Die Legende des Pinzgauer Kronjuwels

Aus SALZBURGWIKI
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Die britische Krone, in der sich der Legende nach ein Smaragd aus dem Habachtal befinden soll.

Die Legende des Pinzgauer Kronjuwels berichtet davon, dass sich in der Krone des englischen Königs ein Smaragd aus dem Pinzgauer Habachtal befinden soll.

Hintergrund

Am Wochenende 6.7. Mai 2023 wurde Prinz Charles nach dem Tod seiner Mutter, der Königin Elizabeth II. von England, zum neuen König gekrönt. In diesem Zusammenhang berichteten die "Salzburger Nachrichten" von dieser Legende.

Was Nachforschungen ergaben

Manche Legenden und Theorien, die sich um diese europaweit bedeutende Lagerstätte von Smaragd im Habachtal ranken, dürften dem Reich der Phantasie entsprungen sein. So wird in der einen oder anderen Erzählvariante von einem Monokel aus geschliffenem Smaragd aus dem Habachtal berichtet, den der römische Kaiser Nero (1. Jahrhundert nach Christus) benutzt haben soll. Alle Berichte über die Smaragde im Habachtal verbindet der Verweis auf einen Stein, der den Weg aus dem Pinzgau in den britischen Thronschatz gefunden haben soll. So berichtet der Bramberger Priester und Heimatforscher Josef Lahnsteiner, dass der Wiener Juwelier Samuel Goldschmidt in den 1860er-Jahren das Bergbauterrain im Habachtal gekauft hatte. Dort soll er unter anderem einen großen schönen Smaragd, der nach dem Schleifen noch 42 Karat wog und heute unter den englischen Kronjuwelen zu finden sei.

Jessica England in der Pressestelle des "Towers" in London, wo die Kronjuwelen aufbewahrt werden, kontaktierte das für die Edelsteine zuständige Kuratorenteam. Doch die Antwort fiel negativ aus. "Es gibt eine Reihe von Smaragden in den Kronjuwelen, aber nach eingehender Suche und Einholung weiterer Informationen können wir nicht bestätigen, dass dieser spezielle Smaragd Teil der im Tower of London aufbewahrten Sammlung ist." Für die weitere Recherche empfiehlt sie, sich an den Royal Collection Trust zu wenden.

Die Stiftung der Königlichen Sammlung hat ihren Sitz im St James's Palace. Ansprechperson Lily Spicer fand bei einer ersten Suche ebenfalls keinen Hinweis auf einen Smaragd aus dem Habachtal. Aber auch hier sollen die Kuratoren der Abteilung für dekorative Kunst des Royal Collection Trust letzte Gewissheit schaffen. Aber auch diese Kronjuwelen-Spezialisten konnten keine Quellen finden, die auf einen Smaragd dieser Beschreibung hinweisen.

1998 hatte die britische Thronschatz-Instanz Claude Blair die umfassendste Studie über die Kronjuwelen publiziert. Auch in diesem Verzeichnis ist kein Smaragd aus dem Habachtal aufgelistet. Die in Online-Quellen verbreitete Vermutung, der Smaragd liege einzeln im "Tower of London", wurde von Spicer ebenfalls verneint.

Quelle