Grundwasserspiegel
Der Grundwasserspiegel ist die Ausgleichsfläche zwischen dem Druck des Grundwassers und dem Druck der Atmosphäre. Liegt diese Fläche sehr tief, müssen auch die Brunnen entsprechend tief gegraben werden. Liegt diese Fläche (zu) nahe an der Oberfläche, stellt der Grundwasserspiegel ein Problem in den Kellern der Häuser dar.
2010: Grundwasserprobleme in Thalgau
Ein verhältnismäßig hoher Grundwasserspiegel stellt in der Marktgemeinde Thalgau seit jeher eine wahrscheinlich unabänderliche Realität dar. Deswegen wurden früher im Talbereich kaum Häuser mit Unterkellerung errichtet, weil die Keller bei Regenperioden immer wieder überflutet wurden. Erst durch moderne Baumethoden wie Dichtbeton und Auslegung der Keller als wasserdichte Wannen ließen sich diese Probleme beseitigen. Werden Baugruben durch zufällig einsetzende Regenperioden geflutet, so wäre ein Abpumpen ohne Erfolg, weil dadurch der umgebende Grundwasserspiegel nicht genug abgesenkt werden kann. Einzige Abhilfe wäre ein seitliches Abdichten der Baustelle durch das Einschlagen von tiefen Spundwänden, was aber eine äußerst kostenintensive Lösung darstellt. Erfahrungsgemäß kommt es nach mehreren Tagen Regenfreiheit wieder allmählich zu einem Absinken (Normalisierung) des Grundwasserspiegels.
2020: Daten des ersten Halbjahres
Entwicklungen lassen sich in der langfristigen Prognose für Trinkwasserversorger ablesen, die monatlich erstellt werden. Diese wurde 2019 gemeinsam vom Hydrographischen Dienst des Landes Salzburg, der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) und dem Dachverband Salzburger Wasserversorger (DSWV) auf Initiative von Landesrat Josef Schwaiger ins Leben gerufen wurde.
Noch im ersten Quartal 2020 wurden niedere Grundwasserstände verzeichnet. Die Schneeschmelze und Niederschläge im Februar hatten dann zu einem Ansteigen geführt. Auffällig danach war eine sehr trockene Situation in der zweiten Märzhälfte und im gesamten April. Dies hatte sinkende Grundwasserstände zur Folge, die zum Teil die relativen Minima unterschritten haben. Durch den trockenen Boden haben sich die Niederschläge im Mai dann nicht unmittelbar im Grundwasser wiedergefunden – die Stände waren leicht unterdurchschnittlich. "Erst der Regen im Juni hat zu einem Ansteigen des Grundwassers geführt, sodass wir derzeit wieder durchschnittliche Verhältnisse haben", beschreibt Theo Steidl, Leiter des Referats Wasserwirtschaft, die Situation.
Was die Entwicklung seit Jahresbeginn betrifft, so waren im Pinzgauer Saalachtal etwas geringere Niederschläge zu verzeichnen, im Rest des Bundeslandes lagen die Werte im Durchschnittsbereich.
Bildergalerie
Weiterführend
Für Informationen zum Thema Grundwasserspiegel, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema.