Hollersbach im Pinzgau
Ortsbild | |
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Karte | |
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Basisdaten | |
Politischer Bezirk: | Zell am See (ZE) |
Fläche: | 77,01 km² |
Geografische Koordinaten: | 47° 16′ N, 12° 25′ O |
Höhe: | 806 m ü. A. |
Einwohner: | 1 230 (1. Jänner 2025)[1] |
Postleitzahl: | 5731 |
Vorwahl: | 0 65 62 |
Gemeindekennziffer: | 5 06 05 |
Gliederung Gemeindegebiet: | 2 Katastralgemeinden |
Gemeindeamt: | Hollersbach 12 5731 Hollersbach im Pinzgau |
Offizielle Website: | www.hollersbach.at |
Geografische Karte: | |
Politik | |
Bürgermeister: | Sieglinde Islitzer-Lerch (ÖVP) |
Gemeindevertretung (2024): | 13 Mitglieder: 6 ÖVP, 6 MFH, 1 FPÖ |
Bevölkerungs- entwicklung | |
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Datum | Einwohner |
1869 | 376 |
1880 | 402 |
1890 | 363 |
1900 | 395 |
1910 | 338 |
1923 | 384 |
1934 | 384 |
1939 | 414 |
1951 | 803 |
1961 | 860 |
1971 | 1 034 |
1981 | 1 067 |
1991 | 1 164 |
2001 | 1 159 |
2011 | 1 116 |
2020 | 1 244 |


Hollersbach im Pinzgau ist eine Gemeinde im Westen des Pinzgaus.
Geografie
Geografische Lage
Hollersbach im Oberpinzgau ist eine Gemeinde im oberen Salzachtal. Der Ort liegt zwischen der Stadt Mittersill im Westen und an die Katastralgemeinde Mühlbach in der Gemeinde Bramberg am Wildkogel im Westen. In einem schmalen Gebietsstreifen greift das Gemeindegebiet im Norden fast bis zum Pass Thurn, der allerdings seine Zufahrt erst in der östlichen Nachbarstadt Mittersill hat.
Der größte Teil des Gemeindegebietes liegt im Süden, im Hollersbachtal. Die südlichen Teile des Tales sind bereits Teil des Nationalparks Hohe Tauern. Das Hollersbachtal verläuft zum Alpenhauptkamm, wo sich die der Kratzenberg als höchster Gipfel in der Gemeinde mit 3 022 m ü. A. erhebt. Weitere Gipfel im Bereich des Alpenhauptkamms sind der Abretter (2 979 m ü. A.), die Rote Säule (2 993 m ü. A.) und der Rote Kogel (2 946 m ü. A.). Mit dem Sandebentörl (2 751 m ü. A.) gibt es einen Übergang nach Osttirol über Innergschlöss zum Matreier Tauernhaus nahe der südlichen Mautstelle des Felbertauerntunnels.
Das Abretterkees ist einer der noch vorhandenen Gletscher im Nationalpark Hohe Tauern.
Südlich des Gemeindezentrums gibt es einen Badesee. Im Gemeindezentrum mündet auch der Hollersbach aus dem Hollersbachtal. Der Kratzenbergsee auf 2 167 m ü. A. ist der größte natürliche Bergsee in den Hohen Tauern und ein Naturdenkmal. In dessen Nähe befindet sich die Neue Fürther Hütte.
Gemeindegliederung
Hollersbach im Pinzgau besteht aus den Katastralgemeinden Hollersbach (4,78 km²) und Jochberg (72,22 km²) mit den folgenden Ortschaften:
- Arndorf 0
- Grubing 181
- Hollersbach im Pinzgau 482
- Jochberg 111
- Lämmerbichl 39
- Reitlehen 409
- Rettenbach 8
Anmerkung: In kursiver Schrift wird die Einwohnerzahl der Ortschaften zum 1. Jänner 2025 angegeben.[2]
Eingemeindung
Mit der "Verordnung des Landeshauptmanns in Salzburg vom 23. November 1938, betreffend die Zusammenlegung von Gemeinden und die Bildung von Verwaltungsgemeinschaften für Gemeinden"[3] wurde die Gemeinde Hollersbach zum 1. Jänner 1939 mit der Marktgemeinde Mittersill zusammengelegt, was 1945 rückgängig gemacht wurde.
Nachbargemeinden
Im Westen von Hollersbach liegt die Gemeinde Bramberg am Wildkogel mit dem Ortsteil Mühlbach mit dem Habachtal, im Osten grenzt das Gemeindegebiet der Stadt Mittersill mit dem Felbertal an.
Geologie
Das Gemeindegebiet Hollersbach umfasst neben dem Salzachtal mit seinen alluvialen Schottern das Hollersbachtal in den Hohen Tauern]], das im Nordteil von dunklen Amphiboliten und Glimmerschiefern, im Süden von Glimmerschiefern und älteren Gneisen geprägt ist. Die Hochebene zwischen Achselalm und Wehrwald wird ebenfalls durch Glimmerschiefer geprägt.
Klima
Der Niederschlag im Talboden von Hollersbach liegt bei etwa 1 000 mm pro Jahr. In den Hochlagen des Tales steigt der Niederschlag auf etwa 2 000 mm an. Sehr häufig sind in Hollersbach Südföhnlagen. Wie in den anderen Tauerntälern sind im Tal vom späten Vormittag bis zum frühen Abend auch Aufwinde vorherrschend, in der Nacht Abwinde.
Religionen
Pfarrkirche zum hl. Vitus
- Hauptartikel Pfarrkirche zum hl. Vitus
Die Pfarrkirche zum hl. Vitus mit dem umgebenden Friedhof liegt in der Ortsmitte. Die baufällige und kleine Kirche aus dem 14. Jahrhundert wurde nach 1890 abgerissen und nach Plänen von Ferdinand Ranggetiner im neuromanischen Stil neu erbaut, und 1894 geweiht. Der Turm der Kirche wurde 1900 errichtet. Die gesamte Einrichtung der Kirche stammt aus der Zeit der Erbauung um 1894. Die Orgel wurde von Matthäus Mauracher 1900 gebaut. Die älteste Glocke der Kirche, von Hans Christof Löffler gegossen, stammt aus dem Jahr 1571.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Hollersbach findet sich im Jahr 1160. Nach dem Abriss der aus dem 14. Jahrhundert stammenden baufälligen Pfarrkirche wurde 1893 die Pfarrkirche zum hl. Vitus errichtet, die einen neuromanischen bzw. auch neugotischen Baustil aufweist.
Auf der Sonnseite dürften vorgeschichtliche Siedlungen gewesen sein, später die Römer, vermutlich eine Siedlung beim Wimmer, da man dort 1953 in einer Schottergrube eine Tonscherbe gefunden hatte. Man vermutet, da neben den Paarhöfen auch Einhöfe zu finden sind, dass im 7. Jahrhundert bairische Siedler über den Pass Thurn aus dem Norden gekommen waren.
Der älteste Hof ist der Scharrerturn, auf dem die Herren von Holerspach gesessen sind. Dieser findet sich urkundlich erstmals genannt zwischen 1147 und 1167 in den Traditionen von St. Peter. Darin findet sich ein "Ortolf de Holresbach", Ministeriale des Grafen Heinrich von Frontenhausen in Niederbayern. Dieser übergibt sein Gut auf dem Wiesberg in Wald im Pinzgau zur lebenslänglichen Zahlung von jährlich 30 Pfennigen und dann "zu Eigenthum".
1224 traten ein Fridericus de Hobersbach, Udalricus de Walwe (Walchen in Piesendorf?) und Eberhardus de Prowele (Priel bei Waag) als Zeugen auf. 1327 bis 1370 war Niclas der Holerspech eine wichtige und sehr angesehene Persönlichkeit. Er trat oft Zeuge und Berater bei Verträgen und Güterveränderungen auf. Niclas der Holerspech und Jakob der Eder, Besitzer des Edgutes am Sonnberg, hatten der Kirche eine Stiftung vermacht.
Der Scharrerturn war bis 1750 bewohnt. Der Bergbau spielte vor langer Zeit in Hollersbach eine wichtige Rolle. Bereits 1515 wurde am Burgstall Bergbau betrieben. 1629 entstand auf der Achsel ein Bergwerk.
Ab dem 16. Jahrhundert herrschte im Pinzgau der Hexenglaube. 1583 und 1584 fanden in Hollersbach gleich mehrere Hinrichtungen von Hexen statt.
Im Jänner 1801 wurden die Hollersbacher vom Tiroler Oberkommandanten Josef Speckbacher aufgefordert, mit den Tirolern im Abwehrkampf gegen die Franzosen zu kämpfen, was die Hollersbacher auch taten, indem sie sich zu den Landwehrformationen rüsteten.
Von 1938 bis 1948 war Hollersbach zu Mittersill eingemeindet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Denkmalgeschützte Objekte in Hollersbach im Pinzgau
- Kapellen und Kirchen in Hollersbach im Pinzgau
- Kleindenkmäler und Kunstwerke in Hollersbach im Pinzgau
Klausengut
Bemerkenswert ist das Klausengut aus dem 16. Jahrhundert, dessen Erdgeschoß aus landschaftstypischem unverputzen Bruchsteinmauerwerk besteht. Der First trägt die Jahreszahl 1753. Auffällig ist der schmucke Holzbalkon, der um das gesamte Gebäude herumläuft. Im Erdgeschoß besitzt das Gebäude mächtige Tonnengewölbe mit Stichkappen. Das Gebäude wird heute, vorbildlich renoviert - als Tagungs- und Seminarort für den Nationalpark Hohe Tauern genutzt.
Musik
Parks
Seit 2007 existiert in Hollersbach im Pinzgau ein Kräutergarten und Bienenlehrpfad auf einem Areal, das davor 20 Jahre vom Kosmetikkonzern Yves Rocher als Kräutergarten genutzt wurde.
Sport
Regelmäßige Veranstaltungen
Die Gemeinde ist seit 1988 Schauplatz der jährlich stattfindenden Internationalen Hollersbacher Malerwochen, die vom Kulturverein Hollersbach in der Kunsthalle Kramerstall veranstaltet werden. Am Ende der Malerwochen wird der Hollersbacher Kunstpreis verliehen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Öffentliche Einrichtungen
Rettungsorganisationen
Bildung
Politik
Bürgermeister
- Hauptartikel Bürgermeister der Gemeinde Hollersbach im Pinzgau
Ehrenbürger
- Hauptartikel Ehrenbürger der Gemeinde Hollersbach im Pinzgau
Wappen
Am 15. Juli 1958 wurde der Gemeinde Hollersbach im Pinzgau durch die Salzburger Landesregierung das folgende Wappen verliehen:
Schrägrechts durch eine halbe und drei ganze Spitzen Rot vor Silber geteilt und darin rechts unten und links oben eine farbverwechselte golden besamte Holunderblüte.
Das Wappen ohne die Blüten erinnert an die Herrschaft von Hollersbach im Mittelalter.
Gemeindepartnerschaften
- La Gacilly (Morbihan, Frankreich) seit 1986.[4]
Persönlichkeiten
Töchter und Söhne der Gemeinde
Bilder
Hollersbach im Pinzgau – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Weblinks
Quellen
- Finanzdaten von Österreichs Gemeinden → gewünschte Gemeinde eingeben
- Statistik Austria, Gemeindedaten
- Gemeindeportraits des Landes Salzburg
- SAGIS Daten und Karten von Salzburg
- Salzburger Zahlenspiegel
- Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar.
- Salzburger Geographisches Informationssystem (SAGIS), im Internet unter www.salzburg.gv.at/sagismobile... abrufbar.
- Salzburger Geographisches Informationssystem (SAGIS), im Internet unter www.salzburg.gv.at/sagismobile... abrufbar.
- Österreichische Karte
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Hollersbach im Pinzgau"
Einzelnachweis
- ↑ Statistik Austria, aktualisiert am 11. Juli 2025
- ↑ Statistik Austria
- ↑ Verordnungsblatt für den Amtsbereich des Landeshauptmannes für Salzburg vom 24. November 1938
- ↑ Homepage des Österreichischen Städtebundes
Städte und Gemeinden im Pinzgau | |
Stadtgemeinden:
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Saalfelden am Steinernen Meer ∙
Zell am See
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