Erwin Schrümpf

Aus SALZBURGWIKI
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Erwin Schrümpf aus Seekirchen am Wallersee ist der Gründer der Griechenlandhilfe - Verein für humanitäre Hilfe in Griechenland.

Ein Herz für Griechenland

Erwin Schrümpf, der von Beruf Kaufmann ist, und die Mitstreiter seiner Griechenlandhilfe brachten in einem Hilfstransport im Februar 2014 wieder medizinisches Material in das wirtschaftlich gebeutelte Land. Mit vier vollbepackten Kleinlastwagen sind der Seekirchner Erwin Schrümpf und seine Helfer Ende Februar nach Griechenland aufgebrochen. Mittlerweile ist der Initiator des Seekirchner Vereines Griechenlandhilfe von seiner 18. Hilfstour zurückgekehrt.

"Die Idee wurde am 21. November 2012 geboren, als ich einen Bericht im ARD-Fernsehen über die unhaltbaren Zustände in den griechischen Spitälern sah", berichtet Schrümpf. Den Krankenhäusern fehlt es oft am Notwendigsten, von Einwegspritzen, Handschuhen, Infusionszubehör bis zu Medikamenten. Patienten ohne Versicherungsschutz werden vielfach abgewiesen.

"Damals habe ich beim Pharmakonzern Sandoz in Wörgl angerufen, dass ich einen Bus mit Medikamenten für Griechenland brauche. Ich war überrascht, dass gleich die Zusage kam und alles so einfach ging." Mittlerweile wird schon die 19. Hilfstour vorbereitet.

"Leider hat sich die Situation in Griechenland bisher nicht gebessert, und ich glaube, es wird auch die nächsten 20 Jahre noch Hilfe nötig sein. Wir beliefern Krankenhäuser und Sozialstationen, das SOS-Kinderdorf in Athen, wo täglich 250 bis 300 Kinder vor der Tür um ein Essen anstehen", so Schrümpf, der selbst im SOS-Kinderdorf Seekirchen aufgewachsen ist. Er beklagt ein Versagen der Europäischen Union und der politischen Führung in Griechenland. "Einer ganzen Generation wird hier die Zukunft geraubt."

Mittlerweile werden neun Einrichtungen von der Griechenlandhilfe beliefert, und es gibt bereits drei neue Anfragen.

Bei der letzten rund 5 000 km langen Reise von Seekirchen am Wallersee via Triest und der griechischen Hafenstadt Patras nach Athen wurde Schrümpf von Carl Selmer (Seekirchen), Andreas Kleespies (Griechenlandhilfe Schweiz) und Walter Kopinits (Salzburg) begleitet. Transportiert wurden Medikamente (vor allem Antibiotika), Impfstoffe, Spritzen, Nadeln, OP-Handschuhe und Babynahrung im Gesamtwert von rund 30.000 Euro.

Ziele der Hilfslieferungen waren das Elpis Krankenhaus in Athen und Krankenhäuser auf den Inseln Kefalonia und Zakynthos. Diese Krankenhäuser versorgen Patienten auch ohne Versicherungsschutz und sind deshalb auf Spenden angewiesen. Ebenso wurden in Athen das SOS-Kinderdorf und das "Ärzte der Welt"-Zentrum mit notwendigen Hilfsgütern versorgt.

Nächster Hilfstransport startet am 11. April 2014

Derzeit wird gerade die 19. Hilfslieferung vorbereitet. Am 11. April werden drei Kleinlastwagen mit medizinischer Ausrüstung nach Griechenland starten. Erstmals wird auch ein Kinderspital in der Hafenstadt Patras angesteuert. Der fünfzigjährige Schrümpf hofft auf weitere Unterstützung, um sein Projekt weiterführen zu können: "Wir sind pausenlos auf der Suche nach Sachspenden. Gebraucht werden: Medikamente für Operationen, Schmerz- und Fiebermedikamente, Stents für die Herz- und Gefäßchirurgie, OP-Bestecke, Ein- oder Mehrwegspritzen, Desinfektionsmittel, Kanülen für Infusionen, OP-Masken, Katheter, Verbandsmaterial, Kinderbekleidung, Babynahrung und Windeln, aber auch allgemeine Klinikausstattungen wie Krankenbetten, Bettwäsche und vieles mehr."

Dringend benötigt werden aber auch finanzielle Spenden, da die Kosten für Treibstoff und Fähre aufgebracht werden müssen. Die letzte Reise wurde von der Reederei Minoan Lines mit einem 50-prozentigen Rabatt unterstützt. Auch die Raiffeisenbank Seekirchen beteiligte sich an den Fährkosten.

An Bord einer brennenden Fähre

Die von der griechischen Reederei Anek gecharterte "Norman Atlantic" der italienischen Firma Visemar war am Samstag, den 27. Dezember 2014, im griechischen Patras in Richtung der italienischen Hafenstadt Ancona aufgebrochen. An Bord der fast ausgebuchten Fähre waren 422 Passagiere und 56 Crewmitglieder. Nachdem sie nach einem Zwischenstopp die Insel Korfu passiert hatte, funkte die Besatzung am Sonntag gegen 03.00 Uhr "S.O.S". Auf einem der Autodecks war ein Brand ausgebrochen. Auf der Fähre befandt sich auch Erwin Schrümpf, der für die Griechenlandhilfe zu einem Hilfstransport in griechische Spitäler aufgebrochen war[1].

Quellen

Einzelnachweise