Arno Lehmann

Aus SALZBURGWIKI
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"Der große Stier" im Burghof der Festung

Arno Lehmann (* 23. Mai 1905 in Berlin, Deutschland; † 11. Mai 1973 in der Stadt Salzburg) war Keramiker, Bildhauer und Maler.

Arno Lehmann und Salzburg

In Berlin aufgewachsen und dort bis 1943 in einer großen keramischen Werkstätte tätig, kam Arno Lehmann nach dem Zweiten Weltkrieg nach Österreich, wo er zunächst in Bad Aussee lebte. Auf der Festung Hohensalzburg fand er 1949 im Hohen Stock in ungeheizten Räumen ein neues Zuhause, das ihm als Wohnung und Atelier diente. Anfangs stellte er Tierplastiken von Gazelle, Stier, Widder, Pferd oder Katze her. Er experimentierte mit Glasuren und entwickelte darin eigenen Stil und Unverwechselbarkeit. Seit den späten 1950er-Jahren wandelte sich sein Stil ins Abstrakte, er ließ kubistische Ideen einfließen und integrierte die Materialien Metall, Draht, Holz, und Papier in seine Ton-Arbeiten. In der Kunstwelt blieb er aber zeitlebens ein Außenseiter.

Sieben Jahre lang, von 1948 bis 1954, beschäftigte sich Lehmann auch mit Malerei. 130 Bilder in spezieller Technik, die er Erdwachsmalerei nannte, entstanden in dieser Zeit.[1]

Zu Bewunderern der Kunst Lehmanns zählten prominente Zeitgenossen wie Oskar Kokoschka, Fritz Wotruba und Clemens Holzmeister. Für drei seiner Keramiken erhielt Lehmann 1955 in Cannes in Südfrankreich die Goldmedaille der Jury unter Vorsitz von Pablo Picasso. 1958 schuf er im Auftrag Clemens Holzmeisters die Pfeilerverkleidungen im Festspielhaus und die aus 16 Einzelskulpturen bestehenden schwebenden Plastiken "Fuge nach Bach" im Stiegenhaus des Großen Festspielhauses.

1983 wurde Lehmanns Werk erstmals in einer Ausstellung des Landes Salzburg im Rupertinum gewürdigt.[2] Im selben Jahr veröffentlichte Max Kaindl-Hönig seine Monographie über Arno Lehmann, herausgegeben von der Galerie Welz. 2007-2008 wurden zahlreiche seiner Werke in der Kunsthalle des Salzburg Museums einer breiten Öffentlichkeit in einer weiteren Ausstellung zugänglich gemacht.

Am 31. Juli 2024 wurde die 200 kg schwere Bronzeplastik "Der große Stier oder Mühe des Weges" im Burghof der Festung aufgestellt. Sie war in privatem Besitz gewesen, zuletzt von Trude Kaindl-Hönig, Mitglied des Museumsvereins und ehemalige Gesellschafterin der "Salzburger Nachrichten", angekauft und an das Salzburg Museum verschenkt worden.[3]

Arno Lehmann war mit Hertha Dick-Lehmann verheiratet und hatte zwei Töchter. Seine jüngste Tochter Ute (* 1960; † 2015) war ebenfalls als Keramikerin tätig. Arno Lehmann ist am Aigner Friedhof begraben.[4]

Auszeichnungen

Nach Arno Lehmann ist der Arno-Lehmann-Preis für Keramik des Landes Salzburg benannt, den es seit 1989 gibt und der seit 2020 nach dem Künstler benannt ist.

Weblink

Quellen

Einzelnachweise

  1. "Salzburger Nachrichten", 1. Dezember 2007, S. XI im Archiv der SN
  2. "Salzburger Nachrichten", 2. Juli 1983, S. 5
  3. Salzburg24, 31. Juli 2024: 200 Kilo schwerer Bronze-Stier ziert Burghof der Festung Hohensalzburg
  4. "Salzburger Nachrichten", 14. Mai 1973, S. 12, Parte im Archiv der SN