Ernst Hefel
Ministerialrat a. D. Dr. iur. und Dr. phil. Ernst Hefel (* 25. November 1888 in Schruns, Vorarlberg; † 21. März 1974 in der Stadt Salzburg)[1] war Sektionschef im Österreichischen Unterrichtsministerium und Unterstaatssekretär für Kultusfragen.
Leben
Ernest Gabriel Hefel war der Sohn des Vorarlberger Arztes Dr. Ferdinand Hefel (* 26. Mai 1848 in Feldkirch, Vorarlberg)[2] und seiner Frau Elisabeth, geborene Amann (* 21. Oktober 1861 in Ludesch, Vorarlberg)[3].
Er war Absolvent des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung an der Universität Wien, wo er 1913 zum Doktor der Philosophie promovierte. Ab 1912 war er k.u.k. Bibliothekar an der Fideikommiss-Bibliothek des Kaiserhauses.[4] 1921 promovierte er zum Doktor der Rechtswissenschaften und wechselte ins Unterrichtsministerium, wo er maßgeblich am Konkordat mitarbeitete. 1936 wurde er Referatsleiter für kirchenpolitische Angelegenheiten. Nach seiner Entlassung 1938 half er den österreichischen Diözesen bei der Einrichtung von Finanzkammern. Die Beitragsordung der Kirche, aber auch die Diözesan- und Pfarrkirchenräte sind seiner Initiative zu verdanken.
Vom 27. April 1945 bis zum 20. Dezember 1945[5] war DDr. Hefel in der provisorischen Regierung Renner Unterstaatssekretär für Kultus im "Staatsamt für Volksaufklärung, für Unterricht und Erziehung und für Kultusangelegenheiten",[6] ab August 1945 als Sektionschef.
Am 15. Juli 1949 übernahm er die Leitung des österreichischen Kulturinstitutes in Rom. Ende Juli 1954 wurde er pensioniert und übersiedelte nach Salzburg.
Hochbetagt verstarb er dort 1974 und wurde am Friedhof der Benediktinerinnenabtei Nonnberg beigesetzt.
Familie
Dr. Hefel war seit 1913 verheiratet mit Martha, geborene Schnürer (* 17. Dezember 1888 in Wien; † 19. Juni 1945)[7], seit 1947 in zweiter Ehe mit Mathilde, geborene Habsburg-Lothringen (* 9. August 1906 in Bad Ischl[8]; † 18. Oktober 1991 in Salzburg), einer Enkelin von Kaiser Franz Joseph I. (* 1830; † 1916) und Kaiserin Elisabeth von Österreich (* 1837; † 1898).
Die Völkerkundlerin Annemarie Schweeger-Hefel (* 20. Oktober 1916 in Klosterneuburg, NÖ.; † 28. Mai 1991 in Wien) ist seine Tochter aus erster Ehe.[9]
Ehrungen
Ernst Hefel war Träger des Großkreuzes des päpstlichen Gregorius-Ordens. 1954 wurde ihm das Große Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich verliehen.[10]
Quellen
- Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 115, 1975, S. 421f: Nachruf von Friederike Zaisberger
- Wawrosch, Josef: Die Bibliothek am Österreichischen Kulturinstitut in Rom und seine Bibliothekare, in: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich, Band 163/164 1998, S. 126.
Einzelnachweise
- ↑ Taufbuch der Pfarre Schruns, Band V, S. 131.
- ↑ Taufbuch der Stadtpfarrkirche Feldkirch, Band VI, S. 525.
- ↑ Taufbuch der Pfarre Ludesch, Band IV, S. 68.
- ↑ Taufbuch der Pfarre Klosterneuburg-St. Martin, Band XIX, S. 122.
- ↑ www.parlament.gv.at
- ↑ StGBl. 1, Nr. 2 vom 1. Mai 1945
- ↑ Taufbuch der Pfarre Klosterneuburg-St. Martin, Band XIX, S. 122.
- ↑ Dupliklat des Taufbuches der Pfarre Bad Ischl für 1906, Nr. 157.
- ↑ Taufbuch der Pfarre Klosterneuburg-St. Martin, Band XIX, S. 122.
- ↑ Anfragebeantwortung 10542/AB XXIV. GP des Bundeskanzleramtes vom 23. April 2012