Rallye Dakar 2022

Aus SALZBURGWIKI
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Matthias Walkner während der achten Etappe am 10. Jänner 2022.
Matthias Walkner am 14. Jänner nach Erreichen des Ziels.
Matthias Walkner während der zehnten Etappe am 12. Jänner 2022.
Matthias Walkner während der sechsten Etappe am 7. Jänner 2022.
Matthias Walkner während der vierten Etappe am 5. Jänner 2022.
Matthias Walkner während der zweiten Etappe am 3. Jänner 2022.
Matthias Walkner während der ersten Etappe am 2. Jänner 2022.
3. Etappe, die ersten fünf Minuten zeigen die Motorräder, vor allem die brutalen Herausforderungen, die die Wüste an die FAhrer stellt, gesamt 11 min. Video
9. Etappe, die ersten vier Minuten zeigen die Motorräder und ein kurzes Interview mit Walkner, der nach dieser Etappe für einen Tag die Gesamtführung übernommen hatte, gesamt 11 min. Video

Die 44. Rallye Dakar 2022 führt vom 1. bis 14. Jänner 2022 über 8 375 Kilometer quer durch Saudi Arabien, von denen 4 258 Kilometer gewertet werden. Der Zeitunterschied zu Österreich beträgt plus zwei Stunden (Wien 12 Uhr, Riyadh 14 Uhr). Bei dieser Wüsten-Rallye werden Geschwindigkeiten bis 150 km/h erreicht[1]

Der Zeitplan

mit den geplanten Etappen, die jedoch aufgrund anhaltender Regenfälle immer wieder verkürzt werden mussten.

Datum Start - Ziel Distanz (Km) Wertung (Km) Bemerkung
1.1. Prolog Jeddah - Ha'il 834 19
2.1. Ha'il - Ha'il 546 334
3.1. Ha'il - Al Artawiyah (M) 585 339
4.1. Al Artawiyah - Al Qaisumah 554 368 Wegen anhaltenden Regen um 100 km verkürzt.
5.1. Al Qaisumah - Riyadh 707 465
6.1. Riyadh - Riyadh 563 348
7.1. Riyadh - Riyadh 635 421 Wurde bei km 101 wegen unpassierbarer Piste abgebrochen.
8.1. Ruhetag
9.1. Riyadh - Al Dawadimi 700 401
10.1. Al Dawadimi - Wadi Ad-Dawasir 828 394
11.1. Wadi Ad-Dawasir - Wadi Ad-Dawasir 490 287
12.1. Wadi Ad-Dawasir - Bisha 757 374
13.1. Bisha - Bisha 500 345
14.1. Bisha - Jeddah 676 163
Gesamt 8 375 4 258

Einleitung

In den verschiedenen Klassen stehen 1 065 Fahrer in 578 Fahrzeugen am Start, wovon die Motorräder mit 149 Startern die größte Klasse darstellen. In der Auto-Wertung gehen 97 Fahrzeuge an den Start, 58 Trucks und 21 Quads. 2021 wurde zum ersten Mal auch eine "Dakar Classic"-Klasse für Autos und Lkw eingeführt, an der in diesem Jahr 148 Fahrzeuge (128 Automobile und 20 Trucks) teilnehmen.[2]

Der Salzburger Matthias Walkner startet bereits zum achten Mal in die Wüstenrallye, die nun zum dritten Mal in Folge am Persischen Golf ausgetragen wird. Seinen größten Erfolg feierte der 35-Jährige 2018, als die Rallye Dakar noch in Südamerika gastierte. Als erster Österreicher überhaupt gewann er damals die Motorradwertung. "Da hat alles zusammengepasst. Ich war schnell, fit und perfekt vorbereitet. Was mich am meisten stolz macht, ist, dass ich mit Hirn gewonnen habe, nicht mit Gas", erzählt Walkner. So gewann er an einem Tag 40 Minuten auf die Konkurrenz, da er sich als einziger Spitzenpilot nicht verfahren hatte, und brachte seinen Vorsprung an den verbleibenden Tagen ins Ziel.

2019 fuhr er mit einem gebrochenen Sprunggelenk als Zweiter erneut aufs Podest. Seit die Rallye im Folgejahr aus finanziellen Gründen nach Saudi-Arabien übersiedelt ist, lief es für Walkner nicht mehr ganz so gut. Erst wurde der Kuchler Fünfter, im Vorjahr musste er sich (nach frühem technischen Defekt und einigen Navigationspatzern) sogar mit Rang neun begnügen.

2022 startet er mit einer neuen Maschine, die er in den letzten Monaten intensiven Tests unterzogen hat. "Ziel war es, die Vorzüge eines superleichten Motorrads mit der nötigen Stabilität zu kombinieren. 70, 80 Prozent des Motorrads sind neu", erklärt Walkner, der sich die Entscheidung, ob er das neue Material oder das bewährte aus dem Vorjahr wählen soll, nicht leicht gemacht hat.

"Ich fühle mich bereit, aufs Podium zu fahren. Für einen Sieg braucht man dann auch noch das nötige Quäntchen Glück. Aber mit mir ist heuer echt zu rechnen", sagte Walkner vor seinem Start 2022.[3]

Samstag, 1. Jänner 2022, Prolog

Der Prolog dient zur Ermittlung der Startreihenfolge für die erste Etappe. Diesen Prolog gewann der Australier Daniel Sanders, gefolgt von Pablo Quintanilla (Honda) Ross Branch (Yamaha), Titelverteidiger Kevin Benavides (KTM) und der Österreicher Matthias Walkner (ebenfalls KTM). Der Salzburger hatte am Neujahrstag 31 Sekunden Rückstand auf den Australier Daniel Sanders von GasGas-Team, der am Sonntag als Leader in die erste Etappe startet. Für die Gesamtwertung wird der Abstand mit dem Faktor fünf multipliziert, weshalb Walkner 2:35 Minuten hinter seinem Wohnmobilkollegen liegt. Als Ouvertüre der 44. Dakar-Rallye waren in nördlicher Richtung 614 km von Jeddah bis Ha'il zurückzulegen, die Stoppuhr lief aber nur auf einem knapp 19 km langen Abschnitt. "Es waren sehr intensive und schwierige 20 Kilometer. Mir fehlt noch etwas das Gefühl für das neue Motorrad, welches ich zum ersten Mal unter Rennbedingungen einsetze. Einige Dinge sind mir aufgefallen, an denen wir noch arbeiten müssen. Im Großen und Ganzen war es aber ein guter Start und eine passable Leistung für den ersten Tag", meinte Walkner. Die Schnellsten des Prologs können sich am Sonntag die Startposition aussuchen.[4]

Ergebnis Prolog

  1. Daniel Sanders (GasGas) - 55:30 Minuten
  2. Pablo Quintanilla (Honda) +1:00 Minute
  3. Ross Branch (Yamaha) +1:55
  4. Kevin Benavides (KTM) +2:00
  5. Matthias Walkner (KTM) +2:35
  6. Adrian van Beveren (Yamaha) +2:40
  7. Sam Sunderland (GasGas) +2:55
  8. Toby Price (KTM) +2:55
  9. Joan Barreda Bort (Honda) +3:00
  10. Andrew Short (Yamaha) +3:00
  11. Joaquim Rodrigues (Hero) +3:05
  12. Ricky Brabec (Honda) +3:55
  13. Luciano Benavides (Husqvarna) +4:05
  14. Martin Michek (KTM) +4:15
  15. Bradley Cox (KTM) +5:30

Sonntag, 2. Jänner 2022, 1. Etappe

Nach dem Prolog vom Vortag durften sich die besten 15 Fahrer ihre Startposition aussuchen, daraus resultierte - wie erwartet - eine gestürzte Reihenfolge. Sanders startete mit seiner GasGas als 15., der Prolog-Fünfte Walkner dementsprechend früher. Die hinteren Plätze hatten den Vorteil, sich an den Spuren ihrer Vorderleute orientieren zu können, wenn es über sandige Pisten, vorbei an 300 Meter hohen Dünen oder in kurvenreichen Passagen durch Schluchten und Berge ging.

Bereits nach wenigen Kilometern übersah Walkner laut eigener Schilderung aber eine gefährliche Stelle und dürfte sich dabei leicht verletzt haben. "Ich bin in den leichten Gegenhang eines kleinen Bachbettes gesprungen und habe mir dabei mein Sprunggelenk etwas beleidigt. Aktuell sind die Schmerzen groß, aber ich hoffe, es ist nur eine leichte Bänderdehnung", erzählte der 35-Jährige. "Mir war klar, dass ich heute nichts über das Tempo ausrichten kann, sondern nur über eine fehlerfreie Navigation."[5]

Nach 79 Kilometer gab es die erste Zwischenzeit. Dabei lag Daniel Sanders (GasGas) 21 Sekunden vor Pablo Quintanilla (Honda) und 23 Sekunden vor Sam Sunderland (GasGas). Matthias Walkner war mit 1:02 Minuten auf Rang 5 zu finden. Kevin Benavides hatte die Zwischenzeit nicht ausgelöst, laut GPS-Daten könnte er eventuell nicht nahe genug an den Waypoint herangefahren sein. Nach dem ersten Drittel der Tagesetappe lag Daniel Sanders weiter voran. Kevin Benavides, bei dem die erste Zwischenzeit nicht ausgelöst hatte, hatte fünf Sekunden Rückstand, gefolgt von Sam Sunderland, Pablo Quintanilla und Ross Branch innerhalb von 47 Sekunden auf Sanders. Matthias Walkner hatte hingegen schon 1:47 Minuten verloren.

Um 10 Uhr wurde von einem großen Navigationsfehler berichtet und damit wohl auch von der Entscheidung in der heutigen Motorradetappe. Die an vordersten Positionen gestarteten Fahrer hatten sich verirrt und GPS-Daten zeigten, dass einige von ihnen sogar umkehren mussten, um wieder auf die reguläre Piste zurückzufinden. Dabei verloren Joan Barreda 37 Minuten und Sam Sunderland zehn. Der bei der Zwischenzeit in Führung liegende Sanders hingegen hatte keine Probleme, hatte sich mit Walkner und Quintanilla zusammengehängt und fuhr dem Tagessieg entgegen.[6]

Ergebnis 1. Etappe
  1. Daniel Sanders, GasGas, 03:43:10 Stunden
  2. Pablo Quintanilla, Honda, +00:02:07 min.
  3. Matthias Walkner, KTM, +00:08:31 min.
  4. Mason Klein, KTM, +00:08:44 min.
  5. Lorenzo Santolino, Sherco, +00:10:04 min.

Montag, 3. Jänner 2022, 2. Etappe

Eigentlich wollte die Rennleitung die 2. und 3. Etappe als gemeinsame Marathon-Stage austragen. Dabei hätten über Nacht im Biwak nur die Fahrer und Co-Piloten selbst an ihren Fahrzeugen arbeiten dürfen. Nun regnete es aber in der Nacht von Samstag auf Sonntag so heftig, dass das Biwak in Al-Artawiyah am heutiger Zielort unter Wasser stand und die Rennleitung diese geplante Biwak-Regelung aufhob. Daher dürfen heute Nacht die Mechaniker wie gewohnt schrauben.

Die zweite Etappe wurde um 20 Minuten früher gestartet - der gestrige Erstplatzierte eröffnete sie. Die Reihung bei der ersten Zwischenzeit: Skyler Howes (Husqvarna) eine Sekunde vor Sam Sunderland (GasGas) und 28 Sekunden vor Adrien van Beveren (Yamaha), Vortagessieger Daniel Sanders war mit 1:31 Minuten RÜckstand Vorletzter. Doch dann überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst lag der Brite Sunderland bei WP1 nach 40 Kilometern zwar nur wenige Sekunden hinter der Führung, blieb wenig später aber stehen. Sein GPS-Signal stand dann seit über einer halben Stunde still und es war unklar, was geschehen ist. Dann lag der KTM-Fahrer Danilo Petrucci bei der zweiten Zwischenzeit sensationell auf dem 3. Rang. Aber schon wenige Kilometer danach stand auch sein Motorrad über 15 Minuten still, es wurden technische Probleme an seiner Maschine gemeldet. Eineinhalb Stunden später, nach ergebnislosen Versuchen der Reparatur, musste er aufgeben. Damit hatte KTM nur mehr drei Werkfahrer im Rennen.

Dann unterlief Daniel Sanders und Pablo Quintanilla vor der 6. Zwischenzeit bei Km 244 ein schweriwiegender Navigationsfehler und das Duo verlor über 20 Minuten auf die Spitze. Die der letzten Zwischenzeit rehabilitierte sich Joan Barreda für seine Navigationsfehler von gestern. Der Honda-Pilot lag bereits 4:57 Minuten vor dem Rest des Feldes in Führung.

Joan Barreda verteidigte bis ins Ziel seine Führung. Er kam mit 05:33 Minuten vor Sam Sunderland und 05:54 Minuten vor Kevin Benavides an. Matthias Walkner kam als 14. mit einem Zeitrückstand von 14:31 min. ins Ziel.

Dienstag, 4. Jänner 2022, 3. Etappe

Aufgrund des anhaltenden Regens in Saudi-Arabien wurde die heutige Etappe um rund 100 Kilometer verkürzt. Am Abend der 2. Etappe erhielten einige Fahrer Zeitstrafen, weil sie die vorgeschriebenen Wegpunkte (Waypoints) nicht korrekt passierten. Das prominenteste Opfer war Daniel Sanders, der zehn Strafminuten erhielt und dadurch vom 3. auf den 7. Rang der Gesamtwertung zurück.

Das Feld lag heute generell eng beisammen. 20 Fahrer war durch Waypoint 3, alle lagen innerhalb von 7:17 Minuten. Nach etwas mehr als zweieinhalb Stunden war dann diese verkürzte Etappe für die ersten Motorrad-Fahrer auch schon wieder zu Ende (08:56 Uhr MEZ). Fünf Fahrer waren im Ziel: Toby Price aktuell vor Skyler Howes, Kevin Benavides, Sam Sunderland und Joan Barreda. Doch der Sieger heißt dann Joaquim Rodrigues, der bei seinem sechsten Antreten zur Rallye Dakar somit seinen ersten Tagessieg feierte. Er setzte sich 01:03 Minuten vor Toby Price und 01:14 Minuten vor Mason Klein durch. Beide fahren KTM.

Matthias Walkner wurde 10. mit einem Rückstand von + 04:52 min. auf den Sieger. Der amtierende Weltmeister holte sich eine gute Ausgangsposition für die morgige längste Etappe der Rallye über 465 Kilometer. Über die 3. Etappe sagte er, dass das Tempo sehr hoch und die Pisten enorm schnell waren. Die Fahrer, die die Etappe eröffnet hatten, hatten gut navigiert und so den Nachkommenden ein leichteres Nachfahren ermöglicht. Deshalb sind die Zeitabstände im Ziel auch nur sehr gering gewesen. Nachdem Walkner gegen Ende der Etappe klar wurde, dass am heutigen Tag nicht wahnsinnig viel zu holen sein wird, dosierte er die Geschwindigkeit auf den letzten Kilometer, um für morgen eine gute Ausgangsposition zu schaffen.[7]

Ergebnis der 3. Etappe
  1. Joaquim Rodrigues, Hero, 02:34:41 Stunden
  2. Toby Price, KTM, +00:01:03 Minuten
  3. Mason Klein, KTM, +00:01:14
  4. Skyler Howes, Husqvarna, +00:01:26
  5. Daniel Sanders, GasGas, +00:02:55

Mittwoch, 5. Jänner 2022, 4. Etappe

Die heutige Etappe mit 465 war die längste Sonderprüfung dieser Rallye Dakar. Insgesamt gab es zwölf Zwischenzeiten. Nach den ersten 40 Kilometern waren die ersten Drei nur wenige Sekunden voneinander getrennt: Der Tscheche Martin Michek (KTM), Ricky Brabec (Honda) nur sieben Sekunden Rückstand, Matthias Walkner (KTM) nur neun Sekunden. Nach mehr als einer Stunde lag dann aber Danilo Petrucci (KTM) bei der ersten Zwischenzeit sensationell voran. Der Ex-MotoGP-Fahrer hielt 20 Sekunden Vorsprung auf Joan Barreda (Honda) und 1:07 Minuten auf Sam Sunderland (GasGas). Allerdings ist Petrucci nicht mehr in der offiziellen Wertung, da er in der 2. Etappe aufgegeben hatte. Dann änderte immer wieder die Führungsspitze.

Nach über zwei Stunden hieß sie Barreda, Danilo Petrucci (+7 Sek.) und Sam Sunderland (+ 4 Min.). Sunderland konnte aber bislang seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf Adrien van Beveren und Matthias Walkner ausbauen. Bei der vorletzten Zwischenzeit bei Km 398 lag Joan Barreda fast fünf Minuten vor seinem Teamkollegen Pablo Quintanilla und stand somit vor dem Tagessieg. Doch die Tagessensation lieferte Danilo Petrucci (KTM), der als Dritter hinter den beiden Honda-Fahrern Joan Barreda und Pablo Quintanilla die Tagesetappe beendete. Matthias Walkner kam als Achter durchs Ziel mit einem Rückstand von 11,45 Minuten und schiebt sich nun an zweite Stelle im Gesamklassement mit nur drei Minuten Rückstand

Donnerstag, 6. Jänner 2022, 5. Etappe

Die Wettersituation brachte es mit sich, dass heute Motorräder und Autos zur gleichen Zeit starteten, dafür aber unterschiedlich Routen bei ihren Schleifen von und nach Riyadh fuhren. Dabei hatten die Motorräder eine Sonderprüfung von 346 Kilometern, die Autos von 421 Kilometer.

Zwei Stunden nach dem Start konnte Matthias Walkner zum unmittelbar vor ihm gestarteten Sam Sunderland aufschließen. Sein Rückstand in der Gesamtwertung von exakt drei Minuten war derzeit auf 14 Sekunden geschrumpft ist. Walkner könnte somit heute die Führung im Gesamtklassement übernehmen, wenn er auf der Piste an Sunderland vorbeigeht. Doch schon bald änderte sich die Reihung wieder. Der australische GasGas-Pilot Daniel Sanders lag bei Km 221 über zwei Minuten vor Kevin Benavides (KTM) und hatte auf Walkner mittlerweile acht Minuten herausgefahren. Damit läge er im Moment sogar in der Gesamtwertung wieder voran.

Danilo Petrucci zeigte auch in der heutigen Etappe wieder auf: Bei Km 259 lag er an vierter Stelle. Aber dann muss zwischen Km 259 und 311 bei Daniel Sanders etwas passiert sein, da er auf Toby Price eine Viertelstunde verlor, der im Moment Tagessieger werden und Sam Sunderland wieder die Gesamtführung übernehmen könnte.

Nach 04:40 Stunden Fahrzeit erreichten die Ersten das Ziel: Toby Price hatte die heutige Etappe überraschend gewonnen und damit den ersten Tagessieg für das oberösterreichische KTM-Werksteam bei dieser Dakar. Danilo Petrucci, ebenfalls auf KTM, kam mit 4:14 Minuten Rückstand ins Ziel und wird wahrscheinlich Zweiter. Das übertrumpft dann sogar sein sensationelles Ergebnis von gestern, als er zunächst 3. wurde, aber nachträglich aufgrund einer Zeitstrafe diesen Platz wieder verlor.

Matthias Walkner kam als 12. durchs Ziel mit einem Rückstand von 11:46 min. auf den Sieger. Er bleibt damit an zweiter Stelle im Gesamtklassement, wo er auch einige Sekunden auf den Gesamtführenden Sunderland aufgeholt hatte (Rückstand 02:29 min.). Sam Sunderland wurde 13., Daniel Sanders 14. und Adrien van Beveren 15.

Walkner schilderte, dass die Navigation heute wieder sehr fordernd war. "Die vielen Roadbook-Noten in Kombination mit einem Schnitt von ca. 100 km/h und steinigen, kaputten Pisten macht die ganze Sache ziemlich anspruchsvoll. Wir haben gestern das Fahrwerk noch etwas härter gestellt, was heute in den steinigen Passagen richtig gut funktioniert hat", erzählte der Salzburger. Er habe bei km 90 den drei Minuten vor ihm gestarteten Sunderland einholen können und war gesamte Etappe mit ihm gefahren. Einen "Wegpunkt" (waypoint) bei Kilometer 274 habe er aber nicht erwischt und das Suchen kostete ihn einige Minuten. Ein Sandsturm war im Gange und gegen Ende hin waren alle Rettungshubschrauber in der Luft.[8]

Freitag, 7. Jänner 2022, 6. Etappe

Automobile und Motorräder fuhren heute jene Route, die von der jeweils anderen Kategorie gestern gefahren wurde. Start und Ziel waren in Riyadh, wo auch der morgige Ruhetag verbracht wird.

Der gestern schwer gestürzte Skyler Howes gab kurz nach dem Start auf. Der US-Amerikaner kämpfte sich gestern zwar ins Ziel, hatte aber neben Verletzungen an Knöchel und Schulter danach auch Gedächtnislücken. Er lag in der Gesamtwertung auf dem 50. Rang.

Auch den gestrigen Etappensieger Danilo Petrucci erwischte es heute schon mit einem Sturz, fuhr aber weiter mit einem Rückstand von 06:30 min. Weiters stürzte Ross Branch, gestern Zweiter und 8. der Gesamtwertung, und musste vom medizinischen Team ins Biwak zur Untersuchung gebracht werden.

08:32 Uhr MEZ: Der Tag für die Motorräder war bereits zu Ende! Bei Km 101 wurden die Motorräder gestoppt, da die weitere Strecke von den Regenfällen der vergangenen Tage aufgeweicht und durch die Autos und Trucks, die gestern diese Schleife gefahren waren, vollkommen zerfurcht ist und für die Motorräder kein Durchkommen möglich war.

Erst um 14 Uhr gab es ein offizielles Ergebnis für diese Etappe:

  1. Daniel Sanders (AUS), GasGas, 51:43 min.
  2. Sam Sunderland (GBR), GasGas, 54:09 min., +02:26 min.
  3. Matthias Walkner, KTM, 54:19 min., +02:36 min.
  4. Pablo Quintanilla (CHL), Honda, 54:58 min., +03:15 min.
  5. Ricky Brabec (USA), Honda, 55:02 min., +03:19 min.

Samstag, 8. Jänner 2022, Ruhetag

Der Ruhetag der Rallye Dakar.

Sonntag, 9. Jänner 2022, 7. Etappe

Schon am Start gab es kurz eine Verwirrung, denn eigentlich hätte Daniel Sanders der erste Fahrer sein sollen. Aber die Etappe wurde dann von Sam Sunderland eröffnet. Es gab dafür keine Begründung vonseiten der Rennleitung. Aber es war für Sanders, dem bei dieser Rallye bereits zwei Etappensiege gelangen, kein Glückstag. Heute stürzte er nämlich auf Verbindungsetappe zum Start der Sonderprüfung. Dabei hatte er sich den linken Arm verletzt, wurde ins Krankenhaus gebracht und damit ist seine Teilnahme an der Rallye Dakar zu Ende.

Walkner hatte während dieser Etappe erstmals die Gesamtführung übernommen

Doch nun zum Rennverlauf. Bei der ersten Zwischenzeit bei Km 42 lag Toby Price vor seinen KTM-Teamkollegen Kevin Benavides und Matthias Walkner. Nach einer Stunde Wertungsetappe hatte Matthias Walkner zu Sam Sunderland aufgeschlossen. Im Moment hatte Walkner sogar die Führung in der Gesamtwertung übernommen, da Sunderland nur 2:39 Minuten Vorsprung auf Walkner hatte und das Startintervall drei Minuten betrug.

Beim waypoint 6 und etwas mehr als zwei Stunden Fahrer lag Walkner immer noch vor Sunderland. Bei waypoint 8 hatte Walkner einen Vorsprung auf den Gesamtführenden Sunderland von 03:08 min. und lag aktuell in der Tagesreihung auf Platz 7.

Walkner mit Navigationsfehler zurückgefallen

Zwischen WP5 und WP6 hatte er in Gemeinschaftsfahrt mit Sam Sunderland einen Navigationsfehler begangen. Er verlor dadurch über 20 Minuten (WP7) auf die schnellsten des heutigen Tages und war damit in der Gesamtwertung wieder zurückgefallen.

Im Ziel wurde dann Walkner 24. einen Rückstand von 22:50 Minuten auf den Tagesschnellsten.

Montag, 10. Jänner 2022, 8. Etappe

Heute wurden die Motorräder mit 05:10 Uhr besonders früh gestartet, wobei Walkner um 06:01 Uhr an der Reihe war.

Nach einer Stunde war der Vorsprung des gestrigen Gesamtführenden Adrien van Beveren auf Sam Sunderland bereits auf die Hälfte geschmolzen. Walkner hatte ebenfalls aufgeholt, aber schon wieder von Sunderland überholt. Bei waypoint 5, nach zwei Stunden, betrug der Vorsprung von Sunderland auf Walkner 01:47 min. Zu diesem Zeitpunkt sah die Gesamtwertung der Rallye wie folgt aus: 1. Sam Sunderland lag bei Km 201 (rund Halbzeit der Etappe) wieder 26 Sekunden vor Adrien van Bevere und 01:21 Minuten vor Matthias Walkner.

Bei der vorletzten Zwischenzeit lag dann Walkner an dritter Stelle (+ 02:41 min.) hinter Sunderland und Pablo Quintanilla (ESP) auf Honda. Auch bei der letzten Zwischenzeit lautete die Reihung Sunderland, Quintanilla und Walkner, der schon einen Rückstand von 04:12 min. auf Sunderland hatte. Bis ins Ziel änderte sich daran nichts mehr, Walkner konnte noch eine Sekunde auf Sunderland gutmachen. Es sollte sich für Walkner der zweite Gesamtrang ausgehen, da Adrien Van Beveren über zehn Minuten Rückstand auf den Etappensieger hatte.

Dienstag, 11. Jänner 2022, 9. Etappe

Walkner übernimmt drei Etappe vor Ende der Rallye die Gesamtführung

Nach 200 Kilometer der heutigen 287 Kilometer hatte Matthias Walkner in der Gesamtwertung schon mehr als dreieinhalb Minuten auf Sam Sunderland aufgeholt. Damit lag er bei Km 200 in der Gesamtwertung um 15 Sekunden in Führung. Walkner wurde bei der heutigen Etappe 4. (Rückstand auf den Tagessieger Cornejo Florimo, Chile, Honda, 02:06 min.). Auch Sam Sunderland, der bis gestern Führende in der Gesamtwertung, war bereits mit 08:03 min. Rückstand, an 14. Stelle liegend im Ziel.

Mittwoch, 12. Jänner 2022, 10. Etappe

Gleich von Start weg vergrößerte Walkner zunächst laufend seinen Vorsprung auf Sunderland. Pech hatte der Titelverteidiger Kevin Benavides. Er kam mit seiner KTM kurz nach der dritten Zwischenzeit zum Stillstand, wo er mindestens schon eine halbe Stunde stand. Er musste nach 133 Kilometern der drittletzten Etappe wegen Defekt aufgeben.

Nach rund 02:30 Uhr Rennzeit lagen bei Km 213 plötzlich Pablo Quintanilla und Matthias Walkner voran. Die GPS-Daten deuteten darauf hin, dass sich die Honda-Fahrer an der Spitze des Feldes verfahren hatten. Jose Ignacio Cornejo hatte bereits 17 Minuten auf Walkner verloren, Ricky Brabec etwas mehr als zehn Minuten. Auch Joan Barreda hatte sieben Minuten auf Walkner Rückstand. Sam Sunderland holte jedoch Zeit in der Gesamtwertung auf und lag nur mehr 54 Sekunden hinter Walkner. Auch Pablo Quintanilla fehlten nach drei Stunden Rennen nur mehr 02:31 Minuten.

Nach vier Stunden sah die virtuelle Gesamtreihung wie folgt aus: 1. Walkner, 2. Sunderland + 54 sek., 3. Quintanilla + 02:32 min. und Van Beveren + 04:10 min. Rückstand. In der Tagesetappe lag bei waypoint 6 Sunderland auf Platz 3 (Rückstand auf den Führenden der Etappe Toby Price, KTM, + 01:24 min.) und Walkner auf Platz 6 (+ 02:42 min.). Mittlerweile waren schon zwei Drittel der Tagesetappe gefahren.

Rund 100 Kilometer vor dem Tagesziel lag Walkner allerdings bereits sechs Minuten hinter Sunderland, womit dieser im Moment wieder die Gesamtführung übernahm. Und Walkner verlor bis ins Ziel noch weiter an Zeit und kam mit 13:46 Minuten Rückstand auf Luciano Benavides (Husqvarna), dem Tagessieger, ins Ziel. Er wurde nach dieser Etappe im Gesamtklassement nun an vierter Stelle gereiht.

Donnerstag, 13. Jänner 2022, 11. Etappe

Kevin Benavides (KTM) hatte das Rennen heute nach rund zwei Stunden aufgrund des neuen Reglements, das bei der Rallye Dakar erstmals erlaubt ist, neu aufgenommen. Angesichts eines möglichen Ausstiegs aus einer Etappe der Rallye war der Argentinier zurückgekehrt, um als 39. Fahrer die Startbestellung anzunehmen. Aktuell (um 08:30 Uhr) lag er zehn Kilometer hinter Matthias Walkner. Der Titelverteidiger soll seinem Teamkollegen helfen, der mit dem Gesamtsieg rechnet oder zumindest seinen Rücken als Wasserträger schützen.

Toby Price, Luciano Benavides, Joan Barreda und Adrien Van Beveren, die heute in dieser Reihenfolge in die Wertung gestartet waren lagen nach 257 km alle außerhalb der Top 20.

Walkner startete heute als 26. in der Startaufstellung und kämpfte sich zunächst alleine durch die Dünen. Doch dadurch konnte er sich bereits an den Spuren der vor ihm Gestarteten besser orientieren. Bei waypoint 1 lag er in Führung (+ 24 sek. auf Sunderland), bei wayppoint 2 an 3. Stelle und ab da bei allen folgenden waypoints an 4. Stelle (+ 04:45 min.). In Führung lag Sunderland. Nach knapp mehr als 200 der heutigen 345 Kilometer führte Sunderland die virtuelle Gesamtwertung vor Walkner und Quintanilla an (09:17 Uhr). Beim letzten waypoint vor dem Ziel hatte Walkner zwölf Sekunden auf Sunderland gutgemacht (+ 04:33 min.). Im Kampf um den Tagessieg lautete das Duell auf den letzten Kilometern Sam Sunderland vs. Kevin Benavides.

Das derzeitige inoffizielle Ergebnis (Stand 10:15 Uhr) der Tagesetappe lautet

  1. Kevin Benavides (ARG), KTM
  2. Sam Sunderland (GBR), GasGas, + 00:00,04 sek.
  3. Matthias Walkner (AUT), KTM, + 00:04,54 min.
  4. Ricky Brabec (USA), Honda, + 00:05,22 min.
  5. Pablo Quintanilla (CHL), Honda, + 00:07,04 min.

Freitag, 14. Jänner 2022, 12. Etappe

Auf der heutigen, 164 Kilometer kurzen, letzten Etappe konnte man sich eigentlich keine großen Veränderungen in der Reihenfolge des gestrigen Gesamtstandes erwarten. Dazu war die Etappe zu kurz und zumindest die Fahrer der vorderen Plätze auf Sicherheit bedacht. So stand dann nach etwas mehr als zwei Stunden Wertungszeit das Endergebnis fest:

Sieger der 44. Rallye Dakar wurde Sam Sunderland (GasGas) vor Pablo Qintanilla (Honda) und Matthias Walkner (KTM).

Die Reihung der letzten Etappe war Pablo Qintanilla (Honda) vor Ricky Brabec (Honda, + 00:00,5 sek.) und Toby Price (KTM, + 00:00,18 sek.).

Jeweils die tagesaktuelle Gesamtreihung

Endstand nach der 12. Etappe

Reihung Fahrer Team Gesamtzeit Rückstand
1. Sam Sunderland (AUS) GasGas 38:47,30 Stunden
2. Pablo Quintanilla (CHL) Honda 38:50,57 + 00:03,27 min. sowie eine Stunde Strafzeit
3. Matthias Walkner (AUT) Red Bull KTM Factory Racing 38:54,17 + 00:06,47
4. Adrien Van Beveren (FRA) Yamaha 39:06,11 + 00:18,41
5. Joan Barreda Bort (ESP) Honda 39:13,12 + 00:25,42 sowie drei Stunden Strafzeit

Weblinks

Quellen

Einzelnachweise

  1. Rallye Dakar 2021
  2. www.motorsport-magazin.com, Starterliste
  3. www.sn.at Matthias Walkner will bei der Dakar wieder aufs Podest fahren, 30. Dezember 2021
  4. www.sn.at, 1. Jänner 2022
  5. SALZBURG24 vom 2. Jänner 2022
  6. SALZBURG24 vom 2. Jänner 2022
  7. SALZBURG24 vom 4. Jänner 2022
  8. SALZBURG24 vom 6. Jänner 2022
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