]

Die hl. Cäcilia lebte zu Beginn des 3. Jahrhunderts n. Chr. in Rom und erlitt dort den Märtyrertod. Sie wird als die Patronin der Kirchenmusik verehrt und spielt daher im religiösen Leben vieler Orte eine wichtige Rolle. Ihr Gedenktag ist der 22. November.

Bei den Überlieferungen zur hl. Cäcilia sind historische Biografie und Legende sehr stark miteinander vermischt, um ihre Gestalt ranken sich viele in poetischen Bildern erzählte Legenden. Demnach soll sie eine hübsche Römerin aus adeligem Elternhaus gewesen sein, die sich bereits als Kind zum christlichen Glauben bekannte. Ihre Eltern sahen für sie vor, dass sie Valerianus, einen heidnischen Jüngling, heiraten sollte. Die Legende erzählt ferner, dass sie am Tag ihrer Hochzeit himmlische Musik gehört haben soll. Diese mystische Erfahrung bewegte sie so stark, dass sie gelobte, jungfräulich zu bleiben und Christus, ihren Seelenbräutigam, an die erste Stelle zu setzen.

Valerianus sagte seiner Ehefrau die Unberührtheit zu. Cäcilia wiederum überredete ihren Gatten, zunächst den römischen Bischof Urban I. aufzusuchen, der ihn bekehrte und taufte. Daraufhin soll Valerianus gesehen haben, wie ein Engel zu Cäcilia kam und ihr einen Kranz aus Rosen reichte. Ihm selbst gab der Engel einen Kranz aus Lilien, deren intensiver Duft den ganzen Raum erfüllte. Als Tiburtius, der Bruder von Valerianus, den Raum betrat, roch er den Rosenduft und wurde ebenfalls Christ. Die beiden Brüder wurden verhaftet, als sie verbotenerweise die Leichen hingerichteter Christen beerdigten. Nachdem sie sich weigerten, eine Jupiter-Statue zu verehren, warf man sie ins Gefängnis. Als sie dort den Gefängniswächter Maximus bekehrten, ließ der Präfekt Almachius alle drei enthaupten. Cäcilia begrub die drei Märtyrer. Als Almachius nach dem Besitz der Hingerichteten forschte, stieß er auf Cäcilia und bedrohte sie mit dem Tode. Die junge Frau nutzte daraufhin die ihr noch verbleibende Zeit und bekehrte ihre Diener zum Christentum.

Almachius ließ Cäcilia im Dampfbad ihres Hauses ersticken bzw. in einen Topf mit kochendem Wasser setzen, sie überstand diese und weitere Folterungen jedoch. Laut der Legende versuchte der Henker daraufhin dreimal vergebens, sie mit dem Schwert zu enthaupten. Die Schwerverwundete lebte danach angeblich noch drei Tage lang und vermachte ihr Gut den Armen. Bischof Urban soll Cäcilia in den Katakomben des Calixtus in Rom bestatten haben lassen und weihte ihr angebliches Wohnhaus zur Kirche.

Die Verehrung der hl. Cäcilia entwickelte sich, nachdem man ihr, im römischen Stadtteil Trastevere eine eigene Kirche geweiht hatte. In der Vita des Papstes Vigilius ist für die Zeit ab dem Jahr 545 bezeugt, dass dort jährlich am 22. November ihr Fest gefeiert wurde. Im Gegensatz zu der oben erwähnten Legende, dass diese Kirche aus dem Haus der Cäcilia entstanden sei, erwiesen Ausgrabungen aber, dass das Gebäude zu einem Mietshaus in der Nähe eines öffentlichen Bades gehörte. Papst Paschalis I. ließ an dieser Stelle ein neues Gotteshaus, die Basilika Santa Cecilia in Trastevere, errichten und Cäcilia im Jahr 821 heiligsprechen.

Volksfrömmigkeit und Kunst sehen die hl. Cäcilia als Musizierende und bilden sie mit verschiedensten Musikinstrumenten ab: mit Harfe, Tamburin, Handorgel, Violine oder Orgel (wobei es Letztere zu Cäcilias Zeit noch gar nicht gab). Weitere Attribute der hl. Cäcilia sind Rosen und das Schwert, das auf ihr Martyrium hinweist. Viele Chöre und Gesangsvereine tragen heute ihren Namen und begehen ihren Festtag am 22. November feierlich, z. B. mit der sogenannten Cäcilienmesse – einem musikalisch besonders gestalteten Gottesdienst – oder sogenannten Cäciliafeiern von Chören und Orchestern.

Salzburgbezüge

Das traditionelle Cäciliakonzert stellt bei vielen Musikkapellen üblicherweise am Beginn des Advents einen musikalischen Höhepunkt im Jahreskreis des Vereinslebens dar.

Der Bildstock am Thomanbauernweg in Bad Vigaun zu Ehren der heiligen Cäcilia von Rom von Siegfried Schaber, einem langjährigen Kapellmeister und Blasmusikkomponisten, errichtet.

Weiterführend

Für Informationen zum Thema Cäcilia von Rom, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema.

Quelle

Einzelnachweise

  1. seine Facebook-Seite, mit Erlaubnis den Text kopiert, Admin. Peter