Zehn Filme, die Salzburg berühmt gemacht haben
Zehn Filme, die Salzburg berühmt gemacht haben.
Einleitung
Stadt und Land Salzburg waren immer wieder Kulisse für heimische wie internationale Filme. Über einen verhängnisvollen Stunt, bei dem die Salzach zu niedrig war. Einen Filmdreh, bei dem es in Salzburg zu viel geregnet hat. Und wie es "James Bond" und "Indiana Jones" gleichzeitig nach Salzburg verschlagen hat. Ein Auszug aus den vergangenen Jahrzehnten der Filmgeschichte.
1. "Sissi" (1955-1957): Auf den Spuren einer Kaiserin am Fuschlsee
Das Schloss Fuschl in der Gemeinde Hof bei Salzburg ist heute ein Luxushotel, in dem Kaiserin Elisabeth wohl gerne abgestiegen wäre und gebadet hätte. Tatsächlich war die echte Sisi (mit einem "s" geschrieben) wohl nie dort. In der "Sissi"-Filmtrilogie von Ernst Marischka ist das Schloss jedoch Kulisse für das bayrische Heimatschloss der Kaiserin in Possenhofen am Starnberger See. In den 1950er-Jahren war der Film mit Romy Schneider und Karlheinz Böhm ein bedeutender Fremdenverkehrs-Werbefilm für Österreich in der Nachkriegszeit. Außerdem wird der Film noch heutzutage an den Weihnachtsfeiertagen im deutschsprachigen Fernsehen gezeigt. Das Hotel im Schloss Fuschl wurde 2024 von der Rosewood-Gruppe nach einem umfassenden Umbau neu eröffnet wurde. In der Sissi-Suite, den Räumen, in denen Romy Schneider während des Filmdrehs geschlafen haben soll, kann genächtigt werden. Kostenpunkt: zwischen 2.100 und 3.500 Euro je nach Saison. Außerdem gibt es ein kleines Sissi-Museum in einem Nebengebäude des Schlosses.
2. "Saison in Salzburg" (1961): Von Salzburger Nockerl und Peter Alexander
Drei Schauspieler sind ohne Engagement und lesen in den "Salzburger Nachrichten", dass im Gasthof "Zum blauen Enzian" auf der Zistel ein Kellner, ein Portier und ein Liftboy gesucht werden. Rauf geht's auf den Gaisberg und los geht die Gaudi in der "Saison in Salzburg" mit den bekannten österreichischen Schauspielern Peter Alexander, Gunther Philipp und Peter Vogel. Die Zistel wurde als Kulisse nachgebaut, aber einige Szenen sind tatsächlich am Gaisberg gedreht worden, außerdem auf dem Salzburger Residenzplatz. Besonders eingängig und für Salzburg ebenso eine Werbung: Das Duett von Peter Alexander und Waltraut Haas zu "Salzburger Nockerl, süß wie die Liebe und zart wie ein Kuss." Übrigens: Das Filmpaar hat nur ein Jahr davor am Wolfgangsee in dem bekannten Film "Im Weißen Rössl" gespielt - gedreht im gleichnamigen Hotel in St. Wolfgang im Salzkammergut.
3. "The Sound of Music" (1965): Meine Lieder, meine Träume ...

Der Film The Sound of Music von Robert Wise nach dem Musical von Richard Rodgers und Oscar Hammerstein über die singende Familie Trapp samt Flucht vor den Nazis macht Salzburg bis heute zum Touristenmagnet. Mehr als 300 000 Menschen weltweit sollen pro Jahr nur wegen dieses Films nach Salzburg kommen - und um die Originalschauplätze und Drehorte zu besuchen. Dafür gibt es eigene "Sound-of-Music"-Bustouren, dazu wird ein eigenes Museum zum Film bei Schloss Hellbrunn erbaut.
Für Dreharbeiten im Mai bis Juli 1964 war ein 250-köpfiges Filmteam in Salzburg, geplant waren sechs Wochen Drehzeit, aufgrund des Salzburger Schnürlregens wurden elf Wochen daraus. Das Schloss Leopoldskron soll das Wohnhaus der Familie Trapp darstellen, für die Vorderseite des Haues ist allerdings Schloss Frohnburg an der Hellbrunner Allee gewählt. Aufnahmen stammen auch aus Werfen, von der Rossfeld Panoramastraße, Mondsee und St. Lorenz am Mondsee. Flugszenen zeigen zudem das Wasserschloss Anif, St. Gilgen, St. Margarethen in Bad Vigaun und den Fuschlsee. "Hollywood macht seine eigene Geografie", wird der Regisseur Robert Wise gerne zitiert.
4. "Help!" (1965)
Die Musikkomödie "Help!" löste in Salzburg im Jahr 1965 einen regelrechten Fan-Ansturm auf das idyllische Obertauern im Pongau aus. Die britische Band The Beatles waren im damals noch wenig bekannten Skigebiet eine Woche lang für die Dreharbeiten des Films von Regisseur Richard Lester zu Besuch. Die berühmten Künstler gaben im Rahmen ihres Aufenthalts sogar ein Gratis-Konzert. Der Film ist das erste Musik-Clip-Konvolut der Geschichte, wie Autor Christian Strasser in seinem Buch "Location Salzburg - Die schönsten Schauplätze in TV und Kino" (Verlag Anton Pustet) beschreibt. Noch heute erinnern drei Denkmäler an den Besuch der "Beatles" in Obertauern.
5. "Agenten sterben einsam" (1968) - eine Burg, viele Nazis

Eines der beliebtesten Filmmotive des Landes ist wohl die Festung Hohenwerfen, 1077 erbaut, während der NS-Zeit Gauschulungszentrum, mittlerweile beliebtes Ausflugsziel mit Ausstellungen und Falknerei. Im Mai 1968 drehte Regisseur Brian G. Hutton den britisch-amerikanischen Agententhriller "Agenten sterben einsam" in Salzburg - in den Hauptrollen Richard Burton und Clint Eastwood. Die Burg soll das SS-Hauptquartier zur Zeit des Zweiten Weltkriegs darstellen, das "Schloss Adler", aus dem mit viel Action ein gefangen genommener US-Soldat von einem Spezialkommando befreit werden soll. Gedreht wurde außerdem an der Salzachbrücke in Werfen, in Lofer und auch in Ebensee, wo die Feuerkogelseilbahn auf die Burg Hohenwerfen führen soll (Achtung Filmtrick!).
Drehort Burg Hohenwerfen
Auf der Burg Hohenwerfen fanden außerdem Dreharbeiten zu der Serie The Man in the Highcastle statt, wofür 2015 eine Hakenkreuzfahne gehisst wurde. Außerdem wurde die "Do-Re-Mi"-Picknickszene aus The Sound of Music in Werfen gedreht. In "Voll Verheiratet" (2003) mit Brittany Murphy und Ashton Kutcher (2003) war die Festung Kulisse für die Flitterwochen eines frisch verheirateten Paares. In "Sherlock Holmes - Spiel im Schatten" (2011) mit Robert Downey Jr. wurde die Festung als Kulisse an eine Felswand transferiert - allerdings lediglich per Computer. Außerdem war es Schauplatz für ein magisches Mozart-Abenteuer (siehe weiter unten).
6. "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" (1989)
Auch "Indiana Jones" kam nicht an Salzburg vorbei: Eine Mission führte "Indi", gespielt von Harrison Ford, über eine Aussichtsstraße - die Rossfeld Panoramastraße - zum "Schloss Brunwald", um seinen Vater (gespielt vom "James-Bond"-Schauspieler Sean Connery) zu befreien und sich mit den Nationalsozialisten einen erbitterten Kampf um den machtverleihenden "Heiligen Gral" zu liefern. Gedreht wurde unweit vom Obersalzberg, Regie führte niemand geringerer als Oscarpreisträger Steven Spielberg.
7. "Silentium" (2004) - Hader und ein Todesfall bei den Salzburger Festspielen
Trocken, ironisch und düster geht es in "Silentium" zu. Der Film von Regisseur Wolfgang Murnberger basiert auf dem gleichnamigen Roman von Wolf Haas und wurde in der Salzburger Altstadt gedreht. Es geht nämlich um einen Todesfall im Festspielbezirk. Der Sohn der Festspielpräsidentin wird am Fuße des Mönchsbergs gefunden und alles sieht nach einem Suizid aus. Doch Familienmitglieder sind sich sicher, dass er ermordet worden ist und beauftragen einen Kaufhausdetektiv - gespielt von Josef Hader - , um die Wahrheit herauszufinden. Als Schauplatz dienten etwa der Mönchsberg, die Steinterrasse und der Festspielbezirk.
8. Knight and Day (2010) - Tom Cruise sprang vom Dach
Im November 2009 wurde die Stadt Salzburg für mehrere Tage Kulisse für den Hollywood-Blockbuster Knight and Day von James Mangold. "Geh' ma Cruise schauen", war damals das Motto bei den Salzburgern, denn Hauptdarsteller Tom Cruise ließ sich nicht nur in der Getreidegasse mit Schaulustigen fotografieren oder winkte von der Steinterrasse - er stürzte sich auch in der Steingasse kopfüber vom Dach. Den Stunt machte der Schauspieler selbst, nur der Sprung in die Salzach musste wegen dem niedrigen Wasserstand simuliert werden. Dafür spazierte Cameron Diaz durch die Steingasse, versteckte sich am Fenster der heutigen Fungo's Bar und stieg im Film im Haus für Mozart ab, das für 20.000 Euro Tagesmiete für den Film als Hotel umgewandelt wurde.
Eine Verfolgungsjagd mit Schießerei über den Dächern der Salzburger Innenstadt, außerdem noch Landschaftsaufnahmen in Grödig - bei den Filmkritikern fiel die Actionkomödie zwar durch, aber immerhin blieben am Ende 18 Minuten Salzburg-Werbung in einem hochkarätig besetzten Hollywood-Film. Das Land Salzburg schoss damals übrigens eine Direktförderung von 300.000 Euro zu. 1,2 Millionen Euro Wertschöpfung wurde für den Film angenommen, mehr als 40 heimische Unternehmen waren beschäftigt. Allein die Nächtigung für 80 Crewmitglieder im Hotel Sacher kosteten 250.000 Euro. Bei einer SN-Umfrage gaben damals 75 Prozent an, dass das Land internationale Filme nach Salzburg holen sollte. 54 Prozent hielten die Förderung des Landes aber für zu hoch.
9. "Die beste aller Welten" (2017) - ein "waschechter Salzburger Film"
Es war im Jahr 2017 einer der bemerkenswertesten österreichischen Filmdramen seit Langem. In "Die beste aller Welten" erzählt der Regisseur Adrian Goiginger von seiner Kindheit in der Stadt Salzburg. Seine Mutter - gespielt von Verena Altenberger - ist heroinsüchtig, der damals Siebenjährige wächst unter schwierigen Bedingungen auf. Gedreht wurde in der General-Keyes-Straße in Liefering, außerdem in Lehen, beim Mozartsteg und an den Salzachbänken in Richtung Bergheim. Goiginger bezeichnete den Film als "waschechten Salzburger Film". Im Gespräch mit den SN erinnert er sich, wie besonders es war, in seiner Heimatstadt zu drehen. "Viele haben sich damals gefreut, dass sie Orte aus Salzburg in dem Film wiedererkannt haben, vor allem, da es ein Sozialdrama war und fernab der prominenten Spots, die man sonst oft in Filmen sieht." Eine Frau habe sich nach Erscheinen des Films sogar bei ihm gemeldet, weil sie ihre eigene Wohnung wiedererkannt hat - es war der Drehort für die Filmwohnung von Adrian und seiner Mutter. "Beim Dreh war dort Leerstand."
Der Fuchs
Für "Der Fuchss" aus dem Jahr 2022, in dem Goiginger das Leben seines Urgroßvaters zur Zeit de Zweiten Weltkriegs erzählt, kam er wieder zum Drehen nach Salzburg - auf den Domplatz und auf der Karseggalm in Großarl. Wo Goiginger in Salzburg gerne noch drehen würde? "Ich würde gerne nochmal mitten in der Salzburger Altstadt einen Film spielen lassen und meinen Blick auf das touristische Salzburg zeigen - das würde mich reizen."
10. Action mit Mozart: "The Magic Flute - Das Vermächtnis der Zauberflöte" (2022)
Mit "The Magic Flute - Das Vermächtnis der Zauberflöte" wurde Mozarts "Zauberflöte" von Hollywood neu interpretiert. Der starbesetzte Fantasy- und Abenteuerfilm kam am 17. November 2022 in die Kinos und handelt von einem 17-Jährigen Schüler aus England, der eine Mozart-Schule in den österreichischen Alpen besucht. Durch ein Portal gelangt er in die Welt von Mozarts Zauberflöte, in der er gefährliche Abenteuer erlebt. Die Geschichte des Films spielt nicht nur in Österreich, sie wurde auch mitunter in Salzburg gedreht - unter anderem in der Festung Hohenwerfen und im Schloss Leopoldskron. Produziert wurde der Film von Roland Emmerich - ihn kennt man von Action-Blockbustern wie Independence Day, Godzilla und The Day After Tomorrow.
2025: Filmdreh am Untersberg und am Salzburger Flughafen
Im August 2025 wurde in Salzburg wieder gedreht - die Science-Fiction-Romanze My Notes on Mars - am Untersberg, am Salzburger Flughafen, in Hallein und Grödig. Die österreichisch-ungarische Produktion steht damit in einer langen Tradition Salzburger Filmgeschichte.
Das Land Salzburg förderte seit dem Jahr 2002 gesamt 190 Produkte mit insgesamt 12,7 Millionen Euro. 2025 hat das Land 504.000 Euro zur Verfügung, wie die zuständige Landeshauptfrau Karoline Edtstadler (ÖVP) mitteilt: "Salzburg spielt eine führende Rolle als Medienstandort. Das festigt den Ruf Salzburgs als Tourismus- und Kulturhochburg."
Quelle
- www.sn.at, 30. August 2025: Von "Indiana Jones" bis "Sound of Music": 10 Filme, die Salzburg berühmt machten