Renate Holm
Kammersängerin Professorin Renate Holm, eigentlich Renate Haase, geborene Franke (* 10. August 1931 in Berlin; † 21. April 2022 in Wien) war eine deutschstämmige Sopranistin aus Wien.
Leben
Renate Holm wurde 1931 als Renate Franke in Berlin geboren und verbrachte ihre Jugend in Ragow (Brandenburg), wo ihre Mutter Bürgermeisterin war, und in Lübben (Brandenburg), wo sie die Schule besuchte und unter dem Namen Renate Holm ihre Gesangskarriere startete. Sie studierte Gesang in Berlin und in Wien. Bevor sie 1957 an die Wiener Volksoper engagiert wurde trat sie am 1953 in 15 Musik- und Heimatfilmen auf. Seit 1961 trat sie auch an die Wiener Staatsoper auf, deren Ensemble sie von 1964 bis 1991 angehörte.
Von 1986 bis 1987 war die Präsidentin des Weinviertler Kultursommers und war seither auch als Gesangslehrerin tätig. Seit 1987 übernahm sie vermehrt auch Sprechrollen und engagierte sich als Fernsehautorin.
Holm stiftete den Renate-Holm-Operettenpreis der Europäischen Kulturwerkstatt (EKW) und war ab 2009 Vorsitzende des Kuratoriums der Europäischen Kulturwerkstatt (EKW) in Berlin.
Von 1965 bis 1972 war sie verheiratet mit dem Berliner Verleger Horst-Wolfgang Haase und lebte jahrzehntelang in Wien-Döbling und in Altenmarkt im Thale (Niederösterreich), wo sie 1966 eine 350 Jahre alte Wassermühle (Schlossmühle) erworben hatte.
Salzburgbezug
Von 1961 bis 1964 trat Renate Holm in verschiedenen Rollen bei den Salzburger Festspielen auf, und zwar
- 1961 und 1962 als "Jugend" in Ferdinand Taimunds Der Bauer als Millionär,
- 1961, 1962 und 1963 als "Blonde" in der Entführung aus dem Serail und
- 1964 als "Papagena" in der Zauberflöte.
1975 war sie als "Musetta" in La Bohème bei den Salzburger Osterfestspielen zu hören.
Publikationen
- Ein Leben nach Spielplan. Berlin (edition q) 1991. (Autobiografie)
- "Wer seiner Seele Flügel gibt..." Mit Kunst das Leben meistern. Aufgezeichnet von Christine Debretsberger. Wien (Amalthea) 2017. (Memoiren)
Ehrungen (Auswahl)
- 1971: Berufstitel Kammersängerin
- 1986: Goldener Ehrenring der Wiener Staatsoper
- 1987: Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold
- 2001: Großes Goldenes Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich[1]
- 2002: Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien[2]
- 2002: Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
- 2002: Deutsches Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
- 2006: Ehrenmitglied der Wiener Volksoper
- 2010: Berufstitel Professorin[3]
- 2011: Goldener Rathausmann der Stadt Wien[4]
- 2021: Ehrenmitglied der Internationalen Franz-Lehár-Gesellschaft[5]
Weiterführend
Für Informationen zum Thema Renate Holm, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema.
Quellen
- Salzburger Nachrichten online, 21. April 2022: Opernstar Renate Holm mit 90 Jahren gestorben]
- Harrandt, Andrea und Georg Demcisin: Holm (eig. Franke, gesch. Haase), Renate, in: Österreichisches Musiklexikon online, Zugriff am 22.4.2022
- archive.salzburgerfestspiele.at
- www.osterfestspiele-salzburg.at
Einzelnachweise
- ↑ Niederösterreichische Landeskorrespondenz vom 23.10.2001: Großes Goldenes Ehrenzeichen für Renate Holm
- ↑ Rathauskorrespondenz vom 3.04.2002: Ehrung für Kammersängerin Renate Holm
- ↑ APA-Pressemitteilung vom 30. Juni 2010: Kammersängerin Renate Holm erhält Berufstitel "Professorin"
- ↑ Rathauskorrespondenz vom 10.08.2002: Kammersängerin Renate Holm mit dem Goldenen Rathausmann ausgezeichnet
- ↑ Homepage der Franz Lehàr Gesellschaft, abgerufen am 21. April 2022.