Thomas Schallaböck

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Beim Minneturnier auf Burg Prunn in Bayern im Jahr 2012 interpretiert der Salzburger Minnesänger Thomas M. Schallaböck das Lied "Under der linden" von Walther von der Vogelweide.
Als "Scholi" beim Salzburger Hirtenadvent 2022.

Prof. Thomas M. Schallaböck MAS (* 1961 in der Stadt Salzburg) gehört im deutschen Sprachraum zu den bekanntesten Interpreten weltlicher Musik des Mittelalters und der Renaissance.

Leben

Thomas Schallaböck studierte an der Universität Salzburg Germanistik, Theologie, Geschichte und Musikgeschichte und an der Universität Linz Kulturmanagement. Zudem erlernte er bei Kursen und durch Selbststudium eine große Zahl von Musikinstrumenten des Mittelalters und der Renaissance wie beispielsweise Drehleier, Dudelsack, Gemshorn, Psalter, Scheitholt, historische Blasmusikinstrumente und Trommeln aller Arten und Größen.

Mit Musikerkollegen gründete er 1982 das Salzburger Ensemble für Alte Musik "Dulamans Vröudenton", mit welchem er in 30 Jahren über 1 000 Konzerte als Instrumentalist und Sänger in 14 Ländern Europas und Südamerikas und unzählige TV-Auftritte in ganz Europa, Japan und den USA absolvierte.

2012 rief er als Nachfolge das Alte-Musik-Ensemble "Harmonia Variabilis" ins Leben.

Daneben verfolgt er auch eine solistische Karriere als Sänger, Instrumentalist und Komponist. Er siegte bei drei Minnesängerwettbewerben (2010, 2011 und 2014), musizierte als Drehleiersolist mit dem Mozarteumorchester, der Camerata Salzburg und der Salzburger Hofmusik. Als Sänger verkörperte er beim Salzburger Hirtenadvent 2022 den Salzburger Vagantenmusiker Scholi.

Da er die theoretisch-wissenschaftlichen Hintergründe des Minnesangs auf höchst lebendige Weise mit der praktischen Ausführung verbinden kann, ist er als Vortragender ein gern gesehener Gast bei Symposien und Kongressen an Universitäten in Österreich, Deutschland, Italien, Großbritannien, Ägypten und Aserbaidschan und Schulen im deutschsprachigen Raum.

Seit 2003 hat Thomas Schallaböck eine Lehrverpflichtung für Römisch-Katholische Religion an der HTL Salzburg.

Für seine künstlerischen Verdienste verlieh ihm 2023 der österreichische Bundespräsident der Berufstitel "Professor".

Werke

Tonträger:

  • Dulamans Vröudenton, ... will zu meinem Buhlen gahn (LP/MC 1984)
  • Dulamans Vröudenton, brügge zuo gestern (LP/MC 1985)
  • Dulamans Vröudenton, Thuet auff (LP/MC 1986, CD 1987)
  • Dulamans Vröudenton, Unterhaltsame Alte Musik (CD/MC 1985/88)
  • Dulamans Vröudenton, Sinnliches Mittelalter (CD/MC 1990)
  • Dulamans Vröudenton, Musica de Colombia (CD 1992)
  • Dulamans Vröudenton, Kinderlieder aus einem halben Jahrtausend (CD/MC 1992)
  • Dulamans Vröudenton, Kinderlieder – Die Vier Jahreszeiten (CD/MC 1996)
  • Dulamans Vröudenton, Minnesänger in Österreich (CD 1997)
  • Als Gastmusiker: Soulsearch, Abred vs Annwn (CD 1998)

Fachartikel:

  • "Drei Abende voller ‘Volks’-Musik - ein sehr persönlicher Rückblick” in: Baumann, Dengg, Schwaighofer, Sulzberger (HG): "Folk und Volksmusik”, Goldegg 1990, Seite 177–184
  • "Zugang zu Alter Musik - Alte Musik ist kein Buch mit sieben Siegeln”, in: Rotbucher, Wurst, Donnenberg (HG): "Grenzen erfahren Räume schaffen”, Salzburg 1993, Seite 142–145
  • "Musik als gemeinsames Erleben” in: Rotbucher, Seitz, Donnenberg (HG): "Ich und die anderen”, Salzburg 1996, Seite 269–275
  • "Mittelalterliche Musik als Ambiente historischer Gastmähler” in: Kolmer, Rohr (HG): "Mahl und Repräsentation, Der Kult ums Essen”, Paderborn; München; Wien; Zürich 2000, Seite 251–261
  • "Reisende Musiker im Mittelalter", in: Gratzer, Hahn, Malkiewiez, Veits-Falk (HG): "Sounds of migration, Geschichte und aktuelle Initiativen", Wien 2016, Seite 44–61
  • "Fragen, Herausforderungen und Probleme bei der Aufführung von weltlichen Liedern des Mittelalters. Sehr persönliche Gedanken eines neuzeitlichen "Minnesängers"" in: Schmidt, Hochradner (HG): "Der Mönch von Salzburg im Interpretationsprofil der Gegenwart: Bericht einer Tagung des Arbeitsschwerpunkts Salzburger Musikgeschichte an der Universität Mozarteum Salzburg in Verbindung mit drei Konzerten im Juni 2018", Wien 2021, Seite 171–202

Quellen