Obertauern

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Obertauern: Der Blick geht von der Zehnerkarspitze über den Ort und die Passhöhe gegen das Seekar mit Hundskogel (links im Hintergrund), Plattenspitz, Gamskarlspitz und Gruptisch Eck; links: der Pongau, rechts: der Lungau.

Obertauern befindet sich im Bereich der Radstädter Tauernpasshöhe und gehört gemeindemäßig je zur Hälfte zur Gemeinde Untertauern im Pongau und Tweng im Lungau.

Geografie

Obertauern ist somit die Bezeichnung für eine Ortschaft, aber gleichzeitig auch und ein Straßenname in der Ortschaft.

Obertauern von der Seekarscharte gesehen

Die Grenze der beiden Gemeinden verläuft von der Plattenspitze nordöstlich des Zentrums quer durch die Mitte des Ortszentrums, dann nordwestlich der Gamsleitenbahn-1-Talstation zur Gamsleitenspitze. Auf Passhöhe auf 1&nsp;738 [[m&nsp;ü.&nsp;A.]] auf der örtlich genannten Römerstraße, auf der auch die Katschberg Straße verläuft, befindet sich die Grenze mitten in Obertauern.

Auch zwei Gebirgszüge der Niederen Tauern werden durch die über die Passhöhe verlaufende Katschberg Straße geteilt: südwestlich in die Radstädter Tauern und nordöstlich in die Schladminger Tauern.

Fauna

Das Nassfeldtal (?) ist Brutgebiet des Steinrötels.

Natur

Der Ort ist von dem ihn umgebenden Landschaftsschutzgebiet ausgenommen. Ein Großteil der Radstädter und der Schladminger Tauern sind nämlich Landschaftsschutzgebiet.

Geschichte

Die Geschichte der Passstraße wird im Artikel Radstädter Tauernstraße behandelt. Über die Bedeutung als Alpenübergang wird im Artikel Tauernhaus Wisenegg und Tauernkirchlein berichtet.

Kelten und Römer

Das Gebiet um Obertauern war vermutlich schon in der Zeit der Kelten (4.–1. Jahrhundert v. Chr.) besiedelt. Eine römische Staatsstraße führte ebenfalls über den Tauernpass (in Alpe) nach Juvavum (Stadt Salzburg). Auf dieser Straße wurden Gleisspuren von Karren gefunden, die auf die Römer zurückzuführen sind. Funde von alten Meilensteinen zeugen ebenfalls davon, dass Römern über die Tauernpasshöhe zogen. Dieser Ausbau der Straße geht wahrscheinlich auf Kaiser Claudius (41–54 n. Chr.) zurück.

Mittelalter und Neuzeit

Die erste sichere Erwähnung der Radstädter Tauern erfolgte 1207. 1224 erwähnte man eine kleine Kirche an der Tauernscharte. 1517 wird von "zween Wirten am Tauern", womit die heute noch bestehenden Häuser Schaidberg und Wisenegg gemeint waren. Der Ausbau der Straße für den Wagenverkehr erfolgte 1519. Unter Fürsterzbischof Sigismund von Schrattenbach wurde 1764 die Poststation Untertauern eröffnet. Die Postfahrten wurden auf zweimal wöchentlich, 1870 auf viermal wöchentlich und 1895 auf zweimal täglich erhöht. Vom 17. Jahrhundert bis kurz nach dem Ersten Weltkrieg wurde Silber und Kupfer abgebaut, die Seekarhütte (heute ein Hotel) war die Unterkunft der Bergleute. 1902 wurden erste Skifahrer auf den Tauern erwähnt.

Tauernkirchlein

20. Jahrhundert bis heute

Die Geschichte des Fremdenverkehrsort Obertauern begann mit der ersten Skifahrer-Erwähnung durch Alois Kohlmayr im Jahr 1902. Der heute bekannte Wintersportort Obertauern entwickelte sich aber erst seit den 1960er-Jahren zu einer gewachsenen Ortschaft. Obertauern bildet auch den Mittelpunkt der Urlaubsregion Obertauern, im Sommer Ausgangspunkt für Wanderungen, im Winter ein Skigebiet. 1906/07 fanden unter Leitung von Oberleutnant Georg Bilgeri die ersten militärischen Skiübungen in Obertauern statt, die auch während des Ersten Weltkrieges wieder stattfanden (siehe auch Ski-Pioniere am Kitzsteinhorn).

Erst 1920 setzte dann der Tourenskilauf hier oben ein. Von 1925 bis 1927 war beim Tauernfriedhof das Ziel der internationalen Automobil- und Motorradrennen.

Obertauern, Hotels und Geschäfte im Sommer

Der "Geburtstag" von Obertauern wird von den Einheimischen mit 8. Dezember 1929 datiert, da an diesem Tag erstmals der fahrplanmäßige Winterverkehr über den Tauernpass aufgenommen wurde. Im Winter 1929/30 befuhr die Post erstmals den Tauernpass mit einem Cytroen-Raupenschlepper. Aber es dauerte dann noch neun Jahre, bevor 1939 die Radstädter Tauernstraße im Winter für Postfahrzeuge durchgehend befahrbar wurde.

Bekannt war um diese Zeit die "Schifahrende Volksschule", bei der neben dem regulären vormittäglichen Stundenplan am Nachmittag Skifahren auf dem Lehrplan stand. Die bis 1972 bestehende Volksschule wurde 1947 eröffnet. 1950 wurde die Winterzufahrt durch die Errichtung von Lawinenschutzbauten erheblich sicherer. Im selben Jahr baute Othmar Kuhn die ersten Tellerschlepplifte am Plattenkar und Gamsleiten. Die erste Aufstiegshilfe stand schon 1949: ein von einem Dieselmotor betriebenes Umlaufseil mit Knoten zum Anhalten; es führte zum Seekarhaus;

Doch erst 1952 fing man an Obertauern zu einem Wintersportort auszubauen. Die erste Einsesselbahn auf den Grünwaldkopf ging in Betrieb. Allerdings, erst der 1957 erfolgte Anschluss an das öffentliche Stromnetz und die Trinkwasserversorung, ließ den Fremdenverkehr dann so richtig in Fahrt kommen. Abgerundet wurde das erste Urlaubsangebot mit der Etablierung eines ersten Arztes 1959/60.

Bis dahin gab es aber noch keinen Namen für diesen Teil der Welt. Er hieß "Radstädter Tauern" oder "Tauernpass". Erst 1962 erhielt der Ort offiziell den Namen "Obertauern", gefolgt vom ersten Fernsehgerät 1963 und den Kanal- und Kläranlagen 1965.

Die Straßen- und Lawinenverbauungen wurden ab 1950 ausgebaut (1954 Asphaltierung, 1955 Errichtung Römerbrücke). Der Ausbau von Obertauern als Hoteldorf begann 1952.

Im März 1965 produzierte die britische Band The Beatles einen Teil ihres Films "Help" in Obertauern. Bei dieser Gelegenheit gaben sie im Rahmen einer Privatveranstaltung im Hotel Marietta ihr einziges Konzert in Österreich. Kurze Zeit bevor die Beatles kamen, riss eine Lawine zwischen Untertauern und Obertauern einen Bus mit über 30 Insassen in die Tiefe. 14 skandinavische Jugendliche werden getötet. Siehe Artikel Schwedenunglück.

Am 15. Dezember 1977 kam es zu einem Unglück im Hochsee, bei dem drei junge Menschen ertranken.

Blick auf Obertauern vom Gamsspitzl

Im Dezember 1999 stellte der Deutsche Christian Flühr den Marathonskiweltrekord in Obertauern mit knapp drei Tagen (68:23 h) nonstop auf Ski auf, was einer zurückgelegten Entfernung von Nordamerika nach Europa entspricht. Im Februar 2001 startete Flühr nochmals am Tauernpass und stellte mit mehr als vier Tagen nonstop auf Ski (103:21 h) erneut einen Weltrekord auf.

Am 28. März 2009 wurde hier ein Red Bull Snowkajak Race ausgetragen. In der Wintersaison 2013/2014 wurden auf der Gnadenalm drei Folgen der Fernsehsendung "ZDF-Fernsehgarten" aufgezeichnet.

Weitere Beiträge über Obertauern

Sportzentrum Obertauern

Unterkünfte

Veranstaltungen

Obertauern bietet neben einem Après-Ski auch ein Nachtleben. Mit besonderen Events startet jedes Jahr die Saison: Open-Air-Konzerte mit internationalen Stars aus der Musikszene und legendäre Ö3-Partys im Schnee auf 1 740 m ü. A.

Persönlichkeiten

Töchter und Söhne von Obertauern

Obertauern Infostelle

Bilder

 Obertauern – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Weblinks

Quellen