Geschichte des Schachspiels in Salzburg
Dieser Artikel informiert über die Geschichte des Schachspiels in Salzburg.
Geschichte des Schachspiels in Salzburg und darüber hinaus
Frühe Zeiten
Die Schachspielszene, neben Würfel… im Codex Buranus aus dem Spätmittelalter, bzw. die Lieder der carmina burana um 1320 dürften nach der Forschung im großen Salzburger Metropolitanumkreis entstanden sein (in Seckau, Seggau oder Brixen).
Vielleicht eine gewisse mitteleuropäische Reaktion auf das Buch der Spiele (ohne Titel, bzw. libros de los juegos) von 1284 (1321; altspanische Zeit) von König Alfons X. El Sabio (dem Weisen) in Sevilla, im christlichen Spanien, in dem viele alte arabische Mansuben, aber auch schon einige europäische Neuerungen verarbeitet werden.
Oder die offene Frage, ob das Strategiespiel nicht weit früher schon über Italien, die räuberischen Wikinger als Händler, oder Byzanz nach Mitteleuropa kam. Im Wesentlichen tritt es aber in Mitteleuropa erst zur und nach der Zeit der Kreuzzüge in Erscheinung.
Proto-Schach und Schachfiguren
Schach-geometrische (später auch Mosaik-)Formen finden sich zudem schon früh in Ägypten und Kreta. Die Venafro-Schachfiguren (Italien) des abstrakten, arabischen Typs (aus Tierknochen) sollen vom Ende des 10. Jahrhunderts stammen und sind damit wohl unter den ältesten Figuren in Europa. Überraschend war aber, dass der Fund 1932 eigentlich in einem Etruskergrab geschah, was sie wiederum verdächtig machte. Um den Iran, Turan und die alten Karawanenstädte gibt es einige Funde.
Viele Funde aus Bein und Holz gibt es aus dem Spätmittelalter bis in das 16. Jahrhundert um Novgorod (die alten Rus, Komtor der Hanse und frühere Wikinger-(Waräger)-Stadt). Nur die Datierungen von Fundstücken bereiten Probleme, weil sich die abstrakten Figurentypen über Jahrhunderte fortgesetzt hatten.[1]
Frühe Araber hatten die Perser und auch Byzantiner als Erfinder angeführt. Der Moslem, iranische Chronist und Dichter Firdausi setzt um 1000 die Problemlösung im Iran (das größer war als Persien) und den Übergang des Rätselspiels durch einen Weisen (Berater des Schah) in die vorislamisch-zoroastrische Zeit (in das 6. Jahrhundert n. Chr.). Es soll aus Nord-Indien stammen.
Leider gibt es zur Bergkristallschleiferei in Salzburg keine oder kaum zuordenbar bekannte Stücke. Stammen die Osnabrücker Figuren des Domschatzes (ca. 12. Jahrhundert) etwa gar vom Alpen-Bergkristall und wurden abstrakten Typs geschliffen?
Natürlich war (ist) in Salzburg als bedeutendem Fürsterzbistum das "Schach"-Buch (ein belehrendes Traktat) von Jacobus de Cessollis "über die Sitten der Menschen und den Pflichten der Vornehmen und Niederen, abgeleitet vom Schachspiel", aus dem Spätmittelalter (Titel in lat.), vermutlich nach englischen Vorbildern, vorhanden.
Frühe anzunehmende Berufsspieler (Wettspiele) im späten Mittelalter dürften mehr dem "fahrenden Volk" angehört haben und hatten daher eine zwar interessante, aber keine traditionelle soziale gesellschaftliche Stellung. Adel, Klerus oder Akademiker, die spielten oder publizierten, taten dies dann meist anonym. Bzw. waren Herausgeber (Zahler), und Verfasser von Werken nicht unbedingt immer deckungsgleich.
1507: Der Bregenzer Jurist Jakob Mennel (ca. * 1460; † 1525), späterer Hofhistoriker von Kaiser Maximilian I., kürzt schon 1507 das riesige Konvolut des Traktates des Konrad von Ammenhausen radikal auf das schachlich Wesentliche zusammen. Wenngleich er in der Schachliteratur, doch etwas unterbewertet, nicht als der Innovative hervortritt.
Es ist das erste österreichische Schachbuch, aber noch nach den alten Regeln des langsamen Schach.
Mennel überreicht dem Kaiser 1507 auch eine siebenseitige juristische Disputation über die "Erlaubtheit" des Schachspiels (in der ÖNB). Bei dieser etwas eigentümlich anmutenden Thematik handelt es sich aber um einen juristischen joke um die allfällige juristische Rückforderbarkeit von Spielschulden (die bei verbotenen Spielen ja gegeben wäre).
1512: Fünf Jahre nach Mennels Buch kommt in Rom das Schachbuch, großteils schon des neuen Schachs, des portugiesischen Meisters Damiano, heraus. Ob Damiano ein damals übliches Namens-Kryptogramm war, oder der Pharmazeut und Spieler wirklich so hieß, bleibt offen. Damiani erweitert 1512 das erste gedruckte und noch erhaltene Schachbuch von 1497 (knapp vor 1500 wird es angesetzt) des Spaniers Lucena, gedruckt in Salamanca, in dem erstmals die neuen Spielregeln, gemischt mit Problemen des alten Schachs, vorkommen. Ca. sieben erhaltene Exemplare soll es davon noch geben.
1616: Auch der spätere Gustavo Seleno spielt ca. 100 Jahre danach, 1616, mit diesen Raffinessen und veröffentlicht in Braunschweig/Lüneburg das erste deutschsprachige Schachbuch des neuen Schachs (nach Vorbild von Ruy Lopez).
Neuzeitliches Schach
In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts findet der Übergang vom langsamen alten zum neuen, beschleunigten Schach, nach welscher (= romanischer, meist spanisch-italienischer) Art statt, in dem einige Figuren größere Reichweiten erhalten. Die Bezeichnungen der Schach-Figuren wandeln sich etwas in der Geschichte und nach Nationen. Das ritterliche Spiel hatte sich schon etwas "minnisiert".
Zu den einzelnen Steinen:
- Die Dame (kluge Frau), bei Cessolis die Kunigin, war früher vielleicht der (vir militaris generis) mächtige Ritter, neben dem König (dem Alten?).
- Schlachtruf der Franzosen-Ritter im 14. Jahrhundert war "notre dame". Auch daher könnte dann "der Dame" Begriff hergekommen sein.
- Daneben die Laufen als Wappenträger (Herolde) zu Pferd und zu Fuß.
- Die Boten (Laufen, chevaucheurs). Die Spießträger in der vordersten Linie müssen die Rosse wenden.
- Bei Cessolis war der Läufer etwa noch der Senex, Alte, der Richter in der Gesellschaft.
- Die Türme sind vielleicht Armbrustschützen, werden dann von der Kraft zu weit reichenden Kanonen.
- Das "in die Hut stellen" bei Mennel könnte aber auch schon auf eine Art Rochade hinweisen. :Anmerkung: z. B. Mitte des 19. Jahrhunderts war ein "Oberhutmeister" (= Hüttenmeister in einem Eisenwerk).
- Der Doppelanzug des Bauern ist erstmals schon im andalusischen Schach des Alfonso erwähnt.
Schach findet sich bei den vielen europäischen und deutschsprachigen Spielbüchern meistens an vorderster Stelle. Viele Schach-Schriften und Bücher werden aber, dem damaligen Trend der Zeit entsprechend, anonym, bzw. mit Pseudonym verfasst, bzw. viele dann raubkopiert. Daher sind manche Autoren letztlich nicht absolut gesichert oder eruierbar.
Um 1670 bis 1690: "Zur geistigen Erheiterung" kauft der Kremsmünster Pater Ernst auf seiner Reise in das Wildbad Gastein in der Stadt Salzburg um 55 Kreuzer ein Schachbrett; seine zwei Begleiter zum "Zeitvertreib" deutsche Spielkarten. In den weiteren Abrechnungen und Reiseberichten liest man dann meist von "verspielet" ... drei Gulden, usw.
1756: Im Spielbuch der in der Kaiserstadt Wien gängigen Spiele: "Die Kunst erlaubt die Welt mitzunehmen, in den verschiedenen Arten der Spiele...", beim Kapitel Schach eine Kopie von Philidors Werk, präferiert der Autor (Philidor) 1. e4 e5 2. Lc4.
Er ulkt etwa, dass in Deutschland auf so viele unterschiedliche Arten gespielt werde, dass man nur anhand des Spielbrettes und der Figuren sehe, dass es sich um das Schachspiel handle.
Mit der aufkommenden Literatur standardisiert sich dann bis ins 19. Jahrhundert das Schach langsam.
1771 wird Kempelens Schachtürke, ein genialer Schachautomat, den er 1769 fertigt, der Habsburgerin Maria Theresia in Wien vorgestellt.
1772, 1784 und 1793/94, also zur Mozart-Zeit, wird das Schachspiel im Erzbistum Salzburg schriftlich erwähnt. Vater Leopold Mozart und seine Tochter Anna Maria (Nannerl) hatten "von Zeit zu Zeit", also gelegentlich, bei schlechtem Wetter gespielt.
1772: In den Salzburger Kaffee- und Schokoladehäusern wurde mit Patent vom Dezember 1772 des kirchlichen Landesfürstens das Schachspiel an Sonntagen zeitlich eingeschränkt.
Vom Genius Wolfgang Amadé Mozart, der sich einerseits als schwärmerischer Belmonte sah, als er seine Sängerin Constanze ehelichte, der aber, nach seinen Werken und den Briefen, quasi auch Mathematiker (Fugenbau), Architekt (von Luftschlössern), Philologe (Sprachspiele) und Nekromant war, also auch die Geistersprache beherrschte, ist eigentümlicherweise gar nichts Konkretes über das Schachspiel bekannt – wo er doch die meisten Spiele seiner Zeit, insbesondere das Bölzelschießen, Billard und viele Kartenspiele, wie z. B. das Pharao, gerne und teils um hohes Geld spielte. Er hatte schon als Kind mit Spiel und seiner Improvisationskunst ungeheure Sensation erweckt (frei zitiert und gekürzt nach diverser Musik-Literatur von 1842).
1795: Spezielle österreichische Schachbücher folgen mit Allgaier 1795 und, etwas eigentümlich, im selben Jahr vom Grazer Geografen Josef Karl Kindermann (1801 und erweitert 1819)[2]
Der Salzburger Hof des bedeutenden Fürsterzbistums (bis 1803) war architektonisch sehr italienisch beeinflusst. Eigenartigerweise findet man aber in Salzburg sehr wenig frühe konkrete Schachquellen, etwa zur Zeit der Renaissance. Ein übergroßes Marmorbrett, wohl ein frühes Gartenschach, findet sich im Archiv; ansonsten wenig. Ob man davon etwa ableiten könnte, dass im "kleinen Kirchenstaat" weniger gespielt wurde? Wohl kaum. Spiele wurden einfach gespielt und früher wurde meist nichts darüber aufgezeichnet.
Im Schatz-Durchhaus in der Getreidegasse wurden bei Bauarbeiten einige Holzschachfiguren aus dem 16. /17. Jahrhundert gefunden.[3] Das Festungsmuseum zeigt ein altes Spielbrett. Bei der frühen Josef und Klara Schatz-Drechslerei (seit 1835), zudem ein Spielwarengeschäft neben der Konditorei, wurden auch Schachfiguren gedrechselt.
Auch zur Mozartzeit wird in Salzburg Schach gespielt.[4] Im Weiteren geht es nur um organisiertes Turnierschach, Klubschach, und wird somit ein Zeitsprung vollzogen.
1868 bis 1910: Vom Schach-Kaffeehaus zum modernen Turnier
Im Oktober 1868 wird in Salzburg ein Schachklub mit etlichen "tüchtigen Spielern" in Salzburger und Linzer Zeitungen erwähnt, der im Café Baldauf seinen Sitz haben werde. Zwischen Jänner 1869 und März 1879 sind in der Stadt Salzburg dann (zumindest) drei lokale Stadtturniere im Café Baldauf am Platzl, bei der Linzer Gasse und Nachfolger-Cafés, sowie 1873 im Café Tomaselli, in Zeitungen und Chroniken dokumentiert.
Sieger der Winterturniere:
1869: nach acht Turnier-Wochen: Leopold Zinnögger senior (* 1811; † 1872), der Altlinzer Maler, der im Café Traxlmayr in den 1860er-Jahren einer der besten Linzer Spieler war[5]; 2. Prof. Friedrich Kammerer (Lehrer, Musiker, in den 1870er-Jahren Gemeinderat, † 1905); 3. K. Schnell; 4. Alfred Baumgartner (Maler); 5. Anton Lerner (Gewerbetreibender, Kleidermacher). Der Sohn des Siegers, Leopold Zinnögger junior (* 1844; † 1927), k&k Postkassier, spielte später bei der Schachgesellschaft.
1873: Ludwig Hardtmuth, Fotograf (* 1826; † 1875). Turnier mit neun Teilnehmern (Runden?) im Café Tomaselli, Spielzimmer im 1. Stock.
1879: Joseph Christoph (* 1843; † 1913), Baumeister, späterer Salzburger Gemeinderat.
Dann folgt eine organisatorische oder Quellen-Lücke.
Zuvor wurde schon in der Altstadt im Erich'schen Kaffeehaus, Getreidegasse 24, das es seit 1816 gab, neben dem Vorgänger Mozart (Nr. 22), nahe dem Schatz-Durchhaus gespielt.[6] Bis in die 1860er-Jahre trat das Schachspiel in den Medien in Österreich (und Europa) auch fast nur als Problemkomposition oder mit komponierten Partien, und nur mit wenig wirklich gespielten Partien in Erscheinung.
Das Schachspiel in der Stadt Salzburg verlagert sich nach der Eröffnung der k. k. priv. Kaiserin Elisabeth-Westbahn 1860 und der aufkommenden wirtschaftlich-industriellen Entwicklung in ein im Frühjahr 1876 neu errichtetes Café Koller (ab 1903 Krimmel genannt) in der Salzburger Neustadt an der Westbahnstraße 2, der heutigen Rainerstraße. Das Nachfolger-Café des Baldauf (* 1864; † 1874) am Platzl hieß aber ebenfalls ab 1881 Café Koller, was leicht zu Verwechslungen führen könnte.
In den Cafés trafen sich das Bürgertum, höhere Beamte, Gewerbetreibende, Künstler. Zeitungslesen, Billard und Spiele prägen diese Kultur des Zeitvertreibs. Das Fernsehen gab es ja noch nicht. Diese lose Form des Spielbetriebes im österreichischen Kaffeehaus erübrigte auch lange die Notwendigkeit von speziellen Klubs. Daher gründen sich diese in Österreich gegenüber Deutschland erst relativ spät und finden sich die ersten z. B. sogar überraschend in einigen Bergbauorten. Höhere Spielerzahlen und Turniere mit Zeitmessung erforderten dann aber doch speziellere Räumlichkeiten und Organisationsformen.
Die Arbeiterschaft und die Landbevölkerung kämpfen in dieser Zeit noch ums Überleben. Es wird zwar genauso gespielt, wenngleich mehr Kartenspiel. In Salzburg Watten, Schnapsen, Färbeln; aber auch Brettspiele, Würfeln, Kegeln, Stockschießen im Winter, Bölzlschießen (Scheibenschießen). Schach wurde gelegentlich in Gasthäusern, Kantinen, dann auch in Arbeiterheimen, aber mehr lose und ohne ständige Verpflichtungen, gespielt. Auch in anderen Sportarten gibt es viele gute Hobbysportler, die aber doch keinem Meisterschaftsbetrieb beitreten wollen. Oder aus denen sich dann langsam erst ein Verein entwickelt.
Wenngleich sich aus der Geschichte des Schachspiels zeigt, dass viele der stärksten Spieler aus einfachen Verhältnissen stammen, Schach auch relativ bildungsunabhängig ist, es auch einer sehr speziellen analytischen Begabung (und wie bei jedem Sport) vor allem intensiven Trainings und guter Nerven unter hohem Druck bedarf. Wie es z. B. auch Stefan Zweig in seiner Schachnovelle ausführt.
Anmerkungen: Bei den übrigen Sportvereinen gibt es die ersten Organisierten früh im 19. Jahrhundert bei den Turnern und Athleten, Wettkämpfe bei den Ruderern, der noble Pferdesport. Dann folgt Leichtathletik. Um 1905 bilden sich z. B. etliche Skiklubs im Pongau und Pinzgau, um Gäste ausbilden zu können. Landhockey folgt, und erst nach dem Ersten Weltkrieg entwickelt sich langsam der organisierte Fußballsport. Das damals häufige Feldhandball ist zum harten Hallensport mutiert. Es herrschte auch um diese Zeit noch die Sechstage-Arbeitswoche, mit dem Ziel einer 48-Stunden-Woche. Die Freizeit war demnach bei einer ca. 50-60-Stunden-Arbeitswoche für das normale Volk noch sehr begrenzt. Zudem herrschten noch weitgehende Armut in weiten Teilen der Bevölkerung und teils triste Wohnverhältnisse.
1910 bis 1939
Gründung der Salzburger Schachgesellschaft
Im Frühjahr 1910, im Jahr des Weltmeisterschafts-Kampfes zwischen dem Deutschen Dr. Emanuel Lasker und dem Österreicher Carl Schlechter, erfolgte die gründende Versammlung der Salzburger Schachgesellschaft am 28. April (Nichtuntersagungsbescheid am 27. März 1910) im Hotel Mirabell, nach anderer Quelle im Hotel Mozart, damals noch an der Paris-Lodron-Straße. Das Proponentenkomitee der Interessierten traf sich jedenfalls zuvor schon am 3. März 1910 im Café Krimmel.[7]
§ 1 der Vereinsstatuten: "Der Zweck der Gesellschaft ist, Schachfreunden (Herren und Damen) einen Vereinigungspunkt und Gelegenheit zur Übung und sachgemäßen Fortbildung im Schachspiele zu bieten und..."
Klubabend war jeden Donnerstag ab 16.00 Uhr. Wobei man die Hälfte der Mitglieder dort aber fast täglich im Café sah. Spieler dieser späteren Salzburger Schachgesellschaft kämpften schon am 20. Februar 1910 beim Traunsteiner SK in Bayern bei einem Simultan von GM Rudolf Spielmann und spielten auch schon viele Jahre zuvor ohne formalen Klub im Café Krimmel.
Der Meisterspieler Josef Hrdina (* 1882; † 1914, Staatsbahn-Ingenieur) sowie die Schach-Senioren Baumeister Joseph Christoph, Salzburger Gemeinderat von 1897 bis 1909, der Sieger des kleinen Stadtturniers von 1878/79, und der Bahninspektor Adolf-August Mehrer (* 1853; † 1923) sind die drei Initiatoren und wurden am 21. Juni 1912 bei der Versammlung im Mozartstübchen des Stieglkellers Ehrenmitglieder der Salzburger Schachgesellschaft. Sie erhielten Ehrendiplome, vom Salzburger Maler Prof. Franz Kulstrunk gestaltet. [8]
Der "Mehrer des Schachs", als gewisse graue Eminenz, wurde erster Salzburger Obmann. 1904 war er nach mehreren Bahnstationen (über Lemberg, Pula, u. a. Orte) nach Salzburg gekommen und wurde 1912 beruflich nach Wien als Bahnrat versetzt. Meister Josef Hrdina wurde von der Bahn nach Tirol versetzt, wo er 1912 Innsbrucker Klubmeister wurde.
Ab 1912 wurde Ernst Lechner, der spätere Präsident der Finanzlandesdirektion, Obmann der Salzburger Schachgesellschaft. Lechner hatte 1881 schon in Salzburg gemeinsam mit dem Literaten Hermann Bahr und Reininghaus (Brauerei) maturiert und war wohl Ende des 19. Jahrhunderts neben dem Senior BM Christoph einer der frühen Spieler des Cafés Krimmel – neben dem jungen Beamten Alois Laschensky (* 1883; † 1945), dessen Vater, dem Musiker beim Dommusikverein Christian Laschensky, dem Beamten Heinrich Ulrich, oder dem Architekten Franz Drobny.
Einige Lehrer (Amannshauser, Barth u. a.), Schuldirektoren, Beamte, auch Bahn- und Postbeamte, Gewerbetreibende, z. B. Dachdeckermeister Otto Kunstmann - ein Adjunkt, Primarius, einige Offiziere, der Fotograf Carl P. Wagner (* 1875; † 1960), der aber im März 1912 nach Innsbruck zog, Lehrmeister des späteren Weltklassespielers, des Tirolers Erich Eliskases wurde, 1926 die ISG gründete, Prof. Joh. Morawetz, Eduard Kuhn, Juristen, Landesrat Dr. Josef Tischlinger - finden sich berufsmäßig in der Mitgliederliste ab 1910 und den ersten Jahren aus anfangs 1910 31 Personen. Auch der Sohn des ersten Turniersiegers von 1869, der Postkassier Leopold Zinnögger (ca. * 1854; † 1927) spielte bei der Schachgesellschaft. Im folgenden Jahr 1911 stieg es auf 37, im Jahr 1913 auf 46, bis 1923 sukzessive auf 120 Spieler an. Prof. R. Trimmel stiftete z. B. 1913 als "Schönheitspreis" ein Ölbild.
Das Winterturnier 1910/11 verzeichnete bereits 21 Teilnehmer, das RR Wolfram gewann.
Winterturnier 1911/12: 1. Klasse: 1. Carl P. Wagner 2. Dr. Josef Frank 3. Karl Putze 4. Alois Laschensky 5. RR Wolfram 6. Dr. Josef Tischlinger 7. Wilhelm Ullrich 8. K. Hauer
II. Klasse: 1. Hauptmann Fischer 2. Rössler 3. Insp. Sinner 4. Post-Kontroll. Friedrich Schmid 5. Ernst Lechner, Zollrevident Heirich Jahn, Dr. Robert Trimmel, Pichler, Rudolf Schmid, Klein. Petzold und Schorn ausgetreten.
Helden: 3 Schachspieler der Gesellschaft fanden im Ersten Weltkrieg den Tod an der Front. Meisterspieler Ing. Josef Hrdina, Karl Putze und Zollamtskassier Justus Ziegeleder; der schwer verwundete Otto Kunstmann genas wieder.
Erster Wettkampf
Am 12. Juni 1910 finden im Salzburger Gasthaus zur Rose Mannschafts-Vergleichskämpfe gegen das bayrische Traunstein (gegründet 1906), und im Februar 1911 der Retourkampf gegen die Klubs Traunstein und [[Trostberg] statt. 50 Zuseher und Kiebitze sind dabei. Auch zwei Frauen nehmen bereits teil. Die damals in München weilenden Berufsspieler, Großmeister Rudolf Spielmann, S. Schapiro, Hans Fahrni und S. Alapin werden dazu engagiert. Salzburg siegt am 12. Juni auf den 18 Brettern 12:6, verliert im Retourkampf im Februar 1911 aber gegen die mit guten Münchnern verstärkten Chiemgauer 7,5:9,5.
Gegen diese benachbarten Bayern wird oftmals bis in die 1960er-Jahren gespielt, sie waren auch bahnmäßig günstig erreichbar. Auch einige Mal wurde gegen Wels gekämpft, so lange es in Salzburg noch keine anderen Klubs gab. Damals wurden auch gern Korrespondenz- (Beratungs-) Schachpartien zwischen Schachgesellschaften von Städten gespielt. So 1910/11 Salzburg gegen Innsbruck 2:2.
1911: Bayerischer Meister
Der Initator der Schachgesellschaft, der Meisterspieler und Eisenbahner Ing. Josef Hrdina, erringt am 23. Juli 1911 sogar die bayrische Meisterwürde am 3. bayrischen Schachkongress (17.–23. Juli 1911) in München. Wobei er für das bayrische Traunstein spielt und erhält den Münchner Prinzregenten-Ehrenpreis.
Am 27. Oktober 1913 gibt der Weltmeister, Weltenbürger und Philosoph Dr. Emanuel Lasker in Salzburg ein Simultan auf 25 Brettern (20 = 4-1) und hält Vorträge im Kurhaus.
Nach dem Ersten Weltkrieg kommen 1919 GM Richard Reti, in den 1920er-Jahren folgen die Meister Milan Vidmar, Ernst Grünfeld, Rudolf Spielmann, der junge Tiroler Erich Eliskases. GM Richard Reti am 25. April 1919 (18:2-3), GM Rudolf Spielmann am 18. Juni 1923 im Gasthof Sternbräu (15:2-5). Es waren wohl die von Univ. Prof. Vidmar so postulierten goldenen Schachzeiten. Der Laibacher Elektrotechniker und Meister Prof. Milan Vidmar gibt am 24. Juli 1922 ein Simultan im Café Corso (+16=1-4). Die Schachgesellschaft hatte damals mit dem Hotelier und Politiker Karl Irresberger auch einen großen Förderer, der diese Gastspieler gratis im Hotel Österreichischen Hof nächtigen ließ.
1921: Alois Laschensky (* 1883; † 1945) wird 3. Preisträger im Hauptturnier B, beim 6. Bayrischen Schachkongress in Regensburg (13.–21. August 1921).
1922: Fünf Salzburger nehmen am 7. Bayrischen Schachkongress in Innsbruck teil (2.–9. September 1922). A. Laschenky wird im Meisterschaftsturnier A 7. (von 10). J. Frank startete im Hauptturnier.[9]
1922 und 1923: Franz Motzko (* 1868; † 1929) zwei Mal Klubmeister der SGS.
1923: Wegen der damals sehr hohen Inflation steigt auch der Mitgliedsbeitrag. Ab Oktober 1923 wird das Café Mozart an der Salzburger Getreidegasse nach mehreren Wechseln (zuvor das Café Corso) ein Schachcafé mit z. B. 1923 über 120 Mitgliedern und Sitz der Schachgesellschaft. Aktuell wird dort noch von einigen täglich spätnachmittags, außer am Wochenende, oder bei zu starkem Touristenansturm, gespielt.
GM Richard Reti überrascht am 28. März 1927 noch mit einem Blind-Simultan-Spiel im Café Mozart an zehn Brettern. Die Partien dauern von 20.00 bis 02.00 Uhr. 50 Kiebitze weilen bis zuletzt aus. Im selben Jahr wird von Reti ein Weltkrekord gegen 25 Gegner im Blindspiel aufgestellt.
1928 wird von der SGS bereits ein ungustiöser Arierparagraph eingeführt. Da es in Salzburg damals, entgegen etwa Wien, praktisch keine jüdische Spieler gab, hatte das zwar keine realen Auswirkungen auf das Spielgeschehen. Es verdeutlicht aber, dasss sich stetig verändernde politische Klima.[10]
Arbeiterschach und Salzburger Vororte
Vielleicht stärkere Spieler aus dem Arbeiterstand hätten sich damals die teuren Standes-Cafés, hohe Klubgebühren, oder teure Schach-Literatur, aber gar nicht leisten können. Von denen wurde noch eher lose in Gasthäusern gespielt.
Anmerkung: Interessanterweise wurde Ende dieses Gründungsjahres 1910 auch der Grazer Arbeiterschachklub gegründet. Zuvor im Dezember 1909 bereits der Wiener Arbeiterschachklub (mit Spiellokalen anfangs in Favoriten und Ottakring). Am 30. November 1913 hält Weltmeister Dr. E. Lasker im Wiener Arbeiterschachklub einen Vortrag (neben einem großen Simultan) über die Bedeutung des Schachspiels für den modernen Arbeiter.[11]
In der Stadt Salzburg besteht der Arbeiter-Schachklub im Arbeiterheim von 1924 bis 1934 und wird in der "Salzburger Wacht" bis November 1931 mit einer gratis Lehrstunde oft beworben. Einige Vergleichskämpfe mit dem Reichenhaller Arbeiterschachklub im Herbst 1925, 21. März 1926 und 1927, auch auf elf Brettern in Freilassing, sind in der Presse bekundet. 1927 gab es zB. eine Korrespondenzpartie gegen (Admira) Villach.
Heinz Kraupner (* 1890; † 1971) und Gregor Wagner sind die engagierten Promoter, Stadelmann, Plank usw. Spieler. Nachdem Heinz Kraupner dann Mitte der 1930er-Jahren das Café Posthof als Pächter übernommen hatte, fehlte dieser Organisator dem frühen ASK im Arbeiterheim, bis er wieder nach 1945 tatkräftig in Erscheinung trat. Schach-Unterricht war gratis. 40 Groschen Mitgliedsbeitrag, dafür inklusive Schachzeitung. Die österreichische Arbeiterschachzeitung musste aber aus finanziellen Gründen wieder eingestellt werden. In der der Arbeiterzeitung gab es dafür aber eine Schachrubrik.
Am 14. Mai 1927 gibt z. B. der Meister und Schachliterat Hans Kmoch im Arbeiterheim ein Simultan, nachdem er zuvor am 12. Mai bei der SSG im Café Mozart eines gegeben hatte. Das sparte Kosten. Es wurden große Anstrengungen unternommen, das Schachspiel auch bei den Arbeitern zu verbreiten und es nicht nur den Bürgerlichen zu überlassen.[12] Der Spieler des ATSV Bischofshofen, der Eisenbahner August Maggi, wurde im November 1925 sogar überraschend erster Salzburger Landesmeister.[13]
1910–1930er-Jahre: Frühe Salzburger Schachklubs, Sektionen und Bezirke
- 1910: Salzburger Schachgesellschaft (1910), seit 1923 im Café Mozart.
- 1919: Im Oktober erfolgte die Gründung des ATSV Bischofshofen, wo dann 1923 der Bischofshofner Schachspieler August Maggi und Jakobek eine eigene Schachvereinigung gründen.
- 1931: Gratis-Unterricht und praktischem Spiel "für schachspielende Genossen" in der Salzburger Wacht erwähnt[14]
- 1923: Schachvereinigung Bischofshofen, im Café Dum.
- 1924: Gründung: Arbeiter-Schachklub (1924–1934) in der Stadt Salzburg im Arbeiterheim.
- 1926/27: Schachklub Maxglan (1926–1939), der von 1927 bis 1939 Salzburg-regionale Heinrich Kiener-Turniere veranstaltet; Mühringerbräu, Bayernstraße 20. Im Jahr 1934 Umgründung. Funktionäre: Josef Itzinger senior, junior und Gattin (Gründer), der Maler Alfred Deggendendorfer (Ehrenobmann), Karl Tschabrunn, Präsident Heinrich Kiener. Gründung des ATSV Itzling, der zuvor eine Abteilung des Salzburger ATSV war. Der jur. Schachklub Itzling-Gnigl wird dann aber erst im Jänner 1935 gegründet.
- 1927 wird im benachbarten Freilassing in Bayern der SK Freilassing gegründet.
- 1930 bis 1967: Schachklub St. Johann im Pongau im damaligen Café Moser (Bahnhofsnähe) und beim Taxenbacherwirt an der Wagrainer Straße. Spieler: Dr. Eduard Büchelmann, Eltz, Andraske, Rechberger, Leitner, Friedrich Holleis u. a.. 1950 erfolgte Neugründung, dann gingen die restlichen Spieler nach Bischofshofen.
- 1932: Am 12. Novmeber 1932 erfolgte in St. Johann ein Wettspiel Pongau gegen die Stadt Salzburg (5:9:).
- 1935: Schachklub Itzling-Gnigl (1935–1939). Zuvor Spielbetrieb im Rahmen des ATSV Itzling (1926). Spiellokal: Gasthof Auerhahn, teils auch Gasthof Eigenherr (Zur Westbahnstrecke), oder Gärtnerwirt.
- 1936: Schachklub Lehen (1933–1939), Trinkerfürsorgeheim, dann Gasthof Sternhof, Ignaz-Harrer-Straße. Gründung des SK Bad Ischl, wo natürlich schon in der Kaiserzeit gespielt worden war.
Durchschnittlich waren in den 1930er-Jahren 30 Spieler täglich im Café Mozart.
Kurzfristigere Schach-Aktivitäten
1907 fand in Eben im Pongau ein regionales, als auch Künstler-Turnier statt. Erster Preis: Eine Standuhr. Zu den nächsten Turnieren wurden die Künstler Salzburgs eingeladen. Dazu fehlen aber weitere Daten.
Im November 1909 wird sogar schon in Tamsweg im Lungau eine Schachvereinsgründung beim Gast- und Kaffeehaus Brandl mit vielen Spielern zeitungsmäßig erwähnt. Obmann Dr. Franz Schierl. Weitere Daten dazu fehlen.
Im Jänner 1912 findet in Hallein ein kleines lokales Turnier in der Zeitung Erwähnung.
1924 gibt es in Hallein einen Schachzirkel um Karl Schulz im Café Galsterer.
Zumindest 1926 und 1927 veranstaltete auch der SAK 1914 (im Oktober 1927) beim Bahnhofsrestaurant kleine interne Schachturniere mit ca. 20 Teilnehmern (Mitgliedskarte des SAK war erforderlich). 1. Kahler, 2. Marteau, 3. Franz Wintersteiner (der Organisator), 4. Frl. Schmid usw.
1934 und 1935 werden (wohl vom SK Itzling oder dem ASK) Schachturniere für Arbeitslose organisiert. Sieger 1935: Ludl (SK Itzling, Schriftsetzer/Buchbinder).
Frühe gute Spieler
1910 bis 1940 sind Alois Laschensky (* 1883; † 1945), Beamter, einer der guten Spieler der ersten Stunden um 1910, Sohn des Musikers im Dommusikverein Christian Laschensky, der auch schon Ende des 19. Jahrhundert gespielt haben dürfte, der Unternehmer Franz Motzko (* 1868; † 1929), Wilhelm Ullrich (* 1888; † 1974), Landesbeamter, Oberrechnungsrat und Sohn eines Obergeometers, der Bischofshofener Eisenbahner August Maggi (* 1885; † 1973), Walter Kolneder und 1930 bis 1940 vor allem Karl Mayer, Erich Flir (* 1905; † 1995), Willhelm David (1909; † 1995), nach 1945 nach Tirol gegangen, Gustav Hopfinger (* 1892; † in den 1960er-Jahren), Gabriel Geiger (1906; † um 1990); ein Schuster, Richard Wallaschek, der aber 1936 beruflich nach Steyr wechselte, wohl die besten Spieler in Salzburg.
1933 wird der damalige Salzburger Landesmeister Richard Wallaschek (er kam vom Welser Arbeiterschachklub) 4. bis 6. bei der österreichischen Staatsmeisterschaft, im folgenden Jahr 1934 sogar Dritter. Ab 1925 kam stud. Erich Flir, in späteren Jahren einer der Besten, als "Zugroaster" von Tirol nach Salzburg und wirkte weit über seinen 80er in der Liga. Sein Vater Walter Flir (* 1881; † 1957) war Meisterspieler, als Jüngster einer der Mitbegründer des Innsbrucker ISK (1904), sogar Bayrischer Meister in Kulmbach 1920 und Trainingspartner des späteren Weltklassespielers Erich Eliskases.
Frühe Mannschafts-Wettkämpfe
Vergleichskämpfe mit Oberösterreich, Traunstein, Trostberg und Wels
- 1921: 1. Wettkampf gegen Oberösterreich
Am 23. Oktober 1921 gab es in Vöcklabruck den ersten Wettkampf Salzburg gegen Oberösterreich, insbesondere Welser Spieler, auf 16 Brettern; 8:3:5 für OÖ.[15] Retourkampf am 2. Juli 1922 im Café Corso in Salzburg auf acht Bretter (4:4).
- 1923: In Bischofshofen wird die freie Schachvereinigung gegründet, dem ATSV nahestehend, mit den Eisenbahnern August Maggi und Johann Jakobek (* 1885; † 1950). Diese beiden spielten auch am 9. Mai 1926, am zweiten Vergleichskampf Salzburg gegen Oberösterreich in Vöcklabruck auf 14 Brettern mit. Alle anderen waren von der Schachgesellschaft. A. Maggi war als Landesmeister auf dem Spitzenbrett gesetzt.
- 1926:
- Die Salzburger Auswahl beim 2. Wettkampf gegen Oberösterreich am 9. Juni 1926: August Maggi (ATSV Bischofshofen), Wilhelm Ullrich, Franz Motzko, G. Hopfinger, Alois Laschenky, der Student Erich Flir, Hofrat Dr. Ferdinand Baldi, Dr. Hlawatschek, Dr. Oskar Günther, der Eisenbahner Johann Jakobek (Bischofshofen), Czaika, Dr. Trubik, Kulm u. a.
- Major Kirchtaler, bzw. Schwarz (der Antiquitätenhändler?) hatten 1921 teilgenommen.
- Pfingsten 1926: In Salzburg am 23. Mai findet ein Wettkampf Wien gegen die Bundesländer, auch als Wien gegen Alpenland bezeichnet, auf 13 Brettern; bei dem von Salzburg A. Maggi, Wilhelm Ullrich und Kuhn mitwirken. Wien dominierte klar. Die Salzburger Maggi und Ullrich erzielen remis.[16] In den offiziellen Ansprachen wird Schach als "in weiteren Kreisen bestehendes geistiges Bedürfnis" gesehen.
- 1929:
- Beim erneuten Schachwettkampf in Attnang gegen Oberösterreich am 17. April: Erich Flir, Alois Laschensky, Wilhelm Ullrich, Linnerth, Pagler, Dr. O. Günther, Czaika, G. Hopfinger, Karl Mayer, Otto Kunstmann, Koberz, Brünner, Siegel, Kuchera, Dr. Hlawatschek, Kaltner, Schwarz. Die Salzburger siegen gegen den Linzer SV 9:8.
- Meister Ernst Grünfeld gibt am 21. Mai ein Simultan.
- 1931: Freundschaftskampf in Linz: 6:6.
- 1929 und 1932 fanden anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Linzer Schachvereines, neben dem Wettkampf zwischen dem (späterem) GM Erich Eliskases gegen Rudolf Spielmann (dem letzten Ritter des Königsgambits), Vergleichskämpfe der Salzburger mit dem Linzer Schachverein auf 17 Brettern statt.[17] So wurde bei den Ansprachen 1929 die Not der damaligen Profi-Schachmeister beklagt und eine Schach-Notgemeinschaft gefordert.
- 1934: Am 30. Juni begann in Klagenfurt das erste Ländertreffen mit acht Vierer-Mannschaften. Turniersieger wurde Tirol (22,0) vor 2. Steiermark (21,0), 3. Oberösterreich und Salzburg (17,0), 4. Niederösterreich (16,5), 5. das nicht so stark besetzte Wien, 6. Vorarlberg, 7. Kärnten I und 8. Kärnten II.
- 1933 und 1935: Weltklassespieler Erich Eliskases in Salzburg.
- 1935: 21. April – Ostern: Vergleichskampf Salzburg - Wels 9:3.[18] Den Retourkampf am 2. November 1935 in Wels gewannen dann die Welser hoch.
- 1936: Erste Salzburger Mannschaftsmeisterschaft. In der Ersten Republik begann in Salzburg ab 1936 die Meisterschaft zwischen den damaligen drei Vereinen in der Stadt Salzburg, organisiert durch eine Arbeitsgemeinschaft. Ergebnis 1. LMM 1936: 1. SK Itzling (9,5), 2. Salzburger Schachgesellschaft (8,5), 3. SK Maxglan (6). Die Itzlinger mit Kurt Berger, Leeb, Lehner, Reinegger, Weilguni, u. a. siegten. Die SG stellte allerdings nur die zweite Garnitur auf. Der SK Lehen (1933) nahm noch nicht daran teil. Dann begannen erst nach dem Krieg wieder ab 8. Oktober 1950 die Mannschaftskämpfe.
Im österreichischen Ständestaat (1934–1938) wurden nach den Februarereignissen 1934 die früheren (weitgehend sozialdemokratischen) Arbeiterturn- und Sportvereine (ASV, ATSV u. a.), die teils schon kleinere, eher inoffizielle Schachsektionen hatten, wie die Itzling-Gnigler und Maxglaner, im Jahr 1934 behördlich aufgelöst, politisch etwas umgefärbt, und anschließend bis 1936 teils neu, als eigene (juristische) Schachvereine gegründet.
Schach in den 1930er-Jahren
- 1935: Klubmeister der SGS Karl Mayer
- 1936: 5. LM Walter Kolneder
- 1937:
- 1. offizieller Stadtmeister Karl Mayer
- 1. Mai: Wettkampf Salzburg gegen den damaligen OÖ. Meister Steyr auf 15 Brettern: 9,5:5,5 (SC v. 8. 5. S 16).
- 1938: Am 14. März, unbeeindruckt vom NS-Umsturz zwei Tage zuvor, und dem Einmarsch der Hitler-Deutschen, wurde die 17!-rundige Landesmeisterschaft (14. Jänner bis 14. März 1938) beendet. 1. Wilhelm David, 2. G. Hopfinger 3. Karl Mayer, vor Gabriel Geiger und dem Itzlinger Oskar Ludl (18 qualifizierte Teilnehmer; SC 26. 3. 1938).
- 1939:
- Die 7. LM, damals Gaumeisterschaft, im Café Posthof gewann Karl Mayer vor 2. Gabriel Geiger und 3. G. Hopfinger (Ende: 24. 2. 1939).
- 1939: Lokal starkes Heinrich-Kiener-Turnier in Maxglan.
- 1942: Stadtmeisterschaft. Sieger Wilhelm Ullrich. Im Winter der Kriegsjahre 1942/43 findet noch eine Stadtmeisterschaft mit einigen Pensionisten statt.
Künstler und Schachspiel
Der weltbekannte Literat Stefan Zweig (* 1881; † 1942) spielte gelegentlich in den 1920er-Jahren im Café Bazar. Als konkretes Mitglied der Schachgesellschaft scheint er aber nicht auf. Stefan Zweig hatte auch "die seelische Superiorität des Besiegten" stark interessiert.[19]
Der Eisenbahner-Literat Georg Eberl hatte die Sechsmeisterturniere im Kriegsjahr Juni 1942 mit Weltmeister Alexander Aljechin besucht und nach dem Krieg darüber literarisch berichtet. In späteren Zeiten spielen etwa der Maler Alfred Deggendorfer (* 1899; † 1984) bei Maxglan und dann Mozart. Der in Salzburg geborene Wiener Malerfürst Hans Makart spielte im 19. Jahrhundert gern und leidenschaftlich.
An Musikern spielten schon Leopold Mozart, der ab 1737 in Salzburg studierte, sowie auch seine Tochter Anna-Maria (Nannerl), spätere von Berchtold zu Sonnenburg ... gelegentlich bei schlechtem Wetter. Die Pianisten Friedrich Gulda, wenn er einmal in Salzburg war, und Alessandro Misciasci, wohl der Beste (und eifrigste) der Künstlerriege; oder der Bratschist Peter Langgartner, der ansonsten die Viola Bastarda geigt. Adolf Rabitsch, Landesmeister des Jahres 1955, war Musiker. Der Violinist Ivan Romanenko war Stadtmeister 1948/49 und führte sogar die Schachecke in der SVZ. Er wechselte mit seiner Künstler-Gattin im Oktober 1949 nach Baltimore.
Der frühere Bergsteiger und bekannte Alpinist Wolfgang Axt ist zudem als guter Pongauer Ligaspieler erwähnenswert.
1925: Erster Salzburger Landesmeister
Erster Salzburger Landesmeister, damals noch ohne offiziellen Landesverband, aber von der Schachgesellschaft so ausgeschrieben, weil es auch außerhalb der Schachgesellschaft in der Stadt gute Spieler im Lande gab, wurde im November 1925 im Café Mozart – zur Überraschung der Stadt-Salzburger – der Bischofshofner Eisenbahner August Maggi, in der Presse als "homo novus" (neuer Mensch) bezeichnet. Maggi, der von der Grazer Schachgesellschaft her kam, spielt dann 1926 gegen den (geteilten) österreichischen Staatsmeister, den Wiener Siegfried R. Wolf, immerhin ein beachtliches Remis (WSZ 1926). Damit hatte das uralte Pongauer Bischofshofen wieder eine seiner historisch oftmals erwähnten "Merkwürdigkeiten" gezeitigt.
Inoffizielle Salzburger Schach-Meister 1869–1924
1868/69 Leopold Zinnögger
1872/73 Ludwig Hardtmuth
1878/79 Joseph Christoph
1910/1911 Heinrich Wolfrum
1911/1912 Carl P. Wagner
1912/1913 Alois Laschenky
1913/1914 Alois Laschensky
1914/1915 Josef Frank, Dr. jur.
1915/1916 Josef Frank (durch den Ersten Weltkrieg eingeschränkter Betrieb)
1918/1919 Josef Frank
1920/1921 Wilhelm Ullrich (in Zeitung als der "Champion von Salzburg" bezeichnet)
1921/1922 Franz Motzko
1922/1923 Franz Motzko
1923/1924 kein Winterturnier wegen Lokalfrage
Alle Spieler ab 1910 waren Mitglied der Salzburger Schachgesellschaft.
Offizielle Salzburger Landesmeister 1925-2018
1925 August Maggi (Freie Schachvereinigung-Bischofshofen (1923) | 1976 Wolfgang Hackbarth (ATSV Ranshofen) |
1928 Erich Flir (SGS) | 1978 Johann Fischbacher (ESV Bischofshofen) |
1931 Karl Mayer (SGS) | 1980 Arthur Hinteregger (ATSV Ranshofen) |
1933 Richard Wallaschek (SGS) | 1982 Franz Hager (ESV-Bischofshofen) |
1936 Walter Kolneder (SGS) | 1984 Harald Herndl (SK Hallein) |
1938 Wilhelm David (SGS) | 1986 Ulrich Fössmeier (SK Ach Burghausen) |
1939 Karl Mayer (SGS; Bewerb als Gaumeisterschaft tituliert)spiel |
1988 Harald Herndl (Inter Salzburg) |
1946 Walchshofer (SGS-Posthof) | 1990 Reinhard Hanel (Mozart) |
1948 Gerhard Bruckner (Bad Gastein) | 1992 Arthur Hinteregger (ATSV Ranshofen) |
1950 Heinrich Langecker (SGS Posthof) | 1994 Siegfried Teufl (ASK) |
1951 Georg Berner (ATSV–Itzling, Traunstein) | 1996 Arthur Hinteregger (ATSV Ranshofen) |
1952 August Travnitzky (Mozart) | 1998 Juro Ljubic (SK Schwarzach) |
1953 Erich Flir (Mozart) | 2000 Juro Ljubic (Schwarzach) |
1954 August Travnitzky (Mozart) | 2002 Georgi Ganchev (Mozart) |
1955 Adolf Rabitsch (Mozart) | 2004 Harald Hicker (Mozart) |
1956 Walter Wöll (Mozart) | 2006 Markus Bawart (Schwarzach) |
1958 Hans Schatzl (Posthof) | 2008 Robert Scheiblmaier (ASK) |
1960 August Travnitzky (Mozart) | 2010 Juro Ljubic (Schwarzach) |
1962 August Travnitzky (Mozart) | 2012 Gerhard Spießberger (ATSV Ranshofen) |
1964 Walter Wöll (Mozart) | 2013 Lukas Prüll (ASK) |
1966 Karl Leingstättner (Hallein/Mozart) | 2015 Gerald Wieneroiter (SK Salzburg-Süd) |
1968 Werner Mikenda (1. SK Bad Ischl) | 2017 Emanuel Frank (SK Neumarkt) |
1970 Erich Flir (Mozart) | 2018 Emanuel Frank (SK Neumarkt) |
1972 Walter Klimitschek (Mozart) | 2019 Emanuel Frank (SK Neumarkt) |
1974 Wolfgang Hackbarth (ATSV Ranshofen) |
Anmerkungen:
Spieler ohne akad. Titel
SGS= Verein: Salzburger Schachgesellschaft 1910
Mozart= Verein: 1. Salzburger Schachklub Mozart, 1910
ASK= Arbeiterschachklub, ab 1984: Allgemeiner Schachklub
Sektion des ATSV-Itzling =Arbeiter-Turn und Sport-Verein Itzling
An lokalen Einzel-Turnieren gab es zudem die Klubmeisterschaften, von 1910-1916 die Winterturniere der SGS, von 1927–1938 die Heinrich-Kiener Turniere in Maxglan; die erste offizielle Salzburger Stadtmeisterschaft fand 1937 statt.
Anmerkungen: Die ersten drei LM ́ s ab 1925 gab es im Abstand von 3 Jahren. Dann wechselte man kurz auf ein-, später -2 jährig. Oft hat zwar nur ein Teil der besten und stärksten Spieler an den LM´s teilgenommen. Die Meistertitel sind dennoch verdient gewonnen worden. Wie es im sportlichen Kampf ebenso läuft.
Der Salzburger Landesverband
Am 31. August 1890 wurde über Anregung des Neuen Wiener Schachklubs zwar kurzfristig ein österreichisch-ungarischer Schachbund während des Grazer Schachkongresses in Graz gegründet, der sich aber dann doch mangels teilnehmender Vereine nicht entfalten konnte.[20]
In der ersten Republik gab es noch keinen Salzburger Landesverband. Dieser wurde erst 1950 gegründet. Ein eigener Landesverband (so wie etwa in Tirol oder Vorarlberg um diese Zeit gegründet) wurde 1927 von der SG zwar auch angedacht, aber dann wurde diese Koordinationsfunktion Mitte der 1930er doch mittels einer Arbeitsgemeinschaft der drei damaligen Stadt-Vereine, der Schachgesellschaft, SK Maxglan und SK Gnigl-Itzling erledigt.
Anfangs schließt sich 1910 die neue Salzburger Schachgesellschaft (1910) dem Deutschen Schachbund an (wie auch der Innsbrucker SK, gegründet Februar 1904, oder die Grazer Schachgesllschaft 1877). Damals gab es auch noch keinen österreichischen Verband. Am 3. September 1921 wurde dann von Salzburg bis 1924 dem neu gegründeten Österreichischen Schachverband beigetreten.[21]
Dieser ÖSV (Österreichischer Schachverband) der Ersten Republik wurde nach mehreren Versuchen in der früheren Monarchie, insbesondere von 1890, aber erst nach dem Ersten Weltkrieg, am 12. Dezember 1920 in Wien gegründet. In der Zeit der Monarchie gab es nur einen gemeinsamen Heeres-Schachverein. 1869 wurde z. B. im Wiener Heerescasino ein Schach- und Billardklub gegründet[22]
1921 wurde jedenfalls von der Salzburger Schachgesellschaft neben dem ÖSV auch dem Bayrischen Schachbund bis 1926) beigetreten. 1921 in Regensburg und 1922/23 nahmen Salzburger Spieler an dessen Bewerben teil (z. B. wurde die damalige Bayerische Meisterschaft 2.–13. 9. 1922 sogar in Innsbruck veranstaltet).
Wegen der zunehmenden politischen Spannungen in der Zeit der ersten Republik waren auch nicht alle österreichischen Schachvereine im ÖSV vertreten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wollte man diese Fehler der Vergangenheit durch mehr Einheit und Zusammenarbeit vermeiden. 1925 spaltete sich zudem der österreichische Arbeiterschachbund (der zu Ostern 1924 in Wien gegründet worden war, und der auf dem Wiener Arbeiterschachklub, gegründet 12/1909, basierte) mit seinen Schachkreisen ab. Salzburg-Stadt und Bischofshofen wurden dem Kreis 5, den oberösterreichischen Arbeiterschach-Klubs zugeordnet[23] Das kleine lokale Turnier 1926 in Salzburg und die Aktivitäten der Itzlinger sind dazu bekannt.
Der Arbeiterschachbund wollte nur den Amateurbetrieb und lehnte Spiele um Geld grundsätzlich ab. Auch um Wettverluste und Tragödien zu vermeiden und vielleicht keine brotlosen Berufsspieler zu produzieren. Es gab Beratungspartien und Spiele mit Vorgaben, um die unterschiedlichen Klassenstärken gegenüber reinen Hobby- und Gelegenheitsspielern etwas ausgleichen zu können und gewisse Chancengleichheit herzustellen.
Die Betonung und Förderung des Breiten- und Hobbyschachs war sehr lobenswert, in seiner gänzlichen Ablehnung des angeprangerten "Starsystems" ging er aber doch zu weit, wollen und müssen doch auch Profispieler davon leben. In den 1920er- und 1930er-Jahre ging es um Gegenentwürfe zu den sogenannten Bürgerlichen (Wohlhabenderen) und dem Etablieren von günstigen Nischen für ärmere Hobbyspieler und Sportler. Manchmal ging es auch nur um Machtfragen zwischen Funktionären. Auch erfolgte 1924 wieder der Austritt aus dem ÖSV. In der Salzburger Schachgesellschaft wurde in den nächsten Jahren mehrfach der Wechsel diskutiert, im Spielausschuss zwar beschlossen, dann doch nicht umgesetzt.
Es waren nur teils politische Überlegungen maßgeblich. Es hatte ja auch seine Vorteile, weil man so doch an den nahen bayrischen Bewerben (Einzelmeisterschaft) mitspielen konnte. Erst 1927 wurde nach 1921 bis 1924 letztlich dem damals umstrukturierten österreichischen Verband (ÖSV) wieder beigetreten.
Schach in den 1940er-Jahren
Ab Jänner 1939 fand die Einzel-Meisterschaft unter dem Großdeutschen Schachbund im Café Posthof statt. Im Juni 1942 und Juni 1943 organisierte dieser weltbedeutende Sechsmeisterturniere in Salzburg, im Hotel Mirabell, mit dem späteren Sieger, Weltmeister Alexander Aljechin, und dem WM-Titel-Aspiranten, dem Esten Paul Keres; offenbar um im Krieg mit geringem Aufwand und Mitteln etwas Ablenkung und Normalität suggerieren zu können. Diese Turniere wurden auch schon im Herbst 1941 und im Frühjahr 1942 angekündigt. Auch die anderen KdF-Reichsschachturniere, die es sogar bis 1944 gab, erfolgten unter dem Zeichen der geistigen und kulturellen Truppenbetreuung.
Die hohen Erwartungen von GM Keres wurden aber von Aljechin noch stark gedämpft. Der Direkt-Score von Aljechin gegen den jüngeren Keres, der aber doch erst in den 1950er-Jahren am stärksten war, von 1935 bis 1943 betrug 9:5. Der junge Deutsche Klaus Junge aber schlug im Juni 1942 sogar den 50-jährigen WM Aljechin (* 1892; † 1946) in einer der jeweils beiden Partien, was die linientreue Presse als größte Sensation in der Geschichte des Schachs feierte. Im Juni 1943 war Junge an der Front und nahm nicht mehr am 2. Turnier teil. Parallel dazu wurde im Juni 1942 auch ein europäischer Schachbund unter deutscher Führung mit dessen Verbündeten und einigen Unabhängigen (aus 13 Ländern) gegründet, um die geplante Nachkriegsordnung schon zu gestalten; der mit Kriegsende aber erlosch. Der veranstaltende Großdeutsche Schachbund unterstand "dem Protektorat" des Reichleiters und Reichsstatthalters Baldur von Schirach. Der damals in Salzburg anwesende deutsche Meister Brinkmann aus dem Altreich, der über die Ziele des großdeutschen Schachbundes im Hotel Mirabell und seiner Tätigkeit in der Hitlerjugend referierte, gab ein Simultan, wobei er gar 14 Partien verlor, 8 remisierte und 15 gewann. Er entkam daher noch hauchdünn der Blamage.
Das Internationale Turnier Badgastein 1948
1948, vom 25. Mai bis 20. Juni, fand – nur drei Jahre nach dem Krieg – im Kurort Badgastein bereits ein Internationales Schachturnier statt, das der schwedische IM Eric Lundin gewann – vor dem Franzosen Nicolas Rossolimo und dem Ungarn Pál Benkő (Ungarn). Dazu gibt es z. B. eine österreichische Sonderbriefmarke und -stempel. Die Organisation erfolgte vom Wiener Ing. Gerhard Bruckner. Das Gästeturnier (B-Turner) gewann der Badener Albert Lounek.[24]
1949: Ein lokales WM-Aljechin-Erinnerungsturnier. Sieger 1949: Dr. Hans Geiger, 2. Gustav Hopfinger 3. Dr. Walchshofer 4. Ivan Romanenko (er spielte ansonst die 1. Violine im Konzertsaal) 5. Ing. Gerhard Bruckner.
Arbeiter- und Eisenbahnerschach
Der frühere, weitgehend sozialdemokratische Itzlinger Schachklub der 1930er-Jahre (im Rahmen des ATSV Itzling, gegründet 1926, bzw. des Schachklubs Itzling, 1935), wurde Ende der [[1940er]-Jahre wieder als anfangs (inoffizielle?) Schach-Sektion des ATSV erweckt. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte 1946 die Wiedergründung des ATSV Itzling (1926), neben Fußball, auch mit anderen Sportarten. 1946 pachtete der ATSV ein Grundstück an der Plainstraße (das heutige Anton-Kronreif-Sportzentrum), bei dessen Kantine später der Schachklub ASK in den 1970ern spielte. 1948 erfolgte die Umbenennung in Amateur-Sportvereinigung (ASV). Mit dem Spitzenspieler Georg v. Berner (Stadt- und Landesmeister 1950/51, der aber 1951 nach Kanada auswanderte). Hatte seine Spiellokale beim Gasthof Aignherr in Itzling und beim ehemaligen Hotel Bahnhof. Mit den Spielern Klaus Albrecht, Stockinger, Weilguni, Kurt Berger, Brunauer, Brandauer, Spalt, Hagn, Borenitsch, Bitter, Stadler, Grabler, ...
Nachkriegs-Schach
Im Frühjahr 1946 wurde nach dem Weltkrieg eine Eingabe an die Besatzungsmacht gerichtet, das Schach-Vereinsleben wieder aufnehmen zu dürfen. Am 18. November 1946 kommt es dann im Café Mozart wieder zu einer Generalversammlung der Schachgesellschaft. Vom Mai 1946 bis Herbst findet bereits die erste Landesmeisterschaft nach dem Krieg statt, die sogar vom Bildungsreferat des Landes ausgeschrieben wurde. Am 1. Juli 1947 wird vorerst die inoffizielle Landesgruppe Salzburg gegründet, mit dem Vorsitzenden Heinz Kraupner und es erfolgt der Beitritt zum neu geschaffenen ÖSB. Der Materialstand war gleich null. Das Mozart war vorher noch ein US-amerikanisches Offizierscasino, das Café Posthof arg bombenbeschädigt. Dennoch findet bereits 1946/47 eine Stadtmeisterschaft statt, die Dr. Walchshofer gewinnt. Etliche Spieler sind umgekommen oder noch in Kriegsgefangenschaft. Einige Displaced Persons, auch Volksdeutsche aus dem Osten, füllen wiederum die entstandenen Lücken. Am 24. August 1947 findet in Bad Ischl ein neuerlicher Vergleichskampf zwischen Salzburg und Oberösterreich, der remis endet.
Entwicklung ab den 1950er-Jahren
1950: Der Salzburger Landesverband wird offiziell am 24. August, anfangs mit sechs Mitgliedern (Vereinen, bzw. Sportsektionen) gegründet. Seit 7. Oktober 1950 läuft die Salzburger Mannschaftsmeisterschaft. Bekannte Schachzirkel, aber noch nicht Vereine, gab es 1950 zudem schon in Hallein, Radstadt, Schwarzach, Saalfelden (Bericht von Präs. HR Ritter v. Hoch (* 1888; †1970) beim ersten Landestag im Februar 1951). Die Zeller hatten sich aber bald wieder verabschiedet; später folgte dafür der Werksport- und Kulturverein Kaprun aus dem Pinzgau. In den nächsten Jahren kommen dann der ASK, Hallein, Seekirchen, Oberndorf/Laufen und das starke Bad Ischl dazu.
Schon im folgenden Jahr 1951 wurde in zwei Klassen mit neun Mannschaften zu je acht Brettern gespielt. 1951 führten die Amateure in Kärnten gegen Wolfsberg-Kohlegrube ein Freundschaftsspiel, Anfang der 1950er gegen Hallein. Bis diese Schachgruppe/Sektion schließlich 1955 im neu gegründeten Schachklub ASK mündet.
Viele Vereinsgründungen
Erster Salzburger Schachklub 1910 - Mozart
Salzburger Schachgesellschaft-Posthof
ASV-Amateure-Itzling (1951 ATSV, dann ESV, aus diesen wurde dann im Dez. 1955 der ASK),
Schachverein Bischofshofen (1950)
Schachverein Holzwerke St. Johann im Pongau (1950)
Schach-Sektion des Sportklubs Zell am See
Am 11. Jänner 1950 teilt sich die Salzburger Schachgesellschaft in die Spielstätten und zwei Vereine im Café Posthof und die im alten Spielcafé Mozart bleibenden (Erster Salzburger Schachklub 1910. Mozart). Der Klub Mozart sieht aber hier nur eine juristische Namensnovation (= Änderung) und sich nach allen Jubiläen als durchgängig seit 1910 wahren ältesten Schachklub in Salzburg. Die SK´s Bischofshofen, St. Johann und die Schachsektion des Sportklubs Zell am See werden (nach Vorgängern) 1950 gegründet. Der Halleiner Schachklub Jänner 1954 (Chronik des SK Hallein)
Schon 1950/51 gibt es vielfache Vergleichskämpfe, insbesondere von Mozart gegen Venedig, Rom, Schachring Zürich, auf 25 Brettern gegen Traunstein (mit Chiemgauern verstärkt), in Bad Gastein gegen den Kärntner Meister ESV Admira Villach und Wels.
1953/1954 erfolgen Teilnahme von Mozart am europäischen Mitropa- und Westropa-Cup mit guten Ergebnissen. DI Erich Flir, Walter Wöll von Mozart und Georg Berner (Amateure Itzling) sind in den 1950er- und 1960er-Jahren wohl die besten Spieler. G. Berner (Salzburger Stadt- und Landesmeister 1950) schlägt auch den ÖM und Staatsmeister 1951 Mathias Leinweber.
In der Zeit von 1953 bis 1956 wurde Mozart einmal Zweiter und einmal Dritter bei den österreichischen Vereinsstaatsmeisterschaften und erneut 1974/75. 1953 wurden diese Vorgänger der späteren Staatsliga (Bundesliga) eingeführt. Damals war Hietzing-Wien in Österreich die Nr. 1 und waren die vielen Wiener Meisterspieler in Österreich vorherrschend. In den 1970er-Jahren kamen die Grazer Vereine und die VÖEST stark auf. Mozart hatte ab April 1958 eine "Zweigstelle" in Wals, bis sich später der HSV Wals gründete. In den zehn Jahren zwischen 1950 und 1960 hatte z. B. allein der Klub Mozart 268 gemeldete Kaffeehaus- und Turnier-Spieler (die aber teils wieder aufhörten, zu anderen Klubs wechselten usw.).
1954/1955: Im Jänner 1954 wird der SK Hallein, im Dezember 1955 von Kurt Berger (1912-1993) und dem Schlosser Rupert Borenitsch der ASK als Arbeiterschachklub gegründet, der quasi ein Nachfolger des früheren Itzlinger Klubs (1935), bzw. der ASV-Amateure, ATSV, ESV-Sektion war, aber auch einige Spieler der früheren Lehener und Maxglaner Vereine der 1930er umfasste. Die ASKler sehen sich nun aber mehr als Nachfolger der Maxglaner und residieren mittwochs in der Kugelhofstr. im Violett, im Fußballspieler-Lokal von Austria Salzburg. Der ASK, der "Allgemeine Schachklub", hat ein sehr lebendiges Klubleben, zumal sich ansonst doch viele Spieler in das Internet verzogen haben. Jeden ersten Mittwoch im Monat gibt es dort z. B. ein offenes Blitzturnier. Im Pinzgau führte damals der Kultur- und Werksportklub Kaprun (1948), mit seinem Vorkämpfer Franz Weikl.
1958: K. Schatzl, der Oberkellner des Café Glockenspiel, der aber beim Verein Posthof spielt, wird Landesmeister (dazu gibt es auch einen amüsanten Artikel vom Salzburger Literaten Walter Müller im SN-online-Archiv).
Am 19. Juli 1959 findet in Seekirchen (zum 5. Geburtstag) ein schönes Schachfest mit 8er-Mannschaften und 30-Minuten-Kurzzeit-Partien statt. Die Schachvereinigung Oberndorf-Laufen (das bayerische Laufen gegründet bereits 1948) nimmt an den Salzburger Bewerben teil. Ebenso ist der 1. SK Bad Ischl (OÖ.) von 1959 bis 1998 bei Salzburg.
Ab 1966 gab es, ausgehend vom Schachklub Freilassing, Grenzlandturniere (Schnellschach). Mai: SSG Posthof gegen Wels (auf 15 Brettern).
1967: Der frühere ATSV bzw. SK Bischofshofen (1923 und 1950) wird über die neue Schach-Sektion im ESV Bischofshofen (ASKÖ-Mitglied) neu belebt und siegt mit den jungen Spielern in der 2. höchsten Division. Sternstunden um die 1980er. Baumeister Ing. Hans Schmid ist 30 Jahre verdienstvoller Obmann.
1969/70: Die Landesliga wird eingeführt. Bis dahin wurde nur in einer 1. und einer 2. Klasse gespielt.
1970: Mozart siegt im 1. österr. Schach-Cup (aber keine Bestbesetzung der anderen Bundesländer). Mozart Dritter bei den Vereinsstaatsmeisterschaften; hinter 1. Gemeinde Graz und 2. Berghofer Wien.
1973 folgten die neuen Bewerbe Landes-Blitzmeisterschaft und Landescup.[25]
- Ranshofen siegt bei den österreichischen Vereins-Staatsmeisterschaften.
- der Kultur- und Werksportklub Kaprun feiert sein 25-Jahre-Jubiläum mit einem Pinzgauer Mannschafts-Schachturnier.
- USK Uttendorf (gegründet 1961) nimmt erstmals beim SLV teil.
- SC Inter Salzburg, anfangs eine Mischung aus Schach- und Geselligkeitsklub, wird in Liefering gegründet, dann Taxhamer, Lehener, und steigt in den 1990er-Jahren bis zum Bundesliga-A-Klub auf.
1974/75: Mozart: 2. Platz bei den österreichischen Vereins-Staatsmeisterschaften. Der Salzburg-Pongauer Maler und Grafiker Stefan Schneider (* 1908; † 1980) wird 1974 FIDE-Internationaler Meister (IM) im scharfsinnigen Problemkompositionsschach (damals noch ohne Computerunterstützung), mit etwa 300 Problemkompositionen.
In den 1970er- bis Anfang der 1980er-Jahre prägen die vielen guten Mozartler wie ÖM Walter Klimitschek und die Ranshofner Staatsligaspieler IM Arne Dür (aus Tirol), Josef Ager oder ÖM A. Prameshuber (Staatsmeister 1958) das Salzburger Spitzen-Schach. Mitte der 1970er-Jahre kommt eine neue Generation von starken Juniorenspielern in der Liga auf. Bad Ischl, ASK, Mozart, Ranshofen, etwas später dann Bischofshofen, Oberndorf, Uttendorf.
1975/76: Gründung der Staatsliga
Der engagierte Werksportverein ATSV Ranshofen war 1971 von OÖ zum Salzburger Verband gestoßen. Obmann (ÖM) Wolfgang Hackbarth wollte wohl der damals sehr starken VÖEST Linz ausweichen und witterte in Salzburg offenbar mehr Beute. Zudem war es auch leichter erreichbar. Er hatte großen Anteil an der Gründung der neuen Staatsliga 1975/76 (seit 2003 Bundesliga), die den früheren Vereinsstaatsmeisterschaften (seit 1953) nachgefolgt war. Mit großer Unterstützung seiner Gattin Christa, die gute Spielerin und auch Funktionärin ist. Ranshofen gewann zweimal die Staatsliga (1973 und 1988/89).
1976 1. Bad Ischler Turnier
1979/80: Die Westliga (nun Bundesliga B West) der drei westlichen Bundesländer wird gegründet.
Im Café Mozart'in der Getreidegasse wird, vor allem in den 1960er- bis 1980er-Jahren, täglich ab Nachmittag, von 20 bis 30 gewieften Kaffeehaus-Blitzern gespielt und Partien analysiert. Auch der bekannte Pianist Friedrich Gulda fand sich manchmal zum Blitzspiel ein, oder das Playboy- und Penthouse-Girl Brigitta Cimarolli, die sogar sehr beachtliche 1840 nationale Elo und den WMK-Titel errang. Damals kamen auch etliche Gewerbetreibende der Innenstadt ins Café Mozart zum Spiel (und sponserten manchmal bei den Blitzturnieren schöne Preise). Durch die Ausdünnung des Gewerbes in der Stadt, Fitness-Trends, aus Kostengründen und infolge der Computerisierung hat sich das früher sehr beliebte Kaffeehausschach leider nun doch stark verflüchtigt. Der Trend ging zum exakteren Turnierschach mit Elowertung und ins Internet-Blitzen. Vor allem der ASK, aber auch Royal oder Schachklub Salzburg-Süd hatten (und haben noch) immer ein sehr aktives Klubleben mit Bewerben.
- Elo und FIDE Rating
Im Turnierschach entwickelt sich weltweit ab den 1970er-Jahren das Elosystem (heute FIDE Rating), eine Messung der Spielstärke, die nun in Variationen auch für andere Sportarten herangezogen wird. (in Österreich ab 1978 nationale ELO).
- Zeit der Simultanspiele
1970: GM Paul Keres zum Simultan erneut in Salzburg. Der frühere tschechische Weltklassespieler GM Salo Flohr gab 1975 und 1978/1979 Simultanvorstellungen im Land. Simultans der russischen GMs Makaritschev (1979) und J. Schweschnikow (1980). WM Anatol Karpov folgte 1979 und 1983 (spezielle Artikel dazu auf der SLV Seite). In der Zeit der Weltmeister Bobby Fischer und Anatol Karpov (bzw. zur Zeit von SLV-Verbandspräsidenten Karl Groiss und Landesspielleiter Erich Schneider (1938–1992), kam es ab Mitte der 1970er- und in den 1980er-Jahren zu einigen neuen Vereinsgründungen und starker Zunahme und Aufwärtsentwicklung der Jugend und Junioren (wie in ganz Österreich). Bad Ischl und ASK kamen stark auf. Der ESV Bischofshofen (1967) mit dem jungen Josef Klinger (dem späteren Großmeister), das 4x um 1980 Landescup-Finalist, 1980/81 Westligameister und 2x zweiter. Der USK Uttendorf kämpfte sogar in der Westliga.
1978: Der Landesverband flog 1978 nach Ägypten und mit 50 Leuten zu einem Freundschaftskampf und Ausflug nach Moskau. 1982 ging es mit 60 Leuten nach Budapest.
1968–1989: Länderkämpfe des Verbandes (als Form des Spitzen-Jugend- und Breitenschachs) in Fortsetzung der frühen Länderkämpfe der 1920er- und 1930er-Jahre gegen Oberösterreich (bzw. Wels, Steyr, Chiemgau)
1968 (April) und 1969 Salzburg – NÖ auf 46 Brettern (siehe NÖ-Chronik);
1973 (Nov. ): Salzburg – OÖ /Innkreis auf 31 Brettern;
1978 Salzburg – Chiemgau
1978 Salzburg – OÖ (in Salzburg–Mayrwies auf 60 Brettern am 5. 5. 1978, Rückkampf 1979 in Schwanenstadt,
LK Salzburg – Tirol auf ca. 40 Brettern
1980 Salzburg – Burgenland
1983 Salzburg – Chiemgau (15:9, Jugend 2:1)
1983 Salzburg – Steiermark
1989 2x Salzburg – Kärnten (1989 und 1992)
Die sich rasant entwickelnden europäische Open-Turniere, wo Spieler internationale Elo und Normen erwerben konnten, lösen dann diese früheren Mannschafts-Bewerbe ab.
- Alpencup
1981 bis 2001 gab es den Alpencup, ein freundschaftliches, nettes Kurzzeitturnier der drei Vereine Uttendorf, Inter Salzburg und Klausen (Südtirol), später statt Inter um den SK Jenbach ergänzt.
- Meister der Bundesliga B
der früheren Westliga, bzw. Staatsliga B-West und -Mitte.
Mozart in der Saison 1979/80 und 81/82,
ESV Bischofshofen 1980/81,
Inter 1982/83, 1984/85 und 1989/90,
ASK 1983/84,
Spielgemeinschaft SIR (Süd-Inter-Royal) 2000/1, und 2001/2 (2x Meister der BL-B-Mitte), 2009/10 und 2012/13 (BLB-W).
1982: Der 14-jährige Josef Klinger wird Jugendstaatsmeister (bis U-20).
1983: Schachklub Golling gegründet
1984: NM Reinhard Hanel wird nach A. Herzog 2. bester Österreicher bei der 5. offenen Wiener Meisterschaft. Während andere Vereine aufblühen, überaltert die Schachgesellschaft Salzburg (Posthof), die 1980 noch mit 36 Teilnehmern ein schönes Turnier veranstaltet, und versucht mit der Umbenennung in Union Grödig ein Weiterbestehen (bis 1995). Der Druck der nachrückenden starken Jugend dürfte zudem maßgeblich gewesen sein.[26] 1. "beschränkt-offene" Salzburger Stadtmeisterschaft (54 Teilnehmer) und folgende starten.
1985: Der 18-jährige Josef Klinger: Österreichischer Herren-Staatsmeister. Er gewinnt in der Schweiz ein Kat. V Turnier, 1987 6. beim Zonenturnier in München.
1985: Tolle Jubiläen: ASK – 30 Jahre, Mozart – 75 Jahre. Bei der ASK-Veranstaltung siegt IM Josef Klinger im Blitz bei 94 Teilnehmern. Beim Mozart-Schnellschachturnier siegt Bayern München (damals mit den drei IMs Kindermann, Klaus Bischoff, Gerald Hertneck und FM Klundt), vor 2. Mozart I (IM Josef Klinger, NM Reinhard Hanel, NM E. Brestian, NM Heinz Peterwagner). 3. SAVA Belgrad 4. Budapest 5. Inter Salzburg, ... (18 internationale Mannschaften). SK Neumarkt am Wallersee gegründet. (z. B. haben im Schachklub Neumarkt dann innerhalb von 30 Jahren 230! Spieler zumindest eine Partie für diesen Verein gespielt, siehe: Martin Egger: Chronik).
1985/86: Der ASK spielt eine Saison in der obersten österreichischen Division.
1986: Norbert Sommerbauer (Bad Ischl) JStM, Gerald Herndl zweiter der Jugend-StM (U 20).
1987: Salzburg siegt bei der Österreichischen Bundesländer-Mannschaftsmeisterschaft.
1988/89: Ranshofen siegt in der Staatsliga. Mit den Dür´s, A. Prameshuber, J. Ager.
1989: Salzburg wird bei den Herren 2. bei der österreichischen Schachwoche in Imst (BLMM).
In den 1980er- und 1990er-Jahren wirkt der USK Uttendorf sogar in der Westliga (spätere Bundesliga-B), mit seinen Spitzen Hahn und Feichtner.
1990: Radstadt: Internationales Schnellschach Mannschaftsturnier.
- Kombibewerbe und Geselligkeit
Die Vereine Mattighofen, Ampflwang und Radstadt organisieren schöne Mannschafts-Blitz, bzw. Kurzzeit-Turniere. Seekirchen schon im Juli 1959 einen Fußball-Kegel-Schachbewerb. Die drei Stadtvereine ASK, Inter und Mozart veranstalten in den 1970ern und -80ern Fußball-Schach-Kombibewerbe. Mozart (1975) und Bad Ischl: Schach-Skirennen auf der Katrin. Schach und Schilanglauf: (1980) Radstadt gegen Salzburg-Süd in Radstadt. Mondsee: Schach am See. SK Inter – Dreikampf, ab 1974 (anfangs 5000 Meter Geländelauf, Kegeln, Schach). ASK: Schach – Kegeln, Schach – Darts, ... Also kamen auch Spaß und Körpersport manchmal nicht zu kurz. Inter und ASK: Schach-Bälle und Geselligkeitsveranstaltungen.
- Das Schachhaus
Vom Herbst 1984 bis 1996 gab es ein eigenes Schach-Haus des Verbandes in Lehen, in der Strubergasse, das im Oktober 1984 mit einem Simultan des "Zauberers von Riga", dem Kombinationskünstler Ex-WM Michael Tal, eingeweiht wurde. Politiker spielten. Der Lyriker Christoph Aigner gab eine Lesung. Es gab Betriebs-Meisterschaften und Turniere. Zuletzt wurde allerdings mehr gewürfelt, bis es mangels Geld für Investitionen eingestellt wurde.
- 1982–1992
- Betriebs-Schachmeisterschaften
AK Salzburg/ÖGB organisieren mit dem Verband ab 1982 für über 10 Jahre im Schachhaus die Betriebs-Schachmeisterschaften, die öfters die ambitionierten Post Spieler gewannen. Auch die Salzburger Gebietskrankenkasse, AK, Baufirmen, mehrere Banken, Eisenwerk Sulzau-Werfen, Druckereien, die SAFE, oder Salzburg Krone u. a. nahmen etwa mit recht guten Mannschaften daran teil.
- Salzburger Schach-Open
DI Gerhard Herndl gibt seit 1984 die Halleiner Schachzeitung, mit Robert Rettenbacher die Verbandszeitung SIS heraus und organisierte ab 1986 das Halleiner Schach-Open. Dieses setzte sich dann durchgehend in Werfen-Tenneck und nun Schwarzacher Open fort.
1992: Jörg Kraschl (SC Inter) Jugendstaatsmeister U-18.
1992: 2. bis 4. Oktober: Das internationale Salzburg-Stadt Open, mit gutem Preisfonds, wird im Rahmen der Mephisto-Grand-Prix Serie der ehemaligen Müchner Schachcomputerfirma im Gnigler Vereinshaus abgehalten. 180 Teilnehmer. Zufällig auch zum 100. Geburtstag und 50. Todestag von Ex-Weltmeister Alexander Aljechin.[27]
1. IM Valentin Arbakov (Russ) Elo 2345 8,5 Punkte,
2. GM Alexander Woitkiewicz (Pol) 2530 7,5
3. GM Romuald Mainka (D) 2550 7,
4. IM Bjarke Kristensen (Dän) 2370 7,
5. IM Ralf Hess (D) 2345 7.
Mit dem Manager DI Johann Fischer kam Inter Salzburg von 1990 bis 1997 zu Sternstunden in der Staatsliga. So spielt 1993 der spätere Weltmeister Wladimir Kramnik (damals aber schon Nr. 1 der Weltrangliste) für Inter Salzburg drei Partien in der österreichischen Staatsliga bei der Schachgala im Panoramarestaurant des Hotel Europa mit 300 Zusehern und Mitwirkenden im Rahmenprogramm. Unter dem Motto: "Kommens ins Europa, solange es noch steht". Die Staatsligabroschüre mit beträchtlichen Werbeschaltungen (damalige Staatsligafinanzierung) wird vom SC Inter von 1990–1997 herausgegeben.
1992/93: Inter Salzburg: 3. in der Staatsliga und ist Salzburg Mitte der 1990er eine Schach-"Großmacht" in Österreich (Zitat nach IM Alexander Fauland).
1993: GM Josef Klinger erneut österreichischer Staatsmeister. SC Schwarzach wird gegründet und übernimmt einen Teil der Spieler des früheren ESV Bischofshofen. Der SC Schwarzach stößt später bis in die Bundesliga A vor und organisiert das immer gut besetzte Schwarzacher Open.
1995/1996: Inter Salzburg: 3. der Staatsliga A.
1996: Wettstreit: Mensch gegen Maschine im MCA (Museum). Salzburger Auswahl gegen Mephisto-Computer.
1996/97: Das MMM-Turnier von Salzburg-Süd. Vom 3. Oktober 1996 bis zum 20. März 1997 veranstaltete SK Salzburg-Süd unter Obmann Prof. Willi Sauberer das mit 20.000 Schilling gut dotierte lokale MMM-Turnier: 1000 Jahre Salzburger Münz-, Markt- und Mautrecht; ein Neun-Runden-Turnier der 10 eingeladenen Salzburger Spitzen. 1. FM Reinhard Hanel (2340) 7, 2. FM Franz Hager (2240) 6,5, 3. Klaus Jürgens (D)(2185) 6, 4. MK Herbert Gottsmann (2170) 5, 5. Christoph Dölzlmüller (2170) 4,5, 6.–8. Franz Waggerl (2230), Hermann Hamberger (2205) und MK Arthur Hinteregger (2140) je 4, 9. Nico de Jongh (NL) (2110) 3, 10. Christoph Löffler (damals ohne Zahl) 2. (Anmerkung: FIDE-Rating)
1997: Harald Herndl 5. der österr. Schnellschach STM. Franz Waggerl ASKÖ-Bundesmeister.
1999: Jubiläum-Schnellschachturnier: 20 Jahre Süd/25 Jahre SC Inter. 50.000-Schilling-Preisfonds. Organisiert von Prof. Willi Sauberer, Turnierleiter: Arnold Endthaler. Sieger GM István Faragó (Ungarn).
2000/2001 und 2001/2002: Inter/Salzburg/Süd (später SIR genannt) gewinnt zwei Mal die Bundesliga B-Mitte.
2003: Eva Moser wird Großmeisterin bei den Frauen.
2006: Die Tamswegerin, dann Kärnternin, Eva Moser wird österreichische Staatsmeisterin der Allgemeinen Klasse, siegt im Turnier von Augsburg, wird IM der allgemeinen Klasse, und erzielt eine GM-Norm der allgem. Klasse.
2010: SIR (Spielgemeinschaft Süd – Inter – Royal) Meister der BLB-West und Aufstieg in die 1. BL-A.
2016: Der neue SLV-Präsident MAS Rudolf Berti und Kassier Günter Vorreiter organisieren in St. Johann im Pongau mit dem bewährten Turnierleiter DI Gerhard Herndl hervorragend die österreichischen Staatsmeisterschaften. Emanuel Frank siegt im Turnier von Semriach (60 Teilnehmer), wird hervorragender Zweiter beim Open von Neumarkt am Wallersee (70 Teilnehmer) und Salzburger LM 2017.
Saison 2016/2017: Die Spielgemeinschaft SIR siegt (mit bayrischen Legionären) in der Bundesliga B-West und steigt wieder in die Bundesliga-A auf.
2017 und 2018: Magdalena Mörwald wird österreichische Jugend-Staatsmeisterin W-U-16.
Quellen
- Siehe Hauptartikel
Einzelnachweise
- ↑ Lindner, I.: The Art of chess pieces. Moskau 1994.
- ↑ siehe: M. Ehn und Prof. W. Sauberers Artikel dazu.
- ↑ SN 20. April 1996, Salzburg Museum
- ↑ Artikeln auf chessbase.de
- ↑ Quelle Österreichische Schachzeitung
- ↑ siehe z. B. auch Franz Kulstrunks historisierende Zeichnung. In: Die Getreidegasse, S 74)
- ↑ Quelle: "Sportliche Rundschau" Nr. 97, S 8, vom 30. April 1910.
- ↑ SVBl. 26. Juni 1912.
- ↑ "Österreichische Schachrundschau" 1922, Heft 6, S 47. DSZ
- ↑ Quellen: u. a. G. Ammerer und Jutta Baumgartner: Die Getreidegasse. Salzburgs berühmteste Straße, Hauschroniken Café Mozart im Haus Nr. 22, der Schatz-Drechslerei und Konditorei, Mozarts Geburtshaus, usw. Salzburg 2011.
- ↑ Kadletz, Karl: In: Forster, Hansen, Negele: Emanuel Lasker, Denker, 2009, S 286
- ↑ z. B. "Salzburger Wacht" vom 14. November 1931, S 15
- ↑ Mozart Chronik, AZ, Salzburger Zeitungen; Ehn, Michael: Das politische Spiel. Venedig. 1997; "Der Standard": Serie über das österreichische Arbeiterschach, 2001. Deutsches Wochenschach v. 5. März 1905, Nr. 10: Schachspiel und Arbeiter. Zu den Anfängen des deutschen Arbeiterschachs in Berlin und Brandenburg.
- ↑ "Salzburger Wacht" vom 13. bis 18. November 1931, S 8
- ↑ "Linzer Tagespost" vom 25. Oktober 1921, S 8
- ↑ Quellen WSZ, SVBL
- ↑ "Linzer Tagespost" vom 17. April 1929 und 9/1932, mit Auflistung der Spieler.
- ↑ Quelle: SC v. 28. April 1935, S 16
- ↑ In: Die Welt von Gestern. Die Niederlage soll nicht nur ertragen, sondern gemeistert werden.
- ↑ "Deutsches Wochenschach", Nr. 6,1890, 45/50, S 417 u. 326
- ↑ "Wiener Sporttagblatt" vom 9. 9. 1921
- ↑ "Neues Fremden Blatt" v. 13. 9. 1869, "Neue Militärische Zeitschrift"
- ↑ Arbeiterzeitung, 6/1924
- ↑ Quelle auch: online Chronik des Schachklubs Baden bei Wien.
- ↑ Quelle: ASK Chronik
- ↑ Quelle: u. a. Egger; Chronik Neumarkt
- ↑ Salzburg Krone und Staatsliga-Topchess. Hrsg. Alexander Fauland und Hannes Krawagna