Julius Hanak

Mag. Dr. Julius Hanak (* 8. Mai 1933 in Treffen am Ossiacher See, Kärnten; † 18. Dezember 2019 in der Stadt Salzburg) war ein österreichischer Theologe und evangelischer Militärsuperintendent des Österreichischen Bundesheeres.

Leben

Julius Alfred Hanak verbrachte seine Kindheit in Wien und maturierte 1951 in Villach. Anschließend studierte er Evangelische Theologie in Wien und wurde 1957 zunächst Lehrvikar in Bruck an der Mur (Steiermark), dann Predigtamtskandidat in Kufstein (Tirol), Stainach-Irdning (Steiermark) und Naßwald (Niederösterreich).

Seit 1. Oktober 1959 war er für die Militärseelsorge in der Salzburger Schwarzenbergkaserne tätig und wurde am 7. Februar 1960 als Militärkaplan zum Evangelischen Militärpfarrer beim Gruppenkommando III für Salzburg, Tirol und Vorarlberg bestellt. Am 1. Jänner 1964 wurde er zum Militärkurat, am 1. Jänner 1968 zum Militäroberkurat, am 1. Juli 1973 zum Militäroberpfarrer und am 1. Jänner 1978 zum Militärdekan befördert. Seit 1973 war er auch für Oberösterreich und Kärnten zuständig.

Julius Hanak, der bereits seit seiner Studentenzeit Mitglied des Österreichischen Alpenvereins und des Wiener Akademischen Turnvereins war, absolvierte als begeisterter Bergsteiger von 1960 bis 1962 die Ausbildung zum Heeresbergführer und zum Flugretter. 1964 nahm er mit dem Alpenverein an einer Expedition nach Spitzbergen (Norwegen) teil und führte auch als Militärsuperintendent immer wieder Militärangehörige im Gebirge.

1964 und von 1972 bis 1984 begleitete er als Seelsorger die österreichischen Sportler zu den Olympischen Spielen.

Am 26. Jänner 1971 promovierte er an der Universität Wien zum Doktor der Theologie.

Mit 1. September 1980 wurde Hanak evangelischer Militärsuperintendent in Wien. Seine Amtseinführung erfolgte am 28. September 1980. Am 31. Dezember 1998 trat er in den Ruhestand.

Als Militärpfarrer hatte Julius Hanak nicht nur wesentlichen Anteil am Aufbau und der Ausgestaltung der Evangelischen Militärseelsorge, er setzte sich auch nach der Einführung des Wehrersatzdienstes (Zivildienstes) für eine Abschaffung der bis 1991 damit verbundenen Gewissensprüfung ein.

Ein weiteres Anliegen war ihm die internationale und interkonfessionelle Öffnung der Militärseelsorge auch im Hinblick auf die UNO-Friedenseinsätze. Einer der Höhepunkte dieses Engagements war unter anderem seine Begegnung mit Papst Johannes Paul II. im Rahmen der Chief of Chaplains-Tagung 1992 in Rom.

Innerhalb der Evangelischen Kirche in Österreich war Julius Hanak langjähriger Vertreter der Militärseelsorge in der Generalsynode sowie Vorsitzender des "Evangelischen Missionsrates für Österreich" und Referent für Kirchenmusik im Evangelischen Oberkirchenrat.

Nach seiner Ruhestandsversetzung engagierte sich Julius Hanak in Salzburg ehrenamtlich als Hochschulseelsorger, als Bewährungshelfer, als Seelsorger für Schubhäftlinge im Polizeianhaltezentrum Salzburg und für die Plattform für Menschenrechte Salzburg. Außerdem war er Islam-Beauftragter der Evangelischen Superintendentur A. B. Salzburg und Tirol.

Er verstarb 2019 wurde am 3. Jänner 2020 nach einem Gedenkgottesdienst in der Salzburger Christuskirche am Friedhof Aigen beerdigt.

Familie

Seit 1959 war Julius Hanak verheiratet mit Dr. Ilse Hanak, die ihm vier Kinder schenkte:

Auszeichnungen

  • 1999: Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
  • 2003: Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
  • 2012: Verdienstzeichen des Landes Salzburg[1]

Literatur

  • Trauner, Karl-Reinhart: Berufener Seelsorger von Format mit jugendlichem Schwung. In memoriam Militärsuperintendent Julius Hanak (1933-2019). Wien 2020.

Publikation

  • Die evangelische Militärseelsorge im alten Österreich, unter besonderer Berücksichtigung ihrer Eingliederung in den kirchlichen Verband. (= Diss. Univ. Wien). Wien (Ev. Presseverband in Österreich) 1974.

Quellen

  • Trauner, Karl-Reinhart: Berufener Seelsorger von Format mit jugendlichem Schwung. In memoriam Militärsuperintendent Julius Hanak (1933–2019). Wien (BMLV) 2020.
  • Parte

Einzelnachweise