Amsel
Die Amsel (Turdus merula) ist ein Singvogel und gehört zur Familie der Drosseln (Turdidae). Sie ist auch in Salzburg heimisch.
Volkstümliche Namen
Kohlamschl, Schwwarzamsel, im Salzkammergut Anisl und Amxal, in Ostösterreich Omeixl, Omarexl und Ambschl.
Allgemeines
Die Amsel gibt an der Futterstelle den Ton an. Sie ist ein durchsetzungsstarkes Wesen und erntet bei vielen anderen Singvögeln durch ihre imposante Größe reichlich Respekt. Manche Vogelfreunde beklagen sogar die Anwesenheit von "Terroramseln", die alle anderen Vögel vertreiben. Im Grunde sind sie aber witzige und aufmerksame Futterstellenbesucher und auch im Zentrum von Großstädten häufig anzutreffen. Oft kommen erst mit den Amseln viele andere Arten an die Futterstelle. Sie sind hervorragend an das Zusammenleben mit Menschen angepasst. Amseln halten es mit der Saisonehe.
Brutverhalten
Sie brüten etwa zwei Wochen, wobei das Weibchen brütet und nach dem Schlüpfen beide füttern. Dabei bleibt das Männchen im Nest, wenn das Weibchen auf Futtersuche ist.
Bei der Futtersuche für den Nachwuchs machte SALZBURGWIKI-Mitarbeiter Peter Krackowizer eine interessante Beobachtung über Jahre hinweg: Zu dieser Zeit verlieren die Amseln ihr instinktives Fluchtverhalten, wenn Menschen in der Nähe sind. Im Gegenteil: Auf der Suche nach Futter nähern sie sich Menschen manchmal bis auf etwa eineinhalb bis zwei Metern.
Nach einer Zeit im Nest verlassen die Jungvögel dieses und halten sich meist in dessen Nähe am Boden unter Bäumen und Sträuchern auf, bis sie (richtig) Fliegen gelernt haben. Diese Zeit ist für sie gefährlich, da sie leicht Beute von Katzen werden können. Peter Krackowizer hatte aber im Sommer 2025 beobachten können, wie ein Greifvogel (Falke oder Bussard, aufgrund der Geschwindigkeit des Vorfalls nicht genau identifizierbar gewesen) den Jungvogel (siehe erstes Bild, 2025) am Rande eines Strauches im Garten in bewohntem Gebiet schlagen wollte. Jedoch musste der Greifvogel ohne Beute abfliegen.
Erkennungsmerkmale
Von der Schnabelspitze bis zum Schwanz misst die Amsel etwa 25 Zentimeter. Am einfachsten, selbst für den Laien, sind ältere Männchen zu erkennen. Sie sind kohlschwarz mit orange-gelbem Schnabel und dem markanten orangen Augenring. Jüngere Männchen und weibliche Amseln sind eher braun. Die Amseldamen haben meist eine gefleckte Kehle.
Gesang
Vom Männchen kommt der charakteristische flötende Gesang, der oft schon vor der Morgendämmerung beginnt. Dabei nutzen sie gerne Zaunpfähle oder Äste aus "Auftrittsort". Die Reviergesänge finden dann abends statt. Generell scheinen Amseln großen Spaß daran zu haben, andere Laute zu imitieren. So wurde beobachtet, dass sie in städtischen Gebieten Rettungs- oder Polizeisirenen imitieren. Auch Klingeltöne von Mobiltelefonen gehören zum Repertoire dieser Vögel. Sie sind auch gut im Täuschen: Haben sie einen Futterplatz gefunden, geben sie Laute von sich, die bedeuten, dass ein Feind - ein Raubvogel - in der Nähe ist. Damit möchten sie Futterrivalen vertreiben
Lieblingsfutter
Einer Amsel das Menü schmackhaft zu machen, ist nicht besonders schwierig. Sie gilt als robuster Beinahe-Allesfresser und mag Haferflocken, Nussbruch, aber auch Meisenknödel und Leckereien mit Fett. Am einfachsten sind Amseln auf dem Boden zu füttern. Einzelne zwängen sich auch bis in engste Futterhäuser hinein. Wer Amseln eine Freude machen will, legt Apfelstücke aus.
Ringmeldung
Es macht Sinn, beim Beobachten von Vögeln oder bei der Auffindung von toten Vögeln auch einen Blick auf eine eventuelle Beringung zu werfen. Ringfunde können jederzeit nach Radolfzell[1] gemeldet werden und sind ein aktiver Beitrag zur wissenschaftlichen Erfassung und zum Schutz der Vögel Europas. Wer einen Ringfund meldet, erhält nachfolgend einen Lebenslauf des betreffenden Vogels, was sehr interessant sein kann.
Weiterführend
Für Informationen zum Thema Amsel, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema.
Quellen
- "Salzburger Nachrichten", 15. Februar 2012
- Kamolz, Klaus: Singvögel, heimische Arten und wo sie zu finden sind, Seite 14 und 15
- Quelle(n) dieses Artikels sind persönliche Erinnerungen oder Kenntnisse von Peter Krackowizer, Beobachtungen in seinem Garten, die nicht mit Einzelnachweisen belegt sind