Franziskanerinnen von Vöcklabruck
Die Franziskanerinnen von Vöcklabruck, bis 2000 "Vöcklabrucker Schulschwestern", betreiben in der Stadt Salzburg mehrere Einrichtungen.
Der Orden und Salzburg
Der Orden wurde in Vöcklabruck, OÖ., von Sebastian Schwarz gegründet. 1847 erwarb Schwarz das Haus eines Sockenstrickers in der Vöcklabrucker Hinterstadt, das dann später das sogenannte "alte Mutterhaus" wurde. Als erste Vöcklabrucker Schwester gelobte Franziska Wimmer am 5. September 1850 ein Leben nach der Regel des heiligen Franziskus.
Die "Vöcklabrucker Schulschwestern" siedelten sich im Gebäude Schwarzstraße 35 in der rechtsufrigen Altstadt an. 1887 gründeten sie die Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik, 1889 eine Bürgerschule, später Hauptschule und eine Schule für Handarbeitslehrerinnen.
1911 schreibt das "Salzburger Kirchenblatt":[1]
Die vortreffliche Lehranstalt der Vöcklabrucker Schulschwestern in der Schwarzstrasse hier möchten wir hiemit für das Schuljahr 1911/12 in bestempfehlende Erinnerung gebracht haben. Dieses Institut umfaßt die vollständige Volks- und Bürgerschule, einen Handarbeitskurs, sowie einen zweiklassigen Kindergarten und einen Kindergärtnerinnen-Kurs. Die eminenten Lehrerfolge, sowie die musterhafte Disziplin dieser Anstalt sind bereits manniglich bekannt, so daß sich dieselbe eines ausgezeichneten Rufes erfreut. Dazu kommt die überaus gesunde Lage des Institutes, das ringsum von üppigen Parkanlagen umgeben ist. Gerade dieser Umstand veranlaßte den seligen Stadtphysikus Dr. Sieber zu dem Ausspruche: "Sie haben das schönste Schulhaus in der ganzen Stadt".

Am 14. März 1919 war im Dachbodenraum ein Brand durch Brandstiftung ausgebrochen. Die am 29. Juli 1902 in Grödig geborene Dienstmagd Anna Raab konnte als Brandstiferin ausgeforscht werden. Das Mädchen hatte sich Diebereien zuschulden kommen lassen, weshalb sie aus dem Dienst bei den Schwestern entlassen werden sollte. Aus Rache legte sie den Brand.[2]
Im Mai 1948 wurde folgenden Salzburger Privatschulen das Öffentlichkeitsrecht vorläufig bis zum Ende des Schuljahres 1947/48 verliehen: Volksschule für Mädchen der Vöcklabrucker Schulschwestern in Salzburg, Schwarzstraße 35, Volksschule für Mädchen der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul in Bramberg am Wildkogel im Pinzgau und Volksschule für Mädchen (Hilfsschule) der Caritas in St. Anton, Gemeinde Bruck an der Glocknerstraße, Pinzgau; Hauptschule für Mädchen der Vöcklabrucker Schulschwestern, Salzburg, Schwarzstraße 35, und Hauptschule für Mädchen der Chorfrauen vom hl. Augustinus in Schloss Goldenstein in Elsbethen; Fürsterzbischöfliches Gymnasium Borromäum in Salzburg-Parsch; Gymnasium St. Rupert der Missionsgesellschaft St. Gabriel-Mödling in Bischofshofen; Bildungsanstalt für Kindergärtnerinnen der Vöcklabrucker Schulschwestern, Salzburg, Schwarzstraße 35; Bildungsanstalt für Handarbeitslehrerinnen der Schulschwestern in Salzburg, Schwarzstraße 35.[3]
2003 wurden alle Kindergärten, Horte und Schulen im "Verein für Bildung und Erziehung der Franziskanerinnen von Vöcklabruck" zusammengefasst.
Im Bundesland Salzburg hatte der Orden unter der Leitung der Caritas die Kinder im Caritas-Kinderdorf St. Anton in Bruck an der Großglocknerstraße in Heim und Schule betreut. Heute betreiben sie noch in der rechtsufrigen Altstadt der Stadt Salzburg einen Kinderhort und eine Volksschule sowie die Private Bildungsanstalt für Elementarpädagogik Salzburg an der Schwarzstraße. Diese Bildungsanstalt sollte 2024 von der Erzdiözese übernommen und dann auf dem Bildungscampus Borromäum Salzburg weitergeführt (Stand Feburar 2025).
Kinderhort und Volksschule werden im Sommer 2026 geschlossen, da eine Standortverlegung nach fünf Jahren der Planung an der Finanzierung im Jänner 2025 gescheitert war. Der Orden der Franziskanerinnen von Vöcklabruck hatte 2019 die Hälfte der Liegenschaft in der Schwarzstraße an das Stift Admont verkauft und beschlossen, die Volksschule aufzugeben. Das Stift Admont wird am Standort frei finanzierte Mietwohnungen errichten. Mit Ende des Schuljahres 2024/2025 endet die Trägerschaft der Schwestern für die Schule.[4]
Quellen
Einzelnachweise
- ↑ ANNO, "Salzburger Kirchenblatt", Ausgabe vom 6. April 1911, Seite 10
- ↑ ANNO, "Salzburger Chronik", Ausgabe vom 19. März 1919, Seite 2
- ↑ ANNO, "Salzburger Volkszeitung", Ausgabe vom 11. Mai 1948, Seite 3
- ↑ www.sn.at, 6. Februar 2025