Schildermaler
Schildermaler war ab dem Mittelalter ein eigener Beruf
Geschichte
Der Brauch, eigene Hauszeichen zu führen, ging auch auf die Geschäfte und Kaufläden über.
Die Schildermalerei entwickelte sich zu einem wichtigen Erwerbszweig, zu einer Spezialität, die auch heute von zahlreichen Touristen staunend bewundert wird.
Fast nur mehr in Museen zu finden sind die uralten Emailschilder mit großer Werbewirksamkeit, wie die Innungszeichen der Brauer, Bäcker, Bader, Metzger, Barbiere, Besen-, Bürstenbinder, Lampen-, Haftel-, Mieder-, Putz- und Korsettenmacher. Bemalte Brezelbuben waren einst als Werbefiguren mit frisch duftenden Brezeln vor den Backstuben aufgestellt. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg waren auch noch in der Getreidegasse – Anzeigenklassiker der Reklame – Geschäftsschilder der Spezerey- & Kolonialwarenhandlung Stranz & Scio mit den Kaffee- und Tee-Mohren als Werbebotschaften der Kaffeerösterei. Im Hausflur und auf den Eisentoren zu Mozarts Geburtshaus waren handgemalte Steckschilder mit speziellen, jahreszeitlichen Ankündigungen. Auch die künstlerisch wertvollen "Turbantürken" mit den noblen Rauchutensilien der Tabakindustrie existierten als große Raritäten. Hervor zu heben ist das uralte, in Stein gemeißelte Symbol der Schwarzbrotbäckerei bei der einstigen Mühle in St. Peter. Es zeigt die seit Jahrhunderten gleich gebliebenen Formen den Brotlaib- und die Strutzenform des im Kloster gebackenen, üblichen Roggenbrotes für die Mönche.
Kulturpflege betrifft auch die aussagekräftige, religiöse Kleinkunst am Bau, als Zeugnisse traditioneller Lebensformen von einst. Ohne Vergangenheit gibt es keine Zukunft.
Am alten Hafnerhaus Steingasse Nr. 28 ist neben alten Steintorgewänden und prachtvoll verzierten Schmiedeeisengittern aus dem Mittelalter ein qualitätvolles Keramikrelief der Künstlerin Luise Spannring (* 1894; † 1982) angebracht, welches an die langjährige Tradition des Hafnergewerbes in diesem Haus erinnert.
Bilder des Alltagslebens zeigen Zunftzeichen, Handwerksdarstellungen der Bader, Apotheker, Wagner, Gast- und Bräuhauszeichen in der Salzburger Altstadt. Die Bildersprache der Haus- und Zunftzeichen war für die einst nicht lesen könnenden Menschen eine vertraute Orientierungshilfe, mit der sie ihren Weg fanden.
Die Gaststätten-, Wirtshaus-, Apotheken- und Handwerksbezeichnungen waren früher vor jedem Haus, jedem Durchgang angebracht. Heute sind dies große Raritäten und begehrte Sammelobjekte.
Quellen
- SALZBURGWIKI-Einträge insbesondere Zunft-, Hauszeichen und Schilder in der Salzburger Altstadt