Jakob Herrmann

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Jakob Herrmann

Jakob Herrmann (* 24. Juli 1987 in Wien) ist ein Salzburger Mittelschullehrer, Gleitschirm-Pilot und Skibergsteiger.

Leben

Der in Werfenweng aufgewachsene Jakob Hermann war mit 14 Jahren Österreichs jüngster Gleitschirmpilot. Er bestritt als Jugendlicher Skirennen und profitiert von der Technik heute im Gelände bei Abfahrten. Mit 19 Jahren bestritt er bei der Mountain Attack in Saalbach sein erstes Skibergsteiger-Rennen. 2009 fand er Aufnahme im neugegründeten österreichischen Nationalteam in dieser aufstrebenden Wintersport-Disziplin. Bereits 2010 überzeugte er mit WM-Rang sieben im Individual in der Klasse Espoirs. Steil bergauf ging es ab 2015, als ihn Trainerin Monika Stadlmann im ULSZ Rif unter professionellen Bedingungen betreute. Herrmann entwickelte sich im Skitouren-Rennsport zum Spezialisten für technisch anspruchsvolle und schwierige Individualbewerbe. Insbesondere die teilweise über mehrere Tage laufenden Klassiker wie die Trofeo Mezzalama oder die Patrouille des Glaciers liegen ihm. Bei der Pierra Menta 2018 in Frankreich erlebte er in einem dieser Top-Bewerbe Himmel und Hölle zugleich: Den Sieg vor Augen musste er aufgeben, weil sein Partner Kilian Jornet (ESP) kurz vor dem Ziel einen Wadenbeinbruch erlitt.[1]

Im ISMF-Weltcup geht zwar der Trend hin zu kürzeren und damit medientauglicheren Rennen, dennoch konnte der Salzburger die Saison 2018/19 als Gesamtsechster abschließen. Vor der Saison 2022/23 verließ Jakob Herrmann das ÖSV-Nationalteam und startet damit nicht mehr im Weltcup. Grund dafür war die zunehmende Verlagerung des Schwerpunkts auf Sprintdistanzen, die in Hinblick auf die Olympiapremiere des Skibergsteigens den Weltcup prägt. Herrmann blieb aber weiter erfolgreich und sicherte sich im Jänner 2023 innerhalb einer Woche die Siege bei der Mountain Attack sowie im Vertical und Individual der Erztrophy.

Im Sommer ist Jakob Herrmann ohne Skier rasant in den Bergen unterwegs und bei Bergläufen und Skyruns erfolgreich.


Im Leben abseits des Sports bildete Hermann bis 2018 in der Neuen Mittelschule Bad Vigaun Kinder in Mathematik und Hauswirtschaftskunde aus. Bei letzterem kann er seine große Begeisterung für Kochen und Backen einbringen. Intensive Beschäftigung mit optimaler Ernährung ist auch eine Säule des sportlichen Erfolgs, bei dem er seit dem Eintritt als Sportsoldat ins Bundesheer am 1. September 2018 zum Berufssportler wurde.

Vor dem Winter 2022/23 trat Jakob Herrmann aus dem ÖSV-Nationalteam zurück, bestritt aber als Einzelathlet weiter erfolgreich Rennen. Den Winter 2023/24 prägten zwei außergewöhnliche Projekte: In Radstadt stellte er einen 24-Stunden-Weltrekord im Skibergsteigen auf und legte dabei 24.242 Höhenmeter zurück. Wenig später durchquerte er die Pyrenäen auf einer Route vom Atlantik bis zum Mittelmeer. Den Plan, auf dieser Strecke den Rekord auf Skiern zu unterbieten, musste er wegen des zunehmenden Schneemangels abblasen. Nach Platz zwei beim Klassiker Sella Ronda in den italienischen Dolomiten erklärte Jakob Herrmann am 22. März 2024 den Rücktritt vom Profi-Rennsport.

Als Paragleiter-Pilot ist Jakob Hermann mit Tandem-Fluggästen unterwegs. Er kann dabei auf die Erfahrung von 6000 Flügen zurückgreifen.

Bericht von der Erztrophy 2020

Erfolge

2019/20

  • Monte Rosa Skialp Race (ITA): Rang drei (mit Nadir Maguet)

2019/20

  • Monte Rosa Skialp Race (ITA): Rang drei (mit Nadir Maguet)
  • Transcavallo (ITA): Rang drei (mit Armin Höfl)
  • ISMF Weltcup in Berchtesgaden/Individual: Rang drei
  • Erztrophy in Mühlbach am Hochkönig: Sieg
  • Weltcup in Andorra/Vertical: Rang acht
  • Mountain Attack in Saalbach/Marathon: Sieg mit Streckenrekord
  • Österreichische Meisterschaft in Leogang/Vertical: Rang zwei

2018/19

  • Tromsö Arctic Race (NOR): Gesamtsieg
  • Trofeo Mezzalama (ITA): Rang drei (mit Armin Höfl und Kilian Jornet
  • Österreichische Meisterschaft in Arnoldstein/Vertical: Rang zwei
  • ISMF Weltcup in Lake Songhua (CHN)/Individual und Vertical: Jeweils Rang zwei
  • ISMF Weltcup in Bischofshofen/Individual: Rang acht
  • Mountain Attack in Saalbach/Marathon: Rang drei

2017/18

  • ISMF Weltcup in Madonna di Campiglio (ITA)/Individual: Rang sieben
  • Tour du Rutour (ITA): Rang vier (mit Filippo Barazzuol)
  • Alpencup: Gesamtsieg
  • Jennerstier/Vertical: Sieg
  • Erztrophy/Vertical und Individual: Jeweils Sieg
  • Mountain Attack in Saalbach/Marathon: Rang drei

2016/17

  • Trofeo Mezzalama: Rang drei (mit William Boffelli und Pietro Lanfranchi)
  • ISMF Weltcup in Val d'Aran (ESP): Rang drei (Individual) und vier (Vertical)
  • ISMF Weltcup in Prato Nevoso (ITA): Rang drei (Individual)
  • Alpencup: Gesamtsieg
  • Marmotta Trophy (ITA): Rang zwei
  • WM in Piancavallo (ITA): Rang fünf (Team) und neun (Individual)
  • Erztrophy in Mühlbach: Sieg (Individual) und Rang drei (Vertical)


Quellen

Einzelnachweise

Weblinks