Hirschbichl (Pass)

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Hirschbühl 1910.

Der Hirschbichl ist eine historische Passhöhe im östlichen Gemeindegebiet von Weißbach bei Lofer im Pinzgau.

Allgemeines

Die wunderschöne historische Landschaft Hirschbichl, früher auch als Hirschbühel oder Hirschbüchel bezeichnet, besteht aus wenigen Häusern und der kleinen Mooswachtkapelle. Der Alpengasthof Hirschbichl befindet sich hier, welches von der Familie Hohenwarter bewirtschaftet wird. Er bietet auch ein so genanntes Bergheim für Wanderer an, welches jährlich vom 1. Mai bis ungefähr zum 20. Oktober geöffnet ist. Es verfügt über sechs normale Zimmer (insgesamt 20 Betten) und zwei Schlaflagerräumen, welche mit elf Betten und 16 Betten ausgestattet sind.

Hirschbichl, Ortschaft, im Vordergrund die Mooswachtkapelle.

Hirschbichl ist ein beliebter Ausgangspunkt von vielen Wanderungen. So kommt man auf einem Wanderweg, der zunächst nach Norden und dann nach Westen über die Litzlalm und vorbei an der Eiblkapelle (1 260 m ü. A.) führt, in den Ortsteil Hirschbichl in der Nachbargemeinde St. Martin bei Lofer. Dieser etwa drei Kilometer entfernte Ortsteil mag Namensgeber für den Pass gewesen sein, wenngleich sich keine derartige Bezeichnung in Karten findet.

Pass

Am Fuße des Hochkalterstocks liegt der Hirschbichl östlich des Pinzgauer Saalachtales an der Grenze zum Berchtesgadener Land, der Landesgrenze von Salzburg zu Bayern. Der Hirschbichl-Pass führt durch den Nationalpark Berchtesgaden und ist für Kraftfahrzeuge gesperrt.

Hirschbichl-Wegweiser beim bayerischen Hintersee in Ramsau

Vom Hintersee in Ramsau geht es das Klausbachtal erst flach, dann sehr steil hinauf zur Hirschbichler Passhöhe, welche auf der Salzburger Landesseite, ein paar Hundert Meter nach der Landesgrenze, liegt. Die Auffahrt führt meist im Wald, doch es gibt immer wieder Ausblicke auf die Reiter Alm und den Hochkalterstock. Auf Salzburger Seite kommt man an der Seisenbergklamm vorbei und im Gemeindezentrum von Weißbach bei Lofer erreicht man das Saalachtal.

Die Passhöhe des Hirschbichls befindet sich auf 1 183 m ü. A. rund 800 Meter südlich der Grenze auf Salzburger Seite beim Weiler Reubel.

Geschichte des Passes

Der Pass spielte einst eine sehr wichtige Rolle. Er war die Verbindung vom Pinzgau über das Berchtesgadener Land in den Rupertiwinkel. Besonders für den Salztransport des Salzhandels war der Pass eine wichtige Transportstrecke. Das Salz wurde von Bayern über den Hirschbichl nach Tirol und in den Oberpinzgau geschafft.

Ein erster militärischer Einsatz auf dem Hirschbichl ist am 10. Juni 1526 historisch belegt. Der ehemalige Bauernaufstandsführer Michael Gruber überschritt ihn an diesem Tag im Auftrag des Fürsterzbischofs - Gruber hatte die Seite gewechselt - und konnte das Gebiet um Lofer wieder dem Fürsterzbischof unterwerfen.

Im Jahre 1809, als die Koalitionskriege um Tirol und Salzburg gegen die Bayern stattfanden, verteidigten die Pinzgauer Schützen unter Anton Wallner am Pass Luftenstein und Hirschbichl den Eingang in den Pinzgau, um den Widerstand aufrecht zu erhalten. Doch wegen dem hinterhältigen Angriff der Bayern auf den in Melleck (Schneizlreuth) versteckten Josef Speckbacher und die blutigen Folgen dieses Angriffes, rief der Kaiser auf, die Waffen abzugeben um weiteres Blutvergießen zu vermeiden. So weigerten sich viele Schützen, weiter zu kämpfen, rückten ab und die Pinzgauer Schützen mussten am 19. Oktober 1809 bei Dießbach kapitulieren.

Bildergalerie

Weblinks

Quellen