SN.AT / Leben / Wohnen

Herbstarbeiten im Garten: Laub rechen, Rasen pflegen und Pflanzen schützen

Im Herbst braucht der Garten einiges an Arbeiten. Laub zusammenrechen, Rasen mähen und düngen sowie empfindliche Pflanzen vor Kälte schützen.

Rispenhortensien und Rosen werden im Herbst zurückgeschnitten.
Rispenhortensien und Rosen werden im Herbst zurückgeschnitten.

Noch steht der Garten in seiner vollen Pracht da. Rosen und Dahlien blühen mit der Kapuzinerkresse um die Wette, so manches Sonnenblumenhaupt neigt sich schwer und mit Samen beladen zur Seite und in den Gemüsebeeten ist Erntezeit. "September ist noch etwas zu früh für die Herbstarbeit, aber wenn es dann kälter wird, sollten wir damit beginnen", rät Eva Mayer von der Baumschule Mayer in Salzburg-Liefering.

Ihr Mann Wolfgang hat den Baumschulbetrieb vor mehr als 20 Jahren von den Eltern übernommen. Er ist mit Sohn Alexander für den Groß- und Einzelhandel zuständig, Eva Mayer kümmert sich mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um den Privatverkauf. Das Bemerkenswerte an der Baumschule: Die Mayers ziehen einen Großteil der angebotenen Pflanzen mitten in der Stadt Salzburg.

Schützen Sie Gartengeräte vor Frost

Ein trockener Herbsttag Mitte Oktober ist ideal für die meisten Aufgaben, die im Herbst anfallen, damit der Traumgarten den viel zu bald kommenden Winter gut übersteht. Nicht nur die Pflanzen brauchen vor dem Winter Pflege, auch Gartengeräte und Zubehör, die Wasser enthalten, müssen geschützt werden. Gartenschläuche, Regentonnen, Wasserleitungen im Freien, Wasserzähler und Gartenpumpen sollten entleert werden, damit gefrierendes Wasser die Geräte nicht beschädigt oder zerstört.

„Mitte Oktober ist der richtige Zeitpunkt für Herbstarbeit.“ Eva Mayer, Baumschule Mayer
„Mitte Oktober ist der richtige Zeitpunkt für Herbstarbeit.“ Eva Mayer, Baumschule Mayer

Rückschnitt bei Hortensien durchführen

Bei den Blütensträuchern steht der Rückschnitt an. "Bei Bauernhortensien schneiden wir nur die oberen Ballen, Rispenhortensien dürfen tiefer geschnitten werden. Rosen werden auf eine Höhe, etwa 40 Zentimeter, eingekürzt - ohne Rücksicht auf Verluste. In Stadtgärten brauchen wir sie nicht abzudecken, aber auf dem Land, vor allem in höheren Lagen, brauchen sie Tannenreisig zum Abdecken", empfiehlt die Gartenfachfrau.

Gartenpflege schützt Hecken im Winter

Hecken werden erst im Frühjahr zurückgeschnitten, wenn doch ein strenger Winter kommt, lassen sich so größere Schäden verhindern. "Kirschlorbeer und manche anderen immergrünen Laubsorten mögen keine Wintersonne, da sollte man eventuell abdecken und für Winterschatten sorgen, sie könnten sonst austrocknen", sagt Mayer. Als Sonnenschutz dienen im Handel erhältliche Reet- oder Weidematten. Bei Bambushecken empfiehlt sie, jeden Stock extra zusammenzubinden, denn Schneedruck könnte ihn so auseinanderdrücken.

Pflanzen richtig überwintern und pflegen

Kübelpflanzen, wie Zitronenbäumchen oder Bougainvilleen, gehören ab Mitte Oktober an einen hellen, aber frostsicheren Platz. "Etwa 15 Grad Celsius sollten dort vorherrschen. Wichtig: Gießen nicht vergessen und mit dem Düngen pausieren. Erst im Frühling, etwa ab April, etwas schneiden und wieder mit dem Düngen beginnen."

Bäume im Topf pflegen

Bäume im Topf vor dem Haus sind zwar prinzipiell winterhart, benötigen allerdings Pflege auch im Winter. An frostfreien Tagen müssen sie gegossen werden, damit sie nicht vertrocknen. "Günstig bei Frost und Schnee ist, etwas Schnee in den Topf zu geben, der bei Bedarf schmilzt", sagt Eva Mayer. Vor Frost sollten die Töpfe jedenfalls geschützt werden, damit die Wurzeln keinen Schaden nehmen. "Dafür eignen sich Vlies, Jute oder Kunststoffmatten."

Winterschutz für empfindliche Pflanzen im Garten

Gepflanzte Bäume im Garten sind grundsätzlich winterhart. Ein eingesetzter Marillenbaum an der Hausmauer beispielsweise wird den Winter gut überstehen, Vorsicht ist jedoch geboten, wenn der Februar sehr warm ist. "Dann treibt er womöglich aus und wird dann Opfer der Spätfröste", warnt Mayer und rät dazu, häufig und sorgfältig die Wettervorhersagen sowie die Sonneneinstrahlung zu beachten.

Auch zu langes Abdecken kann kontraproduktiv wirken, weil eventuell der Austrieb noch früher kommt. Für manche Bäume ist es gut, sie zusammenzubinden, um sie vor zu großem Schneedruck zu schützen. Den Bonsais erleichtert das Abkehren des Schnees von den Astebenen das Überleben. Kommt ein eher trockener und warmer Winter, muss unbedingt noch vor der Jännerkälte der Garten eingewässert werden. "Sonst drohen eher Trocken- denn Frostschäden", betont die Gartenexpertin.

Feigenbäumchen übersteht milden Winter

Ein Feigenbäumchen wird aufgrund der immer milderen Temperaturen in der Stadt den Winter gut überstehen, allerdings darf es nie austrocknen. "Auf dem Land empfehle ich ohnehin, die Pflanze im Topf zu behalten und in der Garage zu überwintern."

Laub schützt Pflanzen vor Kälte

Im Winter benötigen empfindliche Pflanzen Schutz vor der Kälte. Laub, das im Herbst ohnehin reichlich anfällt, schützt die Gewächse im Garten. Das Laub ist am besten in Haufen zusammenzurechen, das freut auch die Igel, weil sie damit einen Unterschlupf für den Winterschlaf finden. Im Frühling ergibt das Laub einen guten Dünger, der mit jeder Menge Mikroorganismen aufwarten kann. "Ich gebe dieses Laub im Frühjahr gerne zu den Bäumen hin."

Noch erfreut die Blütenpracht in den Gärten.
Noch erfreut die Blütenpracht in den Gärten.

Laub schützt Pflanzen vor Frost, schadet aber dem Rasen

Auf Beeten schützt Laub vor Frost. Die Schicht darf jedoch nicht zu dick sein, höchstens etwa fünf Zentimeter - sonst fault es schnell darunter. Wer vermeiden will, dass Herbststürme das Laub wieder durch den Garten wehen, beschwert es mit ein wenig Kompost. Auf der Rasenfläche hat das Laub dagegen nichts verloren. Hier entsteht sonst Fäulnis, die den Graspflanzen schaden kann.

Begonienknollen jetzt ausgraben und lagern

Begonien- und Dahlienknollen sollten spätestens nach dem ersten Frost aus dem Beet genommen werden. Nach dem Ausgraben die Stängel knapp zehn Zentimeter über dem Ballen abschneiden. Die Erde am Wurzelballen möglichst komplett entfernen und die Knollen bis zum nächsten Frühjahr in einer trockenen, mit Stroh oder Zeitungspapier ausgelegten Kiste an einem dunklen, kühlen Ort lagern.