Liebesschlösser
Die Liebesschlösser an den Geländern des Marko-Feingold-Stegs (ehemals Makartsteg) haben es bereits in das Buch "Salzburger Brauch" geschafft.
Über die Liebesschlösser
Erika Scherer und Reinhard Kriechbaum meinen in ihrem Buch, Salzburger Brauch, dass dieser "liebenswürdige Brauch" wahrscheinlich aus Rom aus Italien stammt.[1] Das "Salzburger Fenster" fragte die Salzburger Psychologin Andrea Hammerer nach den möglichen Gründen, warum Liebesschlösser weltweit ein Renner sind. Hammerer sieht in dem Anketten von Liebesschlössern an Brückengeländern ein Symbol, den Versuch, etwas zu besiegeln und festzumachen. Früher ritzte man seinen "Schwur" in die Rinde von Bäumen, heute drückt man seine Gefühle mit Liebesschlössern aus.[2]
Alle Jahre werden Tonnen von Schlössern von den Geländern der Brücke abgezwickt. So hatten die Mitarbeiter des Straßen- und Brückenamts der Stadtgemeinde Salzburg Anfang April 2019 rund eine Tonne Liebesschlösser am Makartsteg abgezwickt.
Im Frühjahr 2024 entfernten Mitarbeiter der Stadtgemeinde Salzburg wieder einmal Liebesschlösser von den Geländern des Marko-Feingold-Stegs. Um die 15 000 Stück wurden abgezwickt, das ist in etwa jedes zehnte Schloss. Damit wurde die Brücke um rund zwei Tonnen erleichtert. Diese jährliche Maßnahme war aus Sicherheitsgründen nötig – nicht aber wegen der Tragfähigkeit der Brücke, sondern wegen des Maschengitters. Die Schlösser würden immer wieder zu Löchern führen. Das Gitter können man laut Markus Holzleitner, dem Bereichsleiter des Brückenbaus Salzburg, nicht flicken. Wenn, dann müsse man die gesamte Länge des Sicherheitsnetzes austauschen. Die abgezwickten Schlösser würden aber nicht weggeworfen werden, sondern für rund ein Jahr am Bauhof gelagert. Sollte jemand sein Schloss vermissen, könnte die Person es demnach wieder abholen. Die Suche in den tausenden Schlössern tue sich allerdings kaum jemand an. Außerdem werfen die meisten Anbringer der Schlösser die Schlüssel in die Salzach (in der also schon mehrere Tausend Schlüssel liegen müssen oder bereits weggespült wurden.[3]
Am 7. März 2025 zwickten Mitarbeiter des Magistrats Salzburg an den Geländern rund 1,5 Tonnen Liebesschlösser ab. Dabei waren die Mitarbeiter noch nicht einmal bei der Hälfte des Marko-Feingold-Stegs angelangt.[4]
Alternative Liebesbänder
Wer seine Liebe auf dem Marko-Feingold-Steg langfristig zur Schau stellen will, dem rät die Stadt Salzburg, auf schwere und große Schlösser zu verzichten. Neben kleineren und rostfreien Schlössern - diese haben die besten Chancen, länger am Steg zu verbleiben - würden sich auch Freundschafts- bzw. Liebesbänder als Zeichen eignen. In vielen Städten Europas seien die kostengünstigen und langlebigen Liebeszeichen aus Stoff bereits fester Bestandteil auf den Brücken, heißt es von der Stadt Salzburg.[5]
In sozialen Medien sind die Meinungen darüber geteilt. Die einen finden es einen guten Vorschlag, anderen meinen, dass diese Bänder den ersten Regen nicht überstünden. Mehrere User auf Instagram stellten die von der Stadt beworbene "nachhaltige Alternative" in Frage. "Aus welchem Material sind diese Bänder gefertigt? Und was hätte es für Auswirkung auf Pflanzen und Tierwelt, wenn sie sich ablösen?", fragt sich etwa eine Userin. Die Bändchen bestehen jedenfalls zu 100 Prozent aus recyceltem Kunststoffflaschen, teilte ein Pressesprecher auf S24-Anfrage mit. Über die Haltbarkeit – gerade mit Blick auf die Witterungseinflüsse – sei nichts bekannt. Man wolle der Frage aber auf jeden Fall nochmals nachgehen, kündigte er an.[6]
Anmerkung: Die Schlüssel der Liebesschlösser werden jedoch mehrheitlich in die Salzach geworfen.
Quellen
- ↑ "Salzburger Brauch", Seite 262
- ↑ "Salzburger Fenster", Ausgabe 9. April 2019
- ↑ SALZBURG24 vom 5. März 2024
- ↑ SALZBURG24 vom 7. März 2025
- ↑ www.sn.at, 12. März 2025
- ↑ SALZBURG24 vom 21. März 2025