Sportplatz Neumarkt am Wallersee
Der Sportplatz Neumarkt am Wallersee ist eine Sport- und Freizeiteinrichtung der Flachgauer Stadt Neumarkt am Wallersee.
Beschreibung
Der Sportplatz, ein Kunstrasenplatz, ist der Heimatsportplatz des TSV Neumarkt am Wallersee. Er bietet Platz für 600 Zuschauer.[1]
Er befindet sich westlich des Stadtzentrums am Rande eines Wohngebietes am Ende der Sportplatzstraße. Aufgrund einer geringen Anzahl von Parkplätzen im unmittelbaren Bereich des Sportplatzes wird als eigentlicher Parkplatz ein paar Minuten zu Fuß entfernter Parkplatz im Bereich des Schulenbezirks der Stadt angeboten, der über eine Stiege erreichbar ist.
Wenn im Winter ab Mitte Jänner wieder die Trainings auf dem Sportplatz beginnen, muss zunächst der Schnee vom Spielfeld geräumt werden.
Der Sportplatz wird auch von den Schülern der Bundessportschulen im Schulenbezirk genutzt.
Geschichte
20. Jahrhundert
Wann der Sportplatz angelegt wurde, konnte bislang noch nicht eruiert werden. Jedoch findet sich in der "Murtaler Zeitung" vom 30. November 1946 eine kleine Notiz. Zu diesem Zeitpunkt wurden die daneben befindlichen Baracken des ehemaligen Reichsarbeitsdienstes (RAD)[2] als Flüchtlingsunterkünfte verwendet:[3]
Neumarkt I — Murau I 3:1 (1:1). Es war ein interessantes Spiel, das vergangenen Sonntag am Sportplatz Neumarkt ausgetragen wurde. Zwar fehlte es in der ersten Halbzeit den Neumarktern an Schwung, dafür aber hielten die Verteidigung und besonders der neue Tormann ausgezeichnet ihren Platz. Nach dem Wechsel zeigten die Neumarkter Stürmer flotten Angriffsgeist und kämpften die Verteidigung der Murauer nieder. Die bisher ungeschlagene Murauer Mannschaft mußte mit einer erstmaligen Niederlage abziehen.
Die "Salzburger Nachrichten" berichteten in ihrer Ausgabe vom 14. Dezember 1966[4] (Auszug):
Herbstmeister Neumarkt rechnet mit Westliga-Aufstieg. [...] Der Vorstand und die Gemeindeverwaltung arbeiten deshalb an einem Plan, den Neumarkter Sportplatz zu erweitern und mit einer neuen Rasenfläche zu versehen. [...]
21. Jahrhundert
In den 2010er-Jahren wurde die Parksituation für Besucher von Veranstaltungen auf dem Sportplatz zunehmend schwieriger und der Verkehr aufgrund von Trainings und anderen Sportveranstaltungen (u. a. finden an Wochenenden auch Sportveranstaltungen anderer Sport- und Jugendsportvereinen hier statt[5], da der Kunstrasen eine unbegrenzte Benutzung möglich macht) nahm zu. Zwar wird auf die Parkmöglichkeiten im Schulzentrum hingewiesen, von wo aus man über eine Stiege zum Sportplatz gelangen kann, aber dieses Angebot wird selten angenommen.
Planung eines Sportplatzes außerhalb des Wohngebiets
Im Oktober 2014 kam es zu einer Begehung der Straßenzüge Sportplatz- und Wallbachstraße, den beiden Zufahrtsstraßen zum Sportplatz, mit Verkehrsexperten. Dabei meinte der im Frühjahr des Jahres zum Bürgermeister gewählte DI Adi Rieger, "dass es wohl zu einer Verlegung des Sportplatzes kommen müsse".[6]
In der "Stadtinfo Neumarkt am Wallersee", Ausgabe April 2020, schrieb Bürgermeister Rieger, dass nach umfangreicher Prüfung in der Standortfrage für eine Verlegung des Sportplatzes aus dem Wohngebiet hinaus, von allen Experten der Standort im Bereich der Westbahnstrecke an der Gemeindegrenze zu Köstendorf als der geeignetste befunden wurde. Wie Rieger weiter informierte, wurde seinerseits auf einen möglichst großen Abstand der neuen Sportanlagen zur bestehenden Wohnsiedlung geachtet. Auch eine anrainerfreundliche Verwertung des Areals der alten Sportanlagen mit einer Verkehrslösung für die Wallbachstraße sei ebenso in Arbeit.
Frühere ins Auge gefasste Standorte für einen neuen Sportplatz waren u. a. an der Grenze zu Steindorf und an der Umfahrung Nähe Ausfahrt ins Gewerbegebiet von Pfongau. Im April 2020 teilte BM Rieger in der "Stadtinfo"[7] mit, dass "nach umfangreicher Prüfung der Standortfrage von allen Experten der Standort im Bereich der Westbahnstrecke als der geeignetste befunden wurde."
2021: Absage einer Verlegung aus dem Wohngebiet
Umso überraschender gab Bürgermeister Rieger dann Ende Oktober 2021 bekannt, dass die jahrelang ins Auge gefasste Verlegung des Sportplatzes aus dem Wohngebiet hinaus nicht realisiert, sondern die alte bestehende Anlage an ihrem derzeitigen Standort neu errichtet wird. Derzeit mussten mehr als zehn Mannschaften bei Training und Bewerbsspielen mit einem einzigen Kunstrasenplatz das Auslangen finden, auf dem auch die Betreuung und Ausbildung des Nachwuchses mit rund 150 Kindern und Jugendlichen stattfindet. Es soll ein neuer Zugang zu den Anlagen entstehen und ein neues Verkehrskonzept erarbeitet werden.[8][9]

Doch bevor das neue Sport- und Freizeitzentrum in Planung gehen konnte, muss das Problem des Hochwasserschutzes geklärt werden. Die geplanten Flächen befinden sich unmittelbar neben dem Wallerbach. Rote Gefahrenzonen, die Teile der Flächen betreffen, stehen einer Bebauung entgegen. Deshalb konnte bis Herbst 2023 der Architektenwettbewerb noch nicht beginnen. Es kam also zu einer weiteren Verzögerung, noch bevor die notwendigen geplanten Umwidmungen im neuen Räumlichen Entwicklungskonzept (REK) fixiert werden konnten. Laut Bürgermeister Rieger war nach den Abstimmungsgesprächen mit dem Fußballspielern und Stockschützen (die ebenfalls dort ihren Bahnen haben), den Schulen, der Bildungsdirektion und den Stellen des Landes das Raum- und Funktionsprogramm "fix und fertig". Aber mit dem Land Salzburg müssten Vorgaben für den Hochwasserschutz, wie z. B. Retentionsräume und Höhenlagen, vor dem Planungswettbewerb abgeklärt werden, damit möglichst kein Schaden entstehen könne. Geplant waren unter anderem eine Schulsportanlage, ein neues Hauptspielfeld (wieder Kunstrasen), Trainingsplätze, ein Mehrzweckplatz für verschiedene Ballspiele, ein Beachvolleyballplatz sowie parkähnliche Jugendfreizeit- und Fitnessanlagen, nicht nur für Vereinssport.[10]
2025: "Aus" für Umbau der alten Anlage
Nachdem 2025 die Stadtgemeinde Neumarkt am Wallersee unter die Finanzaufsicht des Land Salzburg gestellt wurde, da kein ausgeglichenes Budget erstellt werden konnte, wurden die Pläne für den geplanten Umbau der Sportanlage vermutlich "auf Eis" gelegt. Trotz Einsparungen fehlen noch immer 1,2 Millionen Euro. Von den Streichungen und Verschiebungen ist unter anderem die Sanierung bzw. der Neubau des Sportzentrums betroffen. Für den TSV Neumarkt heißt es weiter warten.
Wie die "Salzburger Nachrichten" am 4. Juni 2025 berichteten, reiche es dem Sportverein jetzt. Nach einem für die Clubführung unbefriedigenden Gespräch mit Stadtchef David Egger-Kranzinger (SPÖ) schildert Obmann Michael Thalhammer im SN-Gespräch den "für den Fußballtrainings- und -spielbetrieb von sechs bis acht Nachwuchsmannschaften und zwei Kampfmannschaften untragbaren Zustand": Das Sportheim sei desolat, auch an der angeschlossenen Kantine nage der Zahn der Zeit. Das einzige Fußballspielfeld, ein Kunstrasen, sei "nach 18 Jahren am Ende und es ist eine Frage der Zeit, bis es nicht mehr bespielbar ist". Die anderen Anlagen (Laufbahnen, Kugelstoßen, Weitsprung, Hand- und Basketball) seien nicht mehr intakt, geschweige denn gefahrlos benützbar. "Das Flutlicht ist über 20 Jahre alt, basiert auf Halogentechnologie, frisst viel Strom und verliert von Jahr zu Jahr an Volumen." Zäune seien zum Teil defekt. Das alles habe er dem Bürgermeister geschrieben. "Es muss jetzt etwas baulich geschehen. 1980/81 wurde der heutige Sportplatz neu errichtet, erweitert und als Schulsportzentrum eröffnet. Schon seit 1994 verhandeln wir mit der Gemeinde über eine neue Sportanlage. Die Infrastruktur bricht uns weg."
Für 2025/26 seien nur Planungen vorgesehen, für die zwei Folgejahre vier Millionen Euro für eine Sanierung. Frühestens 2028 oder 2029 wäre ein neuer Platz bespielbar. "Aber der Kunstrasen hält nicht mehr so lang." David Egger (der seit 2024 im Amt ist und vorher Vize war) könne "nicht so tun, als ob ihn die Vergangenheit nichts angeht". Die Gemeindepolitik habe dem Sportverein die letzten 20 Jahre eine Karotte vor die Nase gehalten und Luftschlösser präsentiert, meint Egger. So sei der große Ausbauplan von 2021 (bei der Kläranlage des Reinhalteverbands Wallersee-Nord) technisch wie finanziell unfertig und das Problem mit dem Hochwasserschutz ungelöst. "Da wären Gebäude in die Rote Zone gestellt worden." Nun hoffe man, dass wenigstens ein Trainingsplatz dort angelegt werden könne. Aufgrund der finanziellen Lage glaube er, dass nur eine Generalsanierung und der zusätzliche Platz realisiert werden können, so Egger, "auch wenn der enge Standort dort nicht mein bevorzugter war". Die Alternative Neubau in Pfongau werde ebenfalls weiter geprüft.[11]
Bildergalerie
Bild 1: Reisebusse mit Fußball-Auswärtsmannschaften fahren zwischen Wohnhäusern und Gärten zum Sportplatz. Aufnahme August 2013.
Bild 2: Fußballspiel am 26. September 2015: TSV esbo Neumarkt gegen FC Dornbirn 0:2
Bild 3: Hier ein Fußballspiel am 10. November 2018.
Bild 4: Flimmerkiste 2021, Blick auf den Sportplatz, wo am 10. Juli 2021 der erste Film des Sommers gezeigt wurde: "Ausgrissn!-In der Lederhosn nach Las Vegas."
Fußballspiel am 26. September 2015: TSV esbo Neumarkt gegen FC Dornbirn 0:2
Flimmerkiste 2021, Blick auf den Sportplatz, wo am 10. Juli 2021 der erste Film des Sommers gezeigt wurde: "Ausgrissn!-In der Lederhosn nach Las Vegas."
Weblinks
- Lage auf www.openstreetmap.org
- www.europlan-online.de Bilder aus dem Jahr 2009
- www.tsv.neumarkt.at
Quellen
- ↑ www.weltfussball.de
- ↑ siehe Geschichte der Sportplatzstraße
- ↑ ANNO, Murtaler Zeitung, 30. November 1946, Seite 3
- ↑ www.sn.at, Archiv der Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 14. Dezember 1966, Seite 9
- ↑ Am Samstag, den 22. März 2025, begann um 08 Uhr der Verkehr für einen Kinder/Jugendfußball-Wettbewerb, der schon bis 09 Uhr rund 100 Pkw-Fahrten brachte; der Pkw-Verkehr hielt dann bis Nachmittag an. Quelle Neumarkter Stadtschreiber
- ↑ Zitiert von Peter Krackowizer, der bei der Begehung dabei war.
- ↑ "Stadtinfo Neumarkt am Wallersee", Ausgabe 3/20, Seite 5
- ↑ Neumarkt am Wallersee bekommt am alten Standort ein neues Sportzentrum, der Neumarkter Stadtschreiber
- ↑ Pressefach Neumarkt, abgefragt am 12. November 2021
- ↑ www.sn.at, 6. September 2023
- ↑ www.sn.at, 3. Juni 2025