Raurisertal

Aus SALZBURGWIKI
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Blick nach Süden: das Raurisertal endet am unteren Bildrand und teilt sich bei Wörth (Bildmitte) in das Hüttwinkltal (geradeaus nach Süden) und das Seidlwinkltal (nach rechts nach Südwesten) teilt. Dazwischen erhebt sich die Sonnblickgruppe in den Hohen Tauern. Eine Luftbildaufnahme aus dem Jahr 1933 von Walter Mittelholzer.
Karte

Das Raurisertal ist ein südliches Seitental des Salzachtals, das bei Taxenbach beginnt.

Bezeichnungen

In historischer Literatur wird die Bezeichnung "in die Rauris" für das Raurisertal verwendet.[1] In historischen Zeitungen lässt sich diese Bezeichnung nur vereinzelt finden.[2] Umgangssprachlich werden das Raurisertal und das sich südlich anschließende Hüttwinkltal mit Kolm-Saigurn allgemein als "Raurisertal" bezeichnet. Das südwestliche Seidlwinkltal scheint hingegen nicht unter diese Bezeichnungen zu fallen.

Geografie

Das Raurisertal erstreckt sich über eine Länge von etwa 15 Kilometer in Nord-Süd-Ausrichtung vom Salzachtal bis zum Rauriser Ortsteil Seidlwinkl. Hauptort des Tales ist Rauris. Östlich eines nördlichen Bergkamms der Goldberggruppe befindet sich das Gasteinertal, westlich eines nordöstlichen Bergkamms der Glocknergruppe verläuft das Fuscher Tal.

Das Rauriser Tal 2014. Im unteren Teil das Zentrum von Rauris.

Bei Wörth teilt sich das Tal in das Hüttwinkltal nach Süden zur Goldberggruppe mit dem Hohen Sonnblick hin und ein südwestlicher Arm, das Seidlwinkltal, zum Rauriser Tauern, bekannt als Hochtor, unter dem der Hochtor-Tunnel der Großglockner Hochalpenstraße verläuft. Am Ende dieses Seitentals befindet sich auch das Rauriser Tauernhaus, eines der letzten Tauernhäuser.

Am Südende des Hüttwinkltals befanden sich auch die Goldbergwerke um Kolm-Saigurn. Über den Sattel beim Niedersachsenhaus gelangt man nach Sportgastein im Naßfeldtal, das mit der Gasteiner Alpenstraße die Verbindung ins Gasteinertal herstellt. Westlich vom Sonnblick führt der Arnoweg hinunter nach Heiligenblut in Osttirol, südöstlich gelangt man unterhalb des Schareck (3 123 m ü. A.) in ein Seitental des Mölltals in Kärnten.

Die Hüttwinklache (Quelle in der Goldberggruppe) und die Seidlwinklache (Quelle am Rauriser Tauern) vereinen sich bei Wörth zur Rauriser Ache.

Geschichte

Das Raurisertal ist eines der wenigen durchgehend besiedelten Tauerntäler. Funde aus der La-Téne-Zeit um 400 vor Christus beweisen, dass der Weg über den Rauriser Tauern einer der ältesten Alpenübergänge ist. Man weiß auch, dass die Besiedlung des Tales vom Süden aus erfolgte.

Rauris als Hauptort, wurde urkundlich erstmals 1122 als Rurise, als Bischof Heinrich von Freising seinem Bruder Graf Friedrich von Peilstein hier zwei Höfe übergab. Davon leitete sich dann der Name des ganzen Tals ab.

Die Blütezeit erlebte das Tal in der Zeit des Goldbergbaues zwischen 1460 und 1560. Damals war es das Zentrum der salzburgischen Goldgewinnung. Gewerken und die regierenden Salzburger Erzbischöfe betrieben den Bergbau mit großer Intensität. So hat dann auch Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach seine Rübentaler aus Tauerngold prägen lassen.

Kultur

Seit 1972 wird mit den Rauriser Literaturtagen eines der bedeutendsten Literaturfestivals des deutschsprachigen Kulturraumes im Raurisertal abgehalten. Bei diesem Festival werden der Rauriser Literaturpreis für die beste Prosa-Erstveröffentlichung im deutschen Sprachraum und der Rauriser Förderungspreis für ein unveröffentlichtes Manuskript zu einem wechselnden Thema vergeben.

Persönlichkeiten des Tales

Weblink

  • Lage auf AMap, aktualisierter Datenlink 13. Mai 2025

Quellen

Einzelnachweis

  1. www.zobodat.at, "Das Rauriser Weglohnbuch des Michael Aster über die Mauteinnahmen vom 1. Juni 1500 bis 20. Mai 1501", Seite 170
  2. ANNO, "Intelligenzblatt von Salzburg", Ausgabe vom 12. Februar 1803, Seite 6: "Unterrichtete und examinierte Hebammen: Lidhammerinn von der Rauris."