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Das machen wir im Herbst alles NICHT!

Für viele ist das Ende der Gartensaison die Zeit des Aufräumens. Wenn wir uns die Natur zum Vorbild nehmen, gibt es den "Herbstputz" aber nicht.

Karl Ploberger
Laub - kein Mist, sondern wertvoller Rohstoff.
Laub - kein Mist, sondern wertvoller Rohstoff.

Hier sind die wichtigsten Arbeiten, die wir NICHT durchführen sollen:

Laub saugen
Schon oft gesagt, aber immer noch richtig und wichtig: Laub ist der wärmende Schutz für die Erde, Unterschlupf für viele Nützlinge und baut Humus auf. Der schafft es dann im Sommer, viel Wasser zu speichern. Laub am besten mit dem Rasenmäher aufsammeln und unter die Hecken, auf die Beete oder im Gemüsegarten in einer Schicht von 10 cm aufschichten. Ausnahme sind Wege und Rasenflächen - dort darf kein Laub liegen bleiben!

Schneiden
Auch wenn der Reiz des "Saubermachens" noch so groß ist: Wo immer es geht, Stauden, Gräser und Gehölze (auch die Rosen!) jetzt nicht schneiden. Nur in den Stängeln der Königskerze schafft es eine der 700 Wildbienenarten zu überleben. Und im Übrigen macht es weniger Mühe, wenn man im Frühjahr die nicht verrotteten Reste entfernt.

Düngen
Die Pflanzen gehen in eine Ruhephase und benötigen nun keine Nährstoffe. Alles, was jetzt ausgestreut wird, bleibt ungenutzt und wird (falls man konventionell düngt) ins Grundwasser gespült. Einzige Ausnahme: der Rasen, der benötigt noch Kraft. Auch die eine oder andere frostempfindlichere Pflanze ist für ein wenig Patentkali dankbar. Der hilft ihr, das Wachstum abzuschließen und die Triebe frostfester zu machen. Kompost wird grundsätzlich im Frühjahr verteilt.

Kübelpflanzen düngen
Ein absolutes No-Go. Im Gegenteil! Bei den Kübelpflanzen müssen wir nun die Pflanzen so rasch wie möglich darauf einstellen, dass sie in den nächsten Monaten mit viel weniger Licht und deutlich niedrigeren Temperaturen leben müssen. Wer jetzt draufkommt, dass seine Citrus hellgrüne Blätter und damit Nährstoffmangel haben, ist zu spät dran. Nächste Chance: ab April!

Umgraben
Durch Umgraben wird das empfindliche Bodenleben extrem gestört. Deshalb lassen wir es sein - im Gemüsegarten genauso wie in einem Staudenbeet. Erde nur lockern, indem man mit der Grabgabel tief in die Erde sticht und am Griff kräftig hin und her rüttelt. Oder man zieht den Sauzahn (ein nützliches Werkzeug im Biogarten) durch die Erde. Ist der Boden extrem lehmig und neu angelegt, kann das tiefgründige Lockern in der ersten Phase sinnvoll sein. Im Frühjahr mit Kompost versorgen, dann wird die Erde langfristig lockerer.