Deutschfreiheitliche Partei

Die Deutschfreiheitlichen Partei war eine Tiroler Partei, welche um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert die Tiroler Politik wesentlich mitbestimmte und mit Wilhelm Greil und Julius Perathoner zwei herausragende politische Persönlichkeiten stellte. Im österreichischen Tirol (und auch Vorarlberg, wo sie 1919 noch einen Landrat stellte) ging die Partei 1920/21 in der Großdeutschen Volkspartei, der Sammelbewegung der bürgerlich-liberalen Deutschnationalen, auf.

Die Deutschfreiheitliche Partei in Salzburg

Am 2. Dezember 1918 gründeten die deutschfreiheitlichen und deutschnationalen Gruppierungen des Landes Salzburg eine einheitliche Partei namens "Demokratische Ständevereinigung", in der Ing. Karl Irresberger 2. Vorstandstellvertreter (Vorstand: Karl Lackner) war.

Es gab zehn Mitglieder der deutschfreiheitliche Partei, die sich für die Wahl der provisorischen Landesversammlung 1918 aufstellten:

Drei wurden dann am 21. Oktober 1918 in die provisorische Landesversammlung gewählt:

  • Anton Hueber
  • Dr. Arthur Stölzel
  • Dr. Julius Sylvester

Bei der Wahl zum Salzburger konstituierenden Landtag, die am 6. April 1919 stattfand, fand Ing. Karl Irresberger, der sich im Wahlkampf besonders eingesetzt hatte, nur auf der dritten, nicht mehr aussichtsreichen Stelle der Liste für den Wahlkreis Stadt Salzburg Platz. Das Wahlergebnis war für die Deutschfreiheitlichen enttäuschend, Ing. Irresberger zog nicht in den konstituierenden Landtag ein.

Bei den Wahlen zum Salzburger Gemeinderat vom 13. Juli 1919 traten die deutschnationalen Gruppen auf fünf verschiedenen Listen an. Zusammen erzielten sie mit 32,8 % der Stimmen nur ein mäßiges Ergebnis, wobei 8,76 % auf die von Ing. Irresberger angeführte Liste des Deutschfreiheitlichen Volksbundes entfielen. Die acht bürgerlichen deutschfreiheitlichen Gemeinderäte schlossen sich zu einer Fraktion zusammen und wählten Ing. Karl Irresberger zu ihrem Obmann. Die Deutsche Nationalsozialistische Arbeiterpartei, deren sozialistischer Kurs im Wahlkampf vom wirtschaftsliberalen Ing. Irresberger dezidiert abgelehnt worden war, blieb abseits.

Am 12. November 1919, dem Jahrestag der Ausrufung der Republik Österreich, wurde die Deutschfreiheitliche Partei in der Stadt Salzburg als neue städtische bürgerliche deutschfreiheitliche Sammelpartei gegründet, in der ua. der Deutschfreiheitliche Volksbund aufging. Zum Obmann wurde Ing. Irresberger gewählt. Allerdings ließ sich dieser nach 1½ Monaten wegen Arbeitsüberlastung auf drei Monate beurlauben. Im April 1920 legte er auch sein Gemeinderatsmandat nieder. Am 15. Mai 1920 kandidierte er nicht mehr für die Funktion des Parteiobmanns, blieb jedoch im 20-köpfigen Parteivorstand als eines von fünf die Gruppe der freien Berufe vertretenden Mitgliedern.

Weitere Salzburger Mitglieder

Quellen